Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Russland-Jet holt Truppen für Kursk ab

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Im Ukraine-Krieg kämpfen nordkoreanische Soldaten an der Seite russischer Streitkräfte. Eines von Putins Flugzeugen soll sie abgeholt haben.

Kursk – Ein russisches Flugzeug soll nordkoreanische Soldaten für den Kampf im Ukraine-Krieg abgeholt haben. Dem Fachmagazin NK News zufolge wurde diese Woche ein Jet der russischen Luftwaffe bei einem kurzen Zwischenstopp in Nordkorea beobachtet, der vermutlich mit der jüngsten Stationierung nordkoreanischer Truppen in Russland zusammenhängt.

Am Donnerstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, nordkoreanische Soldaten hätten sich in der russischen Grenzregion Kursk bereits an Kämpfen gegen die ukrainische Armee beteiligt. 11.000 Soldaten aus Nordkorea befänden sich derzeit zur Unterstützung der Kreml-Truppen in Kursk, es habe „bereits Verluste“ gegeben, sagte Selenskyj.

Russisches Flugzeug soll nordkoreanische Soldaten von Sunan nach Kursk in Ukraine-Krieg bringen

Eine Newsweek -Karte, die auf Daten der Flugverfolgungsplattform Flightradar24 basiert, zeigt den Weg der russischen Iljuschin Il-62M – eines Düsenflugzeugs, das fast 200 Passagiere befördern kann. Sie soll am Donnerstag Wladiwostok im Fernen Osten Russlands erreicht haben und gegen 10.30 Uhr Ortszeit auf dem nordkoreanischen Sunan International Airport gelandet sein.

In Russland werden mindestens 3000 nordkoreanische Soldaten ausgebildet – Karte.
In Russland werden mindestens 3000 nordkoreanische Soldaten ausgebildet – Karte. © AFP

Weniger als eine Stunde später war das Flugzeug wieder in der Luft und auf dem Rückflug nach Wladiwostok. Das gleiche Flugzeug wurde am Freitag gegen 16 Uhr erneut verfolgt und etwa acht Stunden später wurde es südlich von Kasan auf einer südwestlichen Route gesichtet, die es nach Kursk hätte führen können. Newsweek konnte den Zweck des Fluges allerdings nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Bereits 10.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk stationiert

Im vergangenen Monat berichtete Südkoreas wichtigster Geheimdienst, Nordkorea habe tausende Soldaten in den Fernen Osten Russlands, mit Schwerpunkt um Wladiwostok, verlegt. Außerdem habe Nordkorea nach Angaben der südkoreanischen Armee am Freitag und Samstag von den Städten Haeju und Kaesong aus Störangriffe auf GPS-Signale ausgeführt. In der Folge hätten mehrere Schiffe und dutzende zivile Flugzeuge „einige Betriebsstörungen“ erlitten, erklärte der südkoreanische Generalstab. Das Militär warnte Schiffe und Flugzeuge im Bereich des Gelben Meers, sich vor solchen Angriffen in Acht zu nehmen.

Nach Schätzungen des Pentagons befinden sich derzeit 11.000 bis 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland. Etwa 10.000 von ihnen sind in der Grenzregion nahe Kursk stationiert, wo ukrainische Streitkräfte im August eine Gegenoffensive starteten und seitdem die Kontrolle über ein Gebiet von etwa 600 Quadratkilometern erlangt haben. Laut einem von der New York Times zitierten ukrainischen Beamten waren einige nordkoreanische Truppen bereits in Kampfhandlungen verwickelt, während ein US-Beamter der Zeitung mitteilte, dass eine „erhebliche“ Zahl nordkoreanischer Soldaten getötet worden sei.

Russland und Nordkorea intensivieren seit Jahren ihre militärische Zusammenarbeit

Weder Moskau noch Pjöngjang haben die Truppenentsendungen laut Newsweek offiziell anerkannt, noch dementieren sie sie offen. Beide Länder haben betont, dass ihr Verhältnis im Einklang mit dem Völkerrecht stehe. Diese Entwicklungen sind das Ergebnis einer über ein Jahr langen verstärkten militärischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

Südkoreanische Regierungsvertreter erklärten, dass Nordkorea seit letztem September Tausende Container mit vermutlich Munition und anderen Hilfsgütern zur Verstärkung der russischen Streitkräfte nach Russland geschickt habe. (lm/dpa/afp)

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