- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: Rubio macht Russen-Geständnis zum 28-Punkte-Plan - dann rudert er doch zurück
Das Ringen um den Ukraine-Friedensplan hat eine aufgeheizte Leserdebatte ausgelöst. Nach widersprüchlichen Aussagen aus Washington diskutieren die einen über die mangelnde Klarheit und Verlässlichkeit der US-Regierung, während andere den Ursprung des Plans hinterfragen und mögliche Einflussnahmen vermuten. Zugleich wächst die Unsicherheit über die Ziele aller beteiligten Akteure sowie über die Rolle Europas. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob unter diesen Bedingungen überhaupt ein tragfähiger Verhandlungsansatz erkennbar ist.
Kritik an US Regierungspolitik
Viele Leser äußern massive Zweifel an der Glaubwürdigkeit der aktuellen US-Regierung. Sie kritisieren, dass Aussagen wechselhaft seien, Verantwortlichkeiten abgestritten würden und daher innen- wie außenpolitisch Vertrauen schwindet. In der öffentlichen Wahrnehmung spielt dabei eine Rolle, dass vermeintliche Pläne oder Vereinbarungen zuerst durchsickern und im Nachgang als falsch oder missverstanden dargestellt werden. Tatsächlich ist das Problem vielschichtig: Eine Regierung, die sich wiederholt selbst widerspricht, untergräbt ihre außen- und innenpolitische Handlungsfähigkeit – insbesondere in einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten.
"Das eigentliche Problem ist die Unglaubwürdigkeit der derzeitigen US-Regierung. Erst sickert ein angeblicher Plan aus Russland durch, dann bestreiten alle Beteiligten jede Verantwortung. Eine Regierung, die sich täglich selbst widerspricht, verliert massiv an Glaubwürdigkeit international wie innenpolitisch." Zum Originalkommentar
"Chaos in der US-Regierung - nicht nur hier. Dass es mit Trump schlimm kommt, wusste man, nur nicht, dass es so schlimm werden kann." Zum Originalkommentar
"Biden hätte zum Thema Friedensplan eine klare Linie gehabt. Trump fährt einen Zickzack-Kurs und keiner weiß, wo die Reise hingeht. Der schlechteste US-Präsident aller Zeiten." Zum Originalkommentar
Kritik an Friedensplan und Verhandlungsstrategie
Der diskutierte Friedensplan zur Ukraine wird von vielen Lesern als unrealistisch und in Teilen als faktische Kapitulation bewertet. Zweifel an der Verlässlichkeit Russlands prägen diese Haltung: Die Sorge besteht, dass Moskau einen solchen Plan nutzen könnte, um Zeit zu gewinnen, Kräfte zu bündeln und später erneut anzugreifen. Auch die Geschichte vormaliger Waffenstillstände spielt eine Rolle, die in der Vergangenheit oft gebrochen wurden. Tatsächlich bleibt der Konflikt durch asymmetrische Machtverhältnisse geprägt, was Verhandlungen erschwert. Die Kommentare zeigen einen deutlichen Wunsch nach Lösungen, aber auch ein tiefes Misstrauen gegenüber Vorschlägen, die ohne klare Garantien auskommen.
