Riblingers (vor)letzter Akt: Kreisbrandrat leitet letzte Verbandsversammlung
Anton Riblinger wird sein Amt mit einem großen Fest beenden: dem 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Otterfing. Nach 36 Jahren in der Feuerwehrführung wird er seine Aufgaben an seinen Nachfolger übergeben.
Landkreis – Viel zu berichten hatte Anton Riblinger bei seiner 19. und auch letzten Kreisfeuerwehrverbandsversammlung. Die für ihn ganz persönlich relevanten Zahlen sparte der scheidende Kreisbrandrat aber aus. „Ich wollte meine Leute nicht langweilen“, teilt Riblinger auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Und blickt dann doch noch knapp auf seinen Werdegang zurück. 36 Jahre war der Otterfinger in der Landkreis-Führung der Feuerwehr tätig, darunter sechs Jahre als Kreisbrandmeister, 18 Jahre als Kreisbrandinspektor und zuletzt zwölf Jahre als Kreisbrandrat.
Wie berichtet, wurde sein Nachfolger bereits bei der Kommandantenversammlung Ende 2024 gewählt: Christian Probst. Der frühere Kreisbrandinspektor arbeitet aktuell schon mit im Büro am Landratsamt, zum 1. Juli wird er die Amtsgeschäfte samt aller Verantwortung dann offiziell übernehmen. Riblinger stehe ihm dann allenfalls noch als „Telefonjoker“ zur Verfügung, sagt Probst augenzwinkernd.
Atemschutzträger bestens ausgebildet
Dass aber auch er sich auf eine starke Führungsmannschaft verlassen kann, wurde bei der Kreisverbandsversammlung im Kreuther Schützenhaus an verschiedenster Stelle deutlich. So berichtete Thomas Gegenfurtner, der nach ebenfalls zwölf Jahren sein Amt als Kreisbrandmeister Atemschutz niederlegt, von einem sehr zufriedenstellenden Ausbildungsstand in diesem wichtigen Bereich. In 35 Kursen habe man im Landkreis 521 neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Mehr als 900 Einsatzkräfte hätten bei 14 Übungen im Brandcontainer teilgenommen. Sogar 6400 hätten die jährliche Belastungsprüfung auf der Atemschutzstrecke im Miesbacher Feuerwehrhaus gemeistert. Am wichtigsten war Gegenfurtner aber die Zahl der schweren Unfälle von Atemschutzträgern in den vergangenen zwölf Jahren: null. „Wir sind also absolut auf dem richtigen Weg“, bilanzierte der scheidende Kreisbrandmeister.

Damit auch die jüngsten Bürger bereits für das Thema Brandschutz sensibilisiert werden, besuchen die Feuerwehren im Rahmen der Brandschutzerziehung regelmäßig Kindergartengruppen und Schulklassen. Wie der dafür zuständige Kreisbrandmeister Peter Schlickenrieder erklärte, sind sämtliche Unterlagen in aktuellster Fassung im neuen Downloadbereich auf der Internetseite des Landesfeuerwehrverbands (www.lfv-bayern.de) abrufbar. Schulen und Kindergärten seien dazu aufgerufen, dieses Angebot auch zu nutzen, anstatt veraltetes Printmaterial zu verwenden. Zudem halte der Kreisfeuerwehrverband im Katastrophenschutzlager in Hausham Material zur Brandschutzerziehung vor. Es könne über den Kreisbrandrat oder den Fachbereich Katastrophenschutz am Landratsamt angefordert werden.
Kreisbrandrat packt auch beim Aufbau vom Fest mit an
So umfangreich wie das Aufgabenspektrum des Kreisbrandrats fiel auch Riblingers letzter Jahresbericht bei der Versammlung aus. Neben drei Verbandsausschusssitzungen standen auch vier Ausschusssitzungen des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberbayern in Riblingers Kalender. Mit zwei Delegierten sei man bei der zweitägigen Landesfeuerwehrverbandsversammlung in München vertreten gewesen, bei der Riblinger auch seinen Bericht als Kassenprüfer abgab. Unter anderem um den Einsatz von sogenannten „Notdächern“ nach schweren Hagelschlägen ging es bei der Fortbildungsveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbands im Bräuwirt in Miesbach. Genug Zeit zum Feiern blieb auch noch, wie das jeweils 150-jährige Jubiläum der Feuerwehren Schliersee und Irschenberg sowie das 125-Jährige der Feuerwehr Piesenkam zeigten. Riblinger dankte den „Jubelwehren“ bei der Versammlung ausdrücklich für die „schönen Festtage“ und den an den Festumzügen mit historischen Gefährten beteiligten Vereinen. Selbstverständlich vergaß Riblinger auch nicht, alle Ausbilder, Prüfer und Schiedsrichter für ihr Engagement bei den zahlreichen Lehrgängen zu würdigen.
Seine eigene Amtszeit wird übrigens ebenfalls mit einem großen Fest enden: den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Otterfing an diesem Wochenende. „Mein letztes Feuerwehrfest, und dann auch noch bei mir dahoam“, schwärmt Riblinger. Klar, dass er auch beim Aufbau kräftig mit anpackte: „Ehrensache.“ sg
Die Ehrungen
Folgende verdiente Feuerwehrmänner wurden bei der Versammlung ausgezeichnet: Thomas Christ (sechs Jahre Vize-Kommandant Feuerwehr Miesbach), Sebastian Händl (zwölf Jahre Vize-Kommandant Feuerwehr Wörnsmühl), Bernhard Weingand (zehn Jahre Kommandant Feuerwehr Wall), Mathias Strein (zehn Jahre Kommandant Feuerwehr Piesenkam) und Tobias Maurer (sechs Jahre Kommandant und sechs Jahre Vize-Kommandant Feuerwehr Rottach-Egern).