Eine Sondersitzung für den Eissport

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Nach wie vor sehr beliebt ist das Schlittschuhlaufen im Dachauer Eisstadion. © hab

Die Zukunft des Eissports in der Stadt Dachau ist ungewiss, denn die Eisfläche wird einer neuen Georg-Scherer-Halle weichen müssen. Das Bündnis für Dachau fordert nun einen „vorberatenden“ Stadtratsausschuss für die Entscheidung zur Eisbahn.

Dachau – Weit über 5000 Menschen haben sich bereits an der Online-Petition „Eis für Dachau – Unsere Stadt braucht eine Kunsteisbahn“ beteiligt. Dazu liegen dem Stadtrat vier Anträge zu dem Thema vor. Und auch der ESV Dachau als Hauptbetroffener selbst hat bereits öffentlich mitgeteilt, wie er sich die Finanzierung einer neuen Kunsteisbahn vorstellen könnte.

Ende März, so hatte es Oberbürgermeister Florian Hartmann vor drei Wochen gegenüber der Heimatzeitung mitgeteilt, soll das Thema im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats zur Sprache kommen. Und dann offiziell und am besten ein für allemal geklärt werden: Wird die alte Kunsteisbahn an der Gröbenrieder Straße, die mittelfristig einer neuen Georg-Scherer-Halle wird weichen müssen, langfristig einen neuen Standort im Stadtgebiet erhalten?

Zu den vier bereits vorliegenden Stadtratsanträgen gesellt sich nun ein fünfter Antrag. Darin fordert das Bündnis für Dachau der besseren Übersichtlichkeit halber einen „vorberatenden Ausschuss zur Dachauer Eislauffläche“, der sich explizit vor der entscheidenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses treffen soll.

Der gesamte Vorgang ist eindeutig von überragendem öffentlichen Interesse.

Die Begründung des Bündnis ist nachvollziehbar: So sei der „gesamte Vorgang eindeutig von überragendem öffentlichen Interesse und hat bei der Bevölkerung die Erwartung hervorgerufen, dass der Stadtrat und die Verwaltung konsensorientiert eine Lösung erarbeiten, die langfristig den Eislauf in Dachau oder im Landkreis ermöglichen sowie den Inklusionssport des ESV weiterhin erhalten soll“.

Nach Überzeugung der Bündnis-Stadträte Sabine Geißler, Kai Kühnel, Michael Eisenmann sowie ihres Stadtratskollegen Felix Beljung (Die Partei) könne diese Lösung „nur durch ein konstruktives Zusammenwirken aller Fraktionen erreicht werden“. Der vorgeschlagene vorberatende Ausschuss solle daher aus Vertretern sowohl des Bau-, als auch des Haupt- und Finanzausschusses bestehen und seine Zusammensetzung nach dem Schlüssel zur Ermittlung der Ausschusssitze erfolgen.

Einmaliger Ausschuss soll Anträge zum Erhalt oder Neubau der Eisfläche vorab diskutieren

Konkret solle der Ausschuss, der sich nach seiner ersten Sitzung auch direkt wieder auflösen soll, mit allen Anträge der Fraktionen, die zum Erhalt oder Neubau der Eislauffläche eingegangen sind, befassen und „diese beraten, abwägen und ergebnisoffen diskutieren“. Durch die öffentliche Ausschusssitzung soll außerdem den Bürgern der Stand des Verfahrens „transparent erläutert“ werden und die darin enthaltenen Möglichkeiten für den Eislauf deutlich gemacht werden.

Doch nicht nur die vier vorliegenden Anträge – von Freien Wählern, CSU, ÜB/FDP sowie des Bündnis – sollen in der Sitzung thematisiert werden, sondern auch die Online-Petition: Was sind deren Forderungen? Inwieweit könnten diese in die Planungen der Stadt einfließen?

ESV möchte sich um Crowdfunding kümmern

Auch die Idee des ESV, sich angesichts des städtischen Geldmangels um externe Finanzpartner zu kümmern, greift das Bündnis auf: So solle der vorberatende Ausschuss „die verschiedenen Möglichkeiten einer Betreibergesellschaft zu prüfen“ und „Anstrengungen zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten und eine Suche nach möglichen Fördertöpfen unternehmen und diese auch aktivieren“.

Und schließlich soll nun doch noch einmal – nach Jahren der erschöpfenden Diskussion – die Standortfrage aufgemacht beziehungsweise „mögliche alternative Standorte“ als der zuletzt ins Auge gefasste Bereich am südlichen Ende des ASV-Geländes geprüft werden.

Stadtverwaltung bearbeitet die bisher eingegangenen vier Anträge

Wann und wie der Stadtrat über diese Idee abstimmen kann, ist Sache der Verwaltung. Aktuell sind die Rathausmitarbeiter noch damit beschäftigt, die bisher eingegangenen vier Anträge zu bearbeiten. Wie berichtet, hatten die Freien Wähler Dachau und „Wir“ gefordert, mit einer „unverzüglich konkretisierten Planung das Bestehen der Kunsteisbahn sicherzustellen“.

Die CSU hatte vorgeschlagen, die neue Kunsteisbahn „kostenreduziert“ zu bauen – in Form einer Freieisfläche, wobei WCs und Umkleiden in Containern untergebracht werden sollten. ÜB/FDP wollten dagegen sichergestellt wissen, dass in jedem Fall eine neue Scherer-Halle gebaut wird – auch wenn diese „Priorisierung“ zu Lasten des Eissports gehe.

Das Bündnis für Dachau schließlich hatte den Oberbürgermeister beauftragt, bei den Landkreisgemeinden nachzufragen, ob eventuell Interesse an der Gründung eines Zweckverbands bestehe, in dessen Rahmen sich die Landkreisgemeinden finanziell am Neubau der Eisfläche beteiligten.

Das Interesse der Gemeinden daran fiel aber bislang – erwartungsgemäß – bescheiden aus. In Odelzhausen und Röhrmoos etwa, wo das Thema in den vergangenen Tagen auf der Tagesordnung der Gemeinderäte war, lehnte man den Vorstoß jeweils einstimmig ab. Es gebe schlicht „keine finanziellen Spielräume“ für eine Kostenbeteiligung an dem Dachauer Projekt.

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