Erfolgreiche Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs: „Putin wird das hassen“

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Ein Waffenstillstand mit Friedensverhandlungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs geht nur mit Eingeständnissen einher. Weder Putin noch Kiew wird das gefallen.

Kiew – Der deutliche Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl könnte auch an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine einiges ändern. Während Russland Nordkorea-Soldaten nach Kursk einfliegt und Putin einen empfindlichen Rückschlag einstecken musste, könnte sich der frühere Kommandeur der Nato, James Stavridis, zumindest ein Ende des Ukraine-Kriegs in der neuen Amtszeit von Trump vorstellen.

Allerdings würde ein Waffenstillstand mit erfolgreichen Friedensverhandlungen erhebliche Eingeständnisse von beiden Seiten fordern, die weder Kiew noch Moskau schmecken dürften. In der am Samstag (9. November) ausgestrahlten CNN-Sendung „Smerconish“ rechne Stavridis nur mit einem Ende des Ukraine-Kriegs, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin 20 Prozent der Ukraine übernimmt.

Ende des Ukraine-Kriegs: Laut Trump würde der Krieg „innerhalb von 24 Stunden“ vorbei sein

Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte vor der US-Wahl gesagt, wenn er mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Verhandlungstisch säße, würde der Krieg in der Ukraine „innerhalb von 24 Stunden“ enden. Seit seinem Erdrutschsieg wartet die Welt nun gespannt, wie er mit der Lage umgeht und ob er sein Versprechen vom Frieden in der Ukraine einlösen kann.

Der ehemalige Nato-Admiral im Ruhestand, Stavridis, der aufgrund seiner Expertise über auswärtige Angelegenheiten ein häufiger Gast in TV-Sendungen ist, erklärte bei CNN, was er tun werde, sollte es Trump gelingen, ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeizuführen. „Wenn Trump den Krieg zwischen Russland und der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden kann, werde ich der Erste sein, der für seinen Friedensnobelpreis stimmt.“

Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg: Für ein Ende braucht es „Druck auf beide Seiten“

„Ich hoffe, dass er Druck auf beide Seiten ausübt, damit sie sich an den Verhandlungstisch setzen, und dass es am Ende so aussieht wie am Ende des Korea-Kriegs“, erklärte der ehemalige Nato-Kommandeur zu einem Ende des Ukraine-Kriegs. „Das heißt, dass Putin leider, aber in der Realität, am Ende etwa 20 Prozent der Ukraine haben wird, den Teil, den er derzeit innehat, aber der Rest der Ukraine, die 80 Prozent, all die Ressourcen, die große Mehrheit der Bevölkerung, sie bleiben demokratisch und frei“, sagte Stavridi weiter.

Er fügte hinzu, dass die Ukraine auch einen „Weg zur Nato bekommen wird, wahrscheinlich drei bis fünf Jahre, realistisch gesehen. Das ist nicht das schlechteste Ergebnis auf der Welt“.

Ende des Ukraine-Kriegs: USA können Verhandlungen über Waffenstillstand keiner Partei aufzwingen

Ein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs ist dennoch keineswegs garantiert, sobald Trump offiziell ins Weiße Haus einzieht. „Denken Sie daran, dass eine Verhandlungslösung nicht etwas ist, was die USA aufzwingen können, sondern worauf sich die Ukrainer und Russen einigen müssen“, betonte Stavridis im Hinblick auf Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen könnte, auf Anfrage von Newsweek.

„Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine eventuelle Einigung werden Monate dauern“, fügte er hinzu. Für ein Ende der Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine bleibt Kiew vielleicht nur die Möglichkeit, Zugeständnisse gegenüber Putin zu machen.

Ende des Kriegs mit Russland: Ukraine muss sich auf Frieden anstatt Territorium fokussieren

Da passt auch die Forderung von Bryan Lanza, einem hochrangigen Trump-Berater, ins Bild. Dieser hat bei der BBC angekündigt, dass sich die neue US-Regierung auf den Frieden in der Ukraine konzentrieren wird, anstatt dem Land zu helfen, die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. „Und wenn Präsident Selenskyj an den Tisch kommt und sagt, na ja, wir können nur Frieden haben, wenn wir die Krim haben, dann zeigt er uns, dass er es nicht ernst meint“, erklärte Lanza im Hinblick auf ein mögliches Ende im Ukraine-Krieg.

„Wenn Selenskyj sagt, wir werden diese Kämpfe nur beenden, es wird nur Frieden geben, wenn die Krim zurückgegeben wird, dann haben wir Neuigkeiten für Präsident Selenskyj: Die Krim ist weg … Und wenn das Ihre Priorität ist, die Krim zurückzubekommen und amerikanische Soldaten dafür kämpfen zu lassen, dann sind Sie auf sich allein gestellt.“

Erfolgreiche Friedensverhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs: „Putin wird das hassen“

Ähnlich könnte es bei den Bemühungen der Ukraine aussehen, den lang ersehnten Nato-Beitritt herbeizuführen. Selenskyj hat jedoch bereits eingeräumt, dass dies vor dem Ende des Ukraine-Kriegs „unmöglich“ sei. Daher könnten die unliebsamen Eingeständnisse, die Trumps Berater fordert, unumgänglich sein, um einen Fortschritt zu erzielen, der wohl auch Diskussionen über die Kursk-Offensive enthalten dürfte.

So oder so ist sich Stavridis, dass erfolgreiche Friedensverhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs auf beiden Seiten wenig Freude auslösen wird. „Putin wird das hassen, genauso wie die Ukrainer es hassen werden, dass Putin 20 Prozent ihres Landes einbehält. Aber es ist eine Verhandlung“, so der Admiral im Ruhestand bei CNN. Stavridis fuhr darüber hinaus aus, dass das Abkommen wahrscheinlich „eine Art entmilitarisierte Zone zwischen den beiden Parteien beinhalten würde, genau wie in Korea. Und vielleicht patrouilliert man dort mit Nato-Soldaten, zum Beispiel, nicht mit US-Soldaten, sondern mit Europäern.“

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