Gruber-Neubau: Nutzung als Flüchtlingsunterkunft abgelehnt
Für das Schulungsgebäude der Schönheitsfarm Gruber gilt weiter ein Baustopp. Als Plan B will die Gruber-Stiftung eine Flüchtlingsunterkunft einrichten. Doch wie die Gemeinde lehnt das Landratsamt ab.

Rottach-Egern – Das fast fertiggestellte Schulungsgebäude der Schönheitsfarm Gruber am Rottacher Reiffenstuelweg unterliegt noch immer einem Baustopp. Wie berichtet, hat die Gruber-Stiftung als Plan B einen zweiten Bauantrag fürs gleiche Gebäude gestellt: Es soll als Flüchtlingsunterkunft dienen. Diese Nutzung hat der Bauausschuss im April mit 2:7 Stimmen abgelehnt. Man rechnete allerdings damit, dass das Landratsamt als Genehmigungsbehörde die Zustimmung dennoch erteilen wird. Aber dem ist nicht so. Nach eingehender Prüfung, ließ Landratsamt-Sprecherin Sabine Kirchmair wissen, sei die Behörde zu dem Schluss gekommen, dass die Verweigerung des Einvernehmens durch die Gemeinde nicht rechtswidrig erfolgt sei. Das Landratsamt ersetze es darum nicht.
Größe nur bei gewerblicher Nutzung zulässig
Begründet wird dies mit der Kubatur des Neubaus. Die Größe sei in diesem Gebiet zwar bei einer gewerblichen Nutzung zulässig, nicht aber für einen Sonderbau wie die Flüchtlingsunterkunft. Die Gruber-Stiftung habe noch bis Ende Juni Zeit, Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen, so das Landratamt. Erst dann wird er rechtskräftig.
Neuer Beschluss zum Bebauungsplan
Unterdessen geht der Gemeinderat das Thema Kosmetikschule in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Juni, Beginn 19 Uhr in der Schule, neu an. Zur Abstimmung steht die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Kosmetikschule. Einen gleichlautenden Antrag hatte der Gemeinderat im April mit 12:7 Stimmen abgelehnt. Damals warb Bürgermeister Christian Köck (CSU) vergeblich um Zustimmung dafür, das Seminarhaus baurechtlich so abzusichern, dass es vor Gericht standhält. Hintergrund ist eine Nachbarschaftsklage, die den Erhalt des Gebietscharakters zum Ziel hat.
Köck: „Es haben wichtige Informationen gefehlt“
Die Mehrheit des Gemeinderats wollte im Nachbarschaftsstreit keine Partei ergreifen und lehnte es darum ab, an den planungsrechtlichen Grundlagen zu rütteln. „Aber da haben dem Gremium wichtige Informationen gefehlt“, erklärt Bürgermeister Köck. Inzwischen hätten Gespräche stattgefunden. Der Gemeinde sei sehr daran gelegen, die ungute Situation aufzulösen.