Helfen, wo immer Hilfe gebraucht wird: Feuerwehren retten 67 Menschen mit Drehleitern

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Die Amtsübergabe steht bevor: der scheidende Kreisbrandrat Anton Riblinger (M.) mit seinem Nachfolger Christian Probst und Landrat Olaf von Löwis. © Christian Scholle

Kreisbrandrat Anton Riblinger geht Ende Juni in den Ruhestand. Bei seiner letzten Kommandantenversammlung ließ er das vergangene Jahr Revue passieren – mit spannenden Zahlen.

Landkreis – 67 Menschen haben die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Miesbach im vergangenen Einsatzjahr über Drehleitern gerettet. Eine von vielen Zahlen, die bei der Dienstversammlung der Kommandanten im Otterfinger Trachtenheim genannt wurde, und nur ein Beispiel dafür, wie wichtig die Feuerwehren sind. Einsätze, Ausbildung, Atemschutz und Nachwuchs waren einige der Themen bei der mehr als dreistündigen Versammlung.

Für Kreisbrandrat Anton Riblinger war es die letzte Kommandantenversammlung, die er leitete. Er geht Ende Juni in den Ruhestand, als Nachfolger steht Christian Probst aus Hausham fest (wir berichteten). Er könne zwar aufzählen, bei wie vielen Einweihungen und Segnungen vor Feuerwehrhäusern und -fahrzeugen er in den zurückliegenden zwölf Jahren dabei war, merkte Riblinger später an. „Das will ich euch aber ersparen. Lieber ist es mir, wir ratschen nachher ein bisschen miteinander“, sagte er. In einem detaillierten Bericht ließ der Otterfinger aber zumindest das vergangene Jahr Revue passieren. Sitzungen, Brandschutzabnahmen, regionale und überörtliche Versammlungen sowie viele Übungen, auch mit anderen Blaulichtorganisationen, standen auf seiner Agenda. Dabei erinnerte er an den Einsatz beim Hochwasser im Juni in Pfaffenhofen, wohin ein Hilfskontingent aus dem Landkreis Miesbach mit 22 Fahrzeugen und 133 Einsatzkräften ausgerückt war, und dokumentierte dies mit Fotos und Filmen. Die Miesbacher wurden in Manching eingesetzt, wo ein Damm zu brechen drohte. „Wir konnten den Manchingern damit etwas zurückgeben“, erklärte Riblinger, „denn bei der Schneekatastrophe 2019 waren sie bei uns zum Helfen.“ Der Einsatz im Kreis Pfaffenhofen wurde abgebrochen, als auch im Oberland das Wasser stieg.

48 neue Atemschutzträger hinzugekommen

Für ihre Einsätze halten sich die Feuerwehrleute in Übungen und Fortbildungen fit. Wie Kreisbrandmeister (KBM) Thomas Gegenfurtner aus Valley berichtete, kamen im vergangenen Jahr 48 Atemschutzträger hinzu. 606 absolvierten die Übungsstrecke. Kreisbrandinspektor (KBI) Johann Schüller (Werksfeuerwehr Papierfabrik Louisenthal) verwies zudem auf 47 abgenommene Leistungsprüfungen bei 22 Feuerwehren. „Spitzenreiter war Weyarn mit fünf Abnahmen“, lobte er. Zuwachs gibt es auch bei den Schiedsrichtern selbst. Franziska Bauer aus Miesbach legte den Schiedsrichterlehrgang ab und verstärkt nun als erste Frau das 17-köpfige Team. „Eine Bereicherung für uns“, sagte Schüller. Bauer betreue oft Abnahmen von Mannschaften, in denen Feuerwehrfrauen zur Prüfung antreten, und habe im vergangenen Jahr mit 18 Einsätzen die meisten Abnahmen absolviert.

KBM Stefan Eisenrith aus Schliersee informierte über den Bereich Ausbildung. Geplant sind 2024 Lehrgänge für Maschinisten, Absturzsicherung, Führungsunterstützung, Schaumtrainer und Fahrsicherheit. Er bat die Kommandanten, gerade für die Maschinistenausbildung vorausschauend zu planen und Bewerber rechtzeitig anzumelden. Weitere Themen waren Digitale Alarmierung und Netzausbau sowie Ausstattung der Feuerwehren und Katastrophenvorsorge (Berichte folgen).

Landrat wünscht Einsatzkräften gesunde Rückkehr von Einsätzen

Wie hoch das Ehrenamt der Feuerwehrleute geschätzt wird, zeigte der Besuch etlicher Ehrengäste. „Was ihr leistet, dafür kann nicht oft genug gedankt werden“, sagte Landrat Olaf von Löwis und wünschte allen, dass sie stets gesund von den Einsätzen zurückkommen. Wie belastend diese sein können, sprach Feuerwehrseelsorger Alois Winderl an und mahnte, die Auswirkungen auf die Psyche nicht zu unterschätzen.

Dass die Feuerwehren im Landkreis viele ausgebildete Ersthelfer haben, das lobte Stefan Ertl von der Integrierten Leitstelle Rosenheim. Michael Janski, Dienststellenleiter der Autobahnpolizei Holzkirchen, ging kurz auf die Änderung der Straßenverkehrsordnung ein, die den Einsatz der Feuerwehren auf Autobahnen erleichtern soll, und lobte die Professionalität der Feuerwehren: „Wir wissen, dass wir uns auf euch verlassen können.“ cmh

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