300 000 Euro Wasserschaden im Temenos-Familienhaus: Stadt übernimmt Teil der Kosten
Schimmel ist das Ergebnis eines erheblichen Wasserschadens im Temenos-Familienhaus. Die Stadt übernimmt nun einen Teil der Kosten für dessen Beseitigung.
Geretsried – Einen beachtlichen Wasserschaden gab es im Temenos-Familienhaus in Gelting. Circa 300 000 Euro kostet die Sanierung. Die Einrichtung stellte einen bei der Stadt Antrag auf Übernahme der Kosten. Darum ging es im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss.
Zum Wasserschaden war es Ende 2022 gekommen. Betroffen waren Teile des Erdgeschosses mit Gemeinschaftsraum und Küche, wie Martin Leinauer von der Temenos-Geschäftsführung auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt. Ein Rohr sei undicht und der Schaden lange unentdeckt geblieben. Das habe sich dann erst sehr langsam gezeigt, so Leinauer. Das Ergebnis: Schimmel.
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Räte beschäftigten sich bereits im Oktober damit
Bereits im vergangenen Oktober lag diese Angelegenheit auf den Tischen der Mitglieder des Fachausschusses. Damals wurde der Punkt aber zurückgestellt, weil nicht klar war, ob die Versicherung noch einen Teil der Kosten übernimmt, erklärte Nadine Steiner, die den Fachbereich Familie, Soziales und Sport im Rathaus leitet.
In der Zwischenzeit hat die Versicherung einen weiteren Betrag in Höhe von 5000 Euro aus Kulanzgründen überwiesen. Wie Bürgermeister Michael Müller (CSU) erklärte, gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Temenos-Familienhaus. Gemäß der Vereinbarung gewährt die Stadt einen Zuschuss zur Erstausstattung maximal in Höhe der notwendig anfallenden Kosten. Kosten für Reparaturen und Ersatzbeschaffungen von Einrichtungsgegenständen und Spielzeug trägt Temenos zu 50 Prozent.
Nur ein Teil fällt in die Kooperationsvereinbarung
Im November 2022 stellte Temenos einen Antrag auf 50-prozentige Übernahme der Reparaturkosten. Im Januar 2023 wurde bekannt, dass die Versicherung einen Teil davon zahlt. Für den Rest, den die Versicherung nicht deckt, (etwa 131 300 Euro) stellte Temenos vergangenen Sommer erneut einen Antrag auf 50-prozentige Kostenübernahme. Die Summe setzt sich laut Sitzungsvorlage zusammen aus der Einlagerung des Inventars, dem Küchenneubau, der Beratung und Aufsicht für Sachverständige, der Ursachensuche nach Schimmel, der Behandlung des Pilzes, der Mehrkosten für externes Kinderessen und der Neuinstallation der Fußbodenheizung. Würde die Stadt die Kosten zu 50 Prozent übernehmen, wären das gerundet 65 650 Euro.
„Wir sind der Auffassung, dass aber nur ein Teil dieser einzelnen Bereiche überhaupt in die Kooperationsvereinbarung reinfällt“, sagte Steiner. Konkret die Kosten für den Küchenneubau, die Behandlung des Pilzes und die Neuinstallation der Fußbodenheizung. Das Fachgremium beschloss einstimmig, die Reparaturkosten für diese drei Punkte zur Hälfte zu übernehmen. Bei einer 50-prozentigen Kostenübernahme sind das etwa 35 400 Euro.
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5000 Euro sollen Temenos überlassen werden
„Die 5000 Euro, die die Versicherung jetzt noch ausgeschüttet hat, würden wir Temenos zubilligen, zur Deckung der Kosten, die nicht anrechenbar sind“, erklärte der Bürgermeister. Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste) wollte wissen, warum die Versicherung das Geld aus Kulanz gegeben hat. Dazu habe es Steiner zufolge keine Begründung seitens der Versicherung gegeben. „Wir vermuten, um einen Rechtsstreit zu vermeiden.“
Das Temenos-Familienhaus an der Buchberger Straße wurde 2015 in Gelting eröffnet. Es bietet aktuell Platz für 73 Kinder, die in Krippe, Kindergarten und Hort untergebracht sind.