Cops verteilen Popcorn: Polizei sucht am Skatepark in Füssen den Kontakt mit jungen Leuten
Mithilfe einer Popcornmaschine und des Wortspiels „Cop Corn − Popcorn with a cop“ geht die Polizei neue Wege, um Nachwuchs zu gewinnen. In Füssen kommt die Aktion gut an.
Füssen – Unkonventionelle Wege wollte die Füssener Polizei gehen und etwas Neues ausprobieren. Mit dem Ziel, jungen Menschen zu zeigen, dass Polizistinnen und Polizisten für Fragen und Gespräche offen sind. Darüber hinaus diente die Aktion „Cop Corn − Popcorn with a cop“ dazu, Interesse für den Dienst bei der Polizei zu wecken.
Es war Polizeihauptmeisterin Tina Ungers Idee, sich mit allerlei Infomaterial auszustatten und am Skate- und Bikepark Füssen zu positionieren. Sie ist für die Nachwuchswerbung vor Ort zuständig. Mit ins Boot holten sie sich zwei Kolleginnen aus dem Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, die Einstellungsberaterinnen Sophie Müller und Jessica Spors (beide Polizeihauptmeisterin). Die beiden brachten eine Popcorn-Maschine mit, um der Aktion eine süße Komponente zu verleihen.
Polizei will mit der Aktion Cop Corn - Popcorn with a cop“ in Kontakt kommen
Mit „Cop Corn – Popcorn with a cop“ vertreten Müller und Spors das Polizeipräsidium seit etwa einem dreiviertel Jahr auf Ausbildungsmessen und Feuerwehrfesten. Um im Idealfall Nachwuchskräfte zu gewinnen. Zum ersten Mal war die Popcornmaschine nun in Füssen im Einsatz. Nachdem anfangs nur die Veranstalter selbst das frisch gemachte Popcorn genossen, bildete sich ab 15 Uhr sogar eine lange Schlange an der Maschine im Retro-Look. Jufo-Leiter Stefan Splitberger unterstützte die Aktion mit Zuckerwatte, die nicht weniger viele Abnehmer fand.
Wie in so vielen Branchen auch, zeigt sich bei der Polizei der Fachkräftemangel. Obwohl es aktuell auf einen Ausbildungsplatz sieben Bewerber gibt. „Es scheitert nicht an der Menge der Bewerbungen, sondern an der Qualität“, erklärte Spors. Von gewissen Grundvoraussetzungen abgesehen, gilt es einen Sport-, einen Sprach- und einen Grundfähigkeitstest zu bestehen. Zur Note zählen dann eine Gruppendiskussion und das Bewerbungsgespräch. Doch obwohl der Sporttest einmal vor der tatsächlichen Prüfung gemacht und dafür trainiert werden kann, obwohl es eine digitale Lernplattform für die anderen beiden Disziplinen gibt, fällt ein großer Teil der Bewerber durch.
Wer besteht, dürfe sich über eine tolle Ausbildung freuen, so Unger. Neben einem recht hohen Ausbildungsgehalt und freier Heilfürsorge ist die Übernahme in den Dienst nach bestandener Prüfung sicher. Zudem winken viele Sportangebote, kostenlose Unterkunft, ein abwechslungsreicher Stundenplan mit leitthemenorientiertem Training und „super Essen“. „In der Ausbildung wird man in geschütztem Rahmen auf die Praxis vorbereitet“, betonte Müller. Zwei Praktika, einmal einen, dann drei Monate lang, können heimatnah absolviert werden, ebenso können „Wunschdienststellen“ genannt werden, die meist Berücksichtigung finden.
Altersdurchschnitt bei der PI Füssen liegt bei unter 30
„Wir wünschen uns Kollegen und Kolleginnen aus der Region für die Region“, fügte Füssens Polizeichef Edmund Martin hinzu. Praktikantinnen und Praktikanten sehe er immer gerne, ja, er sei sogar ein großer Fan von dieser Form der Probearbeit. Denn auch Schülerpraktika sind bei der Polizei möglich. Martin legt eigener Aussage nach großen Wert auf die Nachwuchswerbung. Mit Erfolg: Aktuell liege der Altersdurchschnitt in der PI deutlich unter 30 Jahren. Die Region biete zudem attraktive Nebenämter wie die „Alpine Einsatzgruppe“. Jana Jäger betreut die Nebenämter Prävention und Jugendverkehrsschule.
Meine news
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert