Austragungsort für WM-Spiele 2034: "Sky Stadium" soll in 350 Meter Höhe gebaut werden

Die Fußball-WM wird im Jahr 2034 in Saudi-Arabien stattfinden, das bestätigte die Fifa im vergangenen Dezember. Jetzt hat der Wüstenstaat neue Stadionkonzepte vorgestellt, die sehr futuristisch wirken. In einer Arena sollen Spiele beispielsweise 350 Meter über dem Boden stattfinden, wie ein vermutlich KI-generiertes-Video veranschaulicht.

Im Netz löste das Video lebendige Spekulationen aus. Die indische Zeitung "Siasat Daily" erklärt: Das Video stellt zwar nur ein Konzept dar, dieses sei jedoch mit Sicherheit ein Teil der saudi-arabischen Vision 2030 und als Ergänzung für die Sport-Infrastruktur geplant.

"Sky Stadium" für WM 2034: Saudi Arabien stellt gewaltiges Projekt vor

"Das NEOM-Stadion wird das einzigartigste Stadion der Welt sein. Mit einem Spielfeld in über 350 Metern Höhe, atemberaubenden Ausblicken und einem Dach, das aus der Stadt selbst entsteht, wird es ein unvergleichliches Erlebnis bieten", heißt es in Saudi-Arabiens offizieller Bewerbung.

Den Informationen von "Goal" zufolge soll das Stadion in das Projekt "The Line" eingegliedert werden, eine bereits 2021 angekündigte Smart City in Form eines einzigen 170 Kilometer langen Gebäudes. Es sollte 200 Meter breit und bis zu 500 Meter hoch sein. Doch die Entwicklung des Mega-Projekts stockt: Laut dem Schweizer "Blick" wurde 2024 bekannt, dass The Line statt 170 Kilometern lediglich 2,4 Kilometer lang werden soll. Im September dieses Jahres wurde der Bau nun offenbar vorläufig eingestellt.

Neben dem Sky Stadium gibt es ebenfalls erste Entwürfe für weitere Austragungsorte. Das Roshn-Stadium charakterisiert ein scherbenartiges, nach oben geöffnetes Design, während das Murabba-Stadium visuell einem Akazienbaum ähneln soll.

Das King-Salman-Stadium wird voraussichtlich Saudi-Arabiens größten Veranstaltungsort darstellen, 92.000 Menschen sollen darin Platz finden. Insgesamt will die Ausrichtungsnation 15 verschiedene Stadien nutzen – elf werden neu gebaut, vier modernisiert.

Kürzlich mehrten sich allerdings Berichte, die den Zeitplan der Gastgeber in Frage stellen.

Kritik an Saudi-Arabien: Unterstützt die Fifa Sportswashing?

"Wir sind uns natürlich der Kritik und der Angst bewusst", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino, als die Wahl im Dezember 2024 auf Saudi-Arabien fiel. "Aber ich vertraue unseren Gastgebern voll und ganz, dass sie alle offenen Punkte angehen werden und Turniere abliefern, die die Erwartungen der Welt erfüllen".

Organisationen befürchten im arabischen Land ähnliche Menschenrechtsverletzungen wie im Vorfeld der WM in Katar 2022. Amnesty International unterstellt Saudi-Arabien Sportswashing – die Absicht, das negative Image ihres Landes durch die Ausrichtung der Weltmeisterschaft aufbessern zu wollen.

"Die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien verschlechtert sich in vielerlei Hinsicht", konstatiert Stephen Cockburn von der Menschenrechtsorganisation. "­Repressionen nehmen zu, insbesondere gegen alle, die es wagen, die Behörden zu kritisieren. Die Anwendung der Todesstrafe hat drastisch zugenommen – im vergangenen Jahr wurden 196 Menschen hingerichtet, in diesem Jahr bereits mehr als 100."