"Der Plan ist naiv. Wer glaubt denn tatsächlich daran, dass gerade eine Abrüstung der Ukraine die Russen von weiteren Eroberungsfeldzügen abhält?" Zum Originalkommentar
"Klar sind diese 28 Punkte kein Friedensangebot, sie sind vielmehr die formulierte Kapitulationserklärung der UA. Ein Pamphlet, das kein Ukrainer unterzeichnen kann. Zudem lehrt die Geschichte, dass solche „Friedensverträge“ die Basis für erneute Kriege bilden." Zum Originalkommentar
"Es sollte doch jedem klar sein, dass das Regime Putin keine verbindlichen Gesprächspartner sind. Deswegen hat die Unterzeichnung dieses Abkommens keinen echten Wert. Die russische Seite braucht lediglich abzuwarten, bis alle Punkte erfüllt sind, um danach aus fadenscheinigen erfundenen Gründen wieder anzugreifen. Bei der dann reduzierten UA-Truppenstärke werden sie es leichter haben." Zum Originalkommentar
Kritik an europäischer und deutscher Politik
Viele Leser kritisieren die Rolle Europas und Deutschlands im Ukraine-Konflikt als unentschlossen und zu wenig eigenständig. Sie beklagen, dass Europa weder militärisch noch diplomatisch ausreichend Gewicht habe, um Einfluss auf die Dynamik zu nehmen. Gleichzeitig wächst in Teilen der Bevölkerung das Gefühl, Deutschland habe sich finanziell und politisch stark engagiert, ohne entscheidend mitgestalten zu können. Diese Spannungen verstärken sich in einer Situation, in der wirtschaftliche Belastungen hoch sind und die Erwartung an klare Prioritäten steigt. Die Kommentare verdeutlichen den Eindruck, Europa ringe noch immer um eine konsistente Linie.
"Es bleiben leider noch 3 Jahre, welche mit dieser chaotischen US-Regierung zu überstehen sind. Man kann nur hoffen, dass Deutschland und Europa das halbwegs übersteht. Und dabei haben wir genug eigene Probleme, die dringend gelöst werden müssen." Zum Originalkommentar
"Wen interessiert die Meinung der EU? Die Ziele der USA sind erreicht: die Destabilisierung der EU und die Sicherung von Rohstoffen und Ländereien in der Ukraine und nicht zu vergessen die Rüstungsindustrie und Bauindustrie. Somit können die Amis nun die Früchte ihres hybriden Krieges ernten." Zum Originalkommentar
"Russland wird von der EU geradezu der rote Teppich ausgerollt, die Ukraine im Gesamten einzunehmen, wenn sie sich weiter so verhält. Die USA haben mit diesem von ihnen überbrachten Plan - dabei ist nebensächlich von wem er stammt - einem NATO-Beitritt eine deutliche Absage erteilt. Weder militärisch noch diplomatisch ist die EU in der Lage, den Krieg zu verhindern. Sie schafft es aber, den Frieden zu verhindern." Zum Originalkommentar
Kritik an Rolle Russlands im Konflikt
Russland wird in vielen Beiträgen als Akteur beschrieben, der den Krieg strategisch nutzt, langfristige geopolitische Ziele verfolgt und Verhandlungen vor allem dann akzeptiert, wenn sie dem eigenen Vorteil dienen. Die Vorstellung, Russland strebe die Wiederherstellung früherer Einflusszonen an, prägt viele Kommentare. Einige interpretieren den US-amerikanischen Umgang mit dem Friedensplan als indirektes Weiterreichen russischer Forderungen. Diese Lesart unterstreicht ein Kernproblem: Die Machtasymmetrie im Konflikt und das Fehlen belastbarer Verhandlungssignale verstärken Zweifel daran, ob ein Plan ohne Sicherheitsgarantien überhaupt tragfähig ist.
"Das könnte leicht sein, dass dieser unverschämte Friedensplan aus Moskau kommt. Maximale Forderungen an die, die einer totalen Kapitulation gleichkommen. Auf der anderen Seite eine völlige Rücknahme der westlichen Sanktionen von Russland und eine Normalität der Beziehungen zu Russland." Zum Originalkommentar
"Putin war doch immer ganz klar in seinen Zielen: die Wiederherstellung der Sowjetunion. Da hilft kein: Das hat er so nicht gemeint oder Ähnliches!" Zum Originalkommentar
"Es ist schon schlimm und spricht für sich, wenn die USA die Aufforderung zur Kapitulation eins zu eins von Putin weiterreichen." Zum Originalkommentar
Sarkasmus zur politischen Kommunikation
Einige Leser äußern ihren Frust über widersprüchliche politische Aussagen, Pressemitteilungen und deren spätere Korrekturen. Sarkasmus dient dabei als Ventil für das Gefühl, dass politische Kommunikation immer unübersichtlicher wird. Die schnelle Abfolge von Meldungen, Dementis und erneuten Bestätigungen sorgt für den Eindruck, dass Orientierung kaum noch möglich ist. Dieser Vertrauensverlust betrifft nicht nur die USA, sondern auch europäische Akteure, da viele das Gefühl haben, Entscheidungen würden sprunghaft und ohne erkennbare Linie kommuniziert.
