Dicke Rauchschwaden steigen auf: Ukrainer zerlegen Putin-Panzer – aus nächster Nähe
Russlands Verluste steigen. Die Ukraine verteidigt Pokrowsk während Selenskyj nachdrücklich Einladung zur Nato-Mitgliedschaft verlangt.
Kiew – Dicke Rauchschwaden über einem russischen Truppentransporter nach Beschuss durch einen ukrainischen Panzer aus nächster Nähe, soll ein im Messengerdienst Telegram kursierendes Video zeigen. Dem US-Portal Newsweek zufolge wurde es von einem ukrainischen Journalisten verbreitet, der es wiederum vom ukrainischen Militär bekommen haben soll. Das Video ließ sich weder unabhängig verifizieren, noch ist klar, wo und wann es aufgenommen wurde. Es soll im Ukraine-Krieg aufgenommen sein.

Scheinbar im Ukraine-Krieg: Panzer zerstört Truppenpanzer aus nächster Nähe
Das Video zeigt angeblich eine Szene aus dem Ukraine-Krieg aus der Vogelperspektive, die auf den ersten Blick schwer zu verstehen ist: Ein gepanzerter Truppentransporter – Typ unklar – fährt direkt auf einen Panzer sowjetischer Bauart zu und versucht dem Geschütz des Panzers auszuweichen.
Doch der Panzer schießt, und stoppt Truppentransporter sofort. Zwei Uniformierte steigen aus dem Transporter und flüchten in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Der Panzer dreht sein Geschütz noch in ihre Richtung, dann stoppt das Video. Ob die Uniformierten noch beschossen wurden, blieb damit unklar.
Russlands Verluste: Putin hat angeblich seit Mitte Oktober 10.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren
Soweit so unklar, klar ist, der Krieg im Osten der Ukraine ist längst eine Materialschlacht, in der es täglich hunderte Tote auf beiden Seiten gibt. Der ukrainische Generalstab bezifferte Russlands Verluste am Montag (21. Oktober) auf etwa 680.000 Soldaten. Alleine seit dem 15. Oktober habe Russland demnach etwa 10.000 Soldaten verloren, die Zahlen ließen sich nicht unabhängig verifizieren.
Die Regierung von Russlands Präsident Wladimir Putin macht grundsätzlich keine Angaben zu eigenen Verlusten. Selbiges gilt für das ukrainische Militär. Das US-amerikanische Wall Street Journal schätzte die Verluste der Ukraine im September auf etwa eine halbe Million Soldatinnen und Soldaten.
Wuhledar ist gefallen – Ukraine verteidigt Pokrowsk gegen Russlands Angriffe
Die Ukraine ist im Osten des Landes seit Monaten in der Defensive, verlor die wichtige Stadt Wuhledar an Russlands Armee und verteidigt, wohl mit Mühe und Not, noch den Logistikknotenpunkt Pokrowsk bei Donezk. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbrachte große Teile des Spätsommers damit, seinen „Siegesplan“ in westlichen Hauptstädten zu präsentieren. Was genau darin steht, wissen nur die höchsten Regierungskreise, denen er präsentiert wurde.
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Forderungen, die Selenskyj stets wiederholte, waren die Freigabe westlicher Marschflugkörper für Angriffe auf Ziele in Russland, sowie eine Einladung zum Beitritt zum Nato-Militärbündnis. Sollte letztere ausbleiben, werde „die Moral sinken“, sagte Selenskyj Anfang Oktober bei seinem Besuch in Berlin. Zu seinem „Siegesplan“ verlor in Deutschland öffentlich kein Wort.
Auswärtiges Amt „besorgt“ über Nordkorea-Söldner im Ukraine-Krieg
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der Ukraine weitere Unterstützung zu. „Ein Spiel auf Zeit wird nicht funktionieren. Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen“, sagte Scholz bei der Pressekonferenz mit Selenskyj. Am Samstag (19. Oktober) zeigte sich das Auswärtige Amt „besorgt“ über die militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea. Berichten zufolge sollen nordkoreanische Söldner russische Kräfte in der Ukraine unterstützen. Russland dementierte diese Berichte.
Selenskyj kritisiert Deutschlands Zögerlichkeit – Russland greift im Ukraine-Krieg Zivilisten an
Ebenfalls am Wochenende kritisierte Selenskyj jedoch erneut die Zögerlichkeit der Deutschen. Am Montagmorgen (21. Oktober) soll es erneut zu russischen Luftangriffen auf Charkiw und Kiew gekommen sein. Laut lokalen Medien starben dabei dutzende Zivilisten. Am Vormittag traf US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Kiew ein. Der ukrainischen Flugabwehr mangelte es in den vergangenen Monaten dauerhaft an Material, um zivile Infrastruktur vollständig zu schützen. Die Vereinten Nationen zählten bisher mehr als 11.000 zivile Tote im Ukraine-Krieg – alleine in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine dürfte die Dunkelziffer deutlich darüber liegen. (kb mit dpa)