Ein Fest für 150 Jahre Feuerwehr

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Bereit für die nächsten 150 Jahre: Die Feuerwehr Otterfing feierte ihr Jubiläum mit vielen Gästen. Wegen des Regens fiel der Festzug aus, der Gottesdienst fand im Zelt statt. © Thomas Plettenberg

Zwei Jahre Vorbereitungszeit, 260 Helfer – und dann Regen bei einstelligen Temperaturen am Festsonntag. Vermiesen ließ sich die Otterfinger Feuerwehr ihr Gründungsfest zum 150-jährigen Bestehen davon nicht. Mit über 2000 Gästen wurde groß gefeiert.

Otterfing – Festzug und Feldgottesdienst hätten der Höhepunkt des gestrigen Festsonntags sein sollen. Angesichts des Wetters zahlte es sich aus, dass die Otterfinger Feuerwehr das Bierzelt zum großen Jubiläum liebevoll geschmückt hatte, die riesige Bühne war mit rotem Samthintergrund ausgestattet. Pfarrer Slawomir Fijalkowski zeigte sich flexibel und zelebrierte den Gottesdienst dort statt unter freiem Himmel.

Das neugestaltete Feuerwehr-Taferl mit dem Heiligen Florian, zigfach vergrößert auf dem roten Grund, nahm sich über dem Kruzifix und dem Altar fast aus wie ein Hochaltarbild. Die schmucken Fahnen der 56 Abordnungen der Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis, der Partner-Feuerwehren aus Arget und Linden sowie der befreundeten Wehren bis aus dem Allgäu wie auch die der Ortsvereine sorgten für einen passenden Rahmen.

Festgottesdienst im Bierzelt

Das Glockengeläut kam zwar vom Band, aber es herrschte eine einem Gottesdienst würdige Stimmung. Kurz zuvor hatte der Feuerwehr-Vorsitzende Benjamin Ullmann darum gebeten, die Bierkrüge unter dem Tisch verschwinden zu lassen und die Feuerwehrkappen abzunehmen.

Pfarrer Fijalkowski befand, es sei ein guter Grund, zu danken und zu feiern, wenn sich Männer und Frauen seit eineinhalb Jahrhunderten bereit erklärten, anderen in Notsituationen beizustehen. Bei Feuer, Unfällen oder Naturkatastrophen, also immer dann, wenn Mut, Einsatz und Solidarität gebraucht würden.

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Ein würdiges Ambiente hatten die Organisatoren für die Messe mit Pfarrer Slawomir Fijalkowski geschaffen. © Thomas Plettenberg

Bevor der Geistliche den Segen erbat, machte er deutlich, dass es drei Faktoren brauche, damit diese für den Dienst am Nächsten eintreten könnten. „Es braucht das Vertrauen ins Dorf, was die Ausrüstung angeht. Das Vertrauen in die Familie und die Gemeinschaft, wenn Rückhalt gefragt ist. Und das Vertrauen in Gott für die notwendige Zuversicht.“

Festzug kann nicht stattfinden

Bis nach den Fürbitten und der Eucharistie hatten die Feuerwehrler die Hoffnung auf ihren Festzug noch nicht aufgegeben. Aber als um viertel nach elf immer noch der Regen aufs Zeltdach prasselte, verkündete Ullmann: „Heute haben wir Pech gehabt mit dem Festzug. Aber wir werden eine Riesenfeier daraus machen!“ Im Nu standen die Maßkrüge wieder auf den Tischen.

Nach dem Mittagessen begrüßte der Vorsitzende die Gäste noch einmal offiziell, darunter Schirmherrn und Bürgermeister Michael Falkenhahn, den stellvertretenden Landrat Jens Zangenfeind und die Bürgermeister Christoph Schmid aus Holzkirchen, Klaus Thurnhuber aus Warngau, Franz Schnitzenbaumer aus Schliersee und Stefan Schelle aus Oberhaching. Angesichts der 1700 blauen Uniformen fühle er sich geehrt, so Ullmann, auf so ein Meer an Freiwilligen blicken zu können. Er dankte allen, die zum Gelingen des viertägigen Jubiläumsfestes beigetragen haben, insbesondere dem Burschenverein und der Dorffest GbR. „Das zeigt, wie stark das Ehrenamt ist.“ Nach einem kurzen Rückblick auf die Vereinsgeschichte versprach er: „Die Feuerwehr Otterfing war 150 Jahre rund um die Uhr für die Bürger da. Das soll sich auch in den nächsten 150 Jahren nicht ändern.“

Großer Zusammenhalt der Vereine

Auch Bürgermeister Falkenhahn zeigte sich stolz: „Was auch dieses Fest auszeichnet, ist, dass alle Otterfinger Vereine zusammenhalten und zusammenhelfen.“ Mit Blick auf die detailverliebte Dekoration meinte er: „Das ist alles Otterfinger Handarbeit, von der Bühne bis zu den 70 Torten und unzähligen Kuchen.“

Er beglückwünschte die Landkreisführung der Feuerwehr, unter anderen mit Kreisbrandrat Anton Riblinger, Kreisbrandinspektor Hans Schüller und Kreisbrandmeister Franz Huber, die er alle als Otterfinger und Mitglieder der Otterfinger Wehr identifizierte, zur „saustarken Nachwuchsarbeit“. Hier seien die Besten bereitgestellt worden für die beste Ausbildung, damit junge Leute Verantwortung übernehmen und sich in die Gesellschaft einbringen können.

Auch Jens Zangenfeind, der als stellvertretender Landrat den Dank des Landkreises übermittelte, war beeindruckt: „Seit 1875 bietet ihr Schutz und Sicherheit an 24 Stunden, 365 Tage im Jahr.“ Mit über 100 Aktiven sei die Otterfinger Wehr für die Gemeinschaft da. Der Landkreis, so Zangenfeind, könne stolz sein. In den Dank schloss er auch alle anderen Hilfsorganisationen ein.

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