"So ist es eben, Außenminister Rubio gibt eine Pressemitteilung. Danach wird alles widerrufen. Jetzt kann auch der Journalist erfahren, wie es ist, wenn mal so und danach vom Gegenteil gesprochen wird. So ergeht es Bürgern in Deutschland seit Jahren. Die Glaubwürdigkeit geht total verloren ..." Zum Originalkommentar
"Wenn Trump das wirklich so durchzieht, sollten wir in der EU uns langsam mal überlegen, welche Sanktionen wir gegen die USA verhängen. Sarkasmus off." Zum Originalkommentar
"Das Ganze ist sowieso nur zum Scheitern verurteilt, die Russen wollen nichts hergeben, die Ukrainer wollen nicht verzichten, also weiterkämpfen, bis einer K.O. geht ..." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber Friedensplan Herkunft
Ein weiterer Schwerpunkt der Debatte sind Zweifel an der tatsächlichen Herkunft des Friedensplans. Einige Leser verweisen auf sprachliche Auffälligkeiten, andere auf widersprüchliche Aussagen beteiligter Politiker. Der Eindruck, der Plan könne aus russischen Quellen stammen oder zumindest russische Interessen widerspiegeln, führt zu weiteren Spekulationen. Die Unsicherheit darüber, wer welchen Einfluss nimmt, zeigt, wie komplex die Lage im Herbst 2025 geworden ist. Viele Kommentare betonen, dass klare Informationen nötig wären, um Vertrauen in internationale Entscheidungsprozesse zu stärken.
"Eine linguistische Analyse der britischen Zeitung The Guardian kommt zu dem Ergebnis, dass das Dokument sprachliche Eigenheiten aufweist. Die verwendeten Wendungen erscheinen im Englischen hölzern und unbeholfen, würden aber nahtlos ins Russische passen. Noch Fragen?" Zum Originalkommentar
"Es ist schon eigenartig, dass kein ukrainischer Kanal das Thema aufgegriffen hat. Dort gibt es nur Aussagen von Kellog, der da sagt: "Die USA gehen davon aus, dass Russland Änderungen am Friedensplan für die Ukraine fordern wird." Das steht natürlich der Behauptung, dass das 28 Punkte-Papier aus Russland stammt, komplett entgegen." Zum Originalkommentar
"Rubio in Telefonat: "Es ist nicht unser Friedensplan" - Aussagen und Rücknahmen sorgen für Verwirrung und Spekulationen über die tatsächliche Herkunft des Plans." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Weitere Kommentare spiegeln ein breites Spektrum politischer Einschätzungen wider. Sie betreffen parteipolitische Zuordnungen, mögliche strategische Interessen einzelner Staaten und die Frage, wie viel Einfluss Europa im globalen Machtgefüge tatsächlich besitzt. Teils sarkastisch zugespitzt.
"Vielleicht wurde sich ja verschrieben und mit Truppengröße und Gebietsabtretungen war Russland gemeint" Zum Originalkommentar
Wer trägt wirklich Verantwortung – und ist auf dieser Grundlage überhaupt eine glaubwürdige Lösung für den Ukraine-Krieg denkbar? Diskutieren Sie mit – welche Schlüsselfrage fehlt Ihrer Meinung nach in der aktuellen Debatte?