Nach Raketen-Freigabe: Putin-Vertrauter warnt vor Attacken auf Nato – mit Russlands Hyperschallwaffe
Russland warnt vor Angriffen als Reaktion auf ATACMS-Freigabe. Ein Propagandist bringt bizarre biblische Bezüge ins Spiel – und droht Rheinmetall.
Moskau – Russland hat wegen der Freigabe weitreichender Waffensysteme durch Verbündete der Ukraine erneut Angriffe auf Nato-Staaten angedroht. Diese sollen mit derselben Raketentechnologie erfolgen wie der Vergeltungsschlag auf Kiew, den Russland vergangene Woche durchgeführt hatte. Droht eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs?
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist kürzlich eskaliert, nachdem US-Präsident Joe Biden Kiew autorisiert hatte, in den USA hergestellte Waffen einzusetzen, um Ziele in Russland anzugreifen. Letzte Woche setzte die Ukraine zum ersten Mal US-amerikanische ATACMS-Raketen ein, um russische Ziele zu treffen, darunter ein Munitionsdepot.
Russland droht mit Raketenangriffen auf Nato-Staaten: Eskalation des Ukraine-Kriegs möglich
Infolgedessen feuerte Russland eine experimentelle ballistische Hyperschallrakete auf eine ukrainische Raketenfabrik ab. Anschließend drohte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag (21. November), dass man auf weitere „Eskalationen“ reagieren werde. Er betonte, dass diese Kampferprobung des Oreshnik-Raketensystems direkt als Reaktion auf die „aggressiven Aktionen der Nato gegen Russland“ durchgeführt wurde, und sagte, dass Russland „berechtigt ist, unsere Waffen gegen militärische Ziele in den Ländern einzusetzen, die den Einsatz ihrer Waffen gegen unsere Einrichtungen zulassen“.

Inzwischen hat der russische Staatspropagandist Wladimir Solowjow nachgelegt. In einer TV-Sendung deutete er an, dass auf den Vergeltungsschlag Russlands bald Angriffe auf ähnliche Ziele in Nato-Ländern folgen könnten. Solowjow nannte den deutschen Waffenhersteller Rheinmetall als potenzielles Ziel und warnte, dass solche Schläge ohne Vorwarnung für die Zivilbevölkerung erfolgen würden.
Russische Propaganda droht mit Angriffen auf deutsche Infrastruktur: Rheinmetall im Visier?
„Ihnen hat der Angriff auf [die ukrainische Raketenfabrik] nicht gefallen?“, sagte Solowjow laut einem übersetzten Clip, der vom ukrainischen Berater für innere Angelegenheiten, Anton Geraschtschenko, auf X geteilt wurde. „Ist Ihnen klar, dass Rheinmetall das nächste Ziel sein könnte? [Putin] sagte, dass wir nur Zivilisten in der Ukraine warnen werden“, so der Wortlaut. Die Europäer müsse man nicht warnen. „Dort gibt es keine Zivilisten von uns. Das bedeutet, dass den Nato-Stützpunkten in Polen, Rumänien, Großbritannien oder überall dort, von wo aus die Raketen, die die Amerikaner der Ukraine liefern, auf Ziele auf russischem Territorium abgefeuert werden, etwas zustoßen könnte“, so der Propagandist.
Anschließend bekräftigte Solowjow die Warnung vor russischen Angriffen auf Nato-Länder, indem er die Drohung auf bizarre Weise mit einem Vers aus der Bibel in Verbindung brachte, der besagt, dass homosexuelle Männer, die Sex haben, „eine Abscheulichkeit begangen haben“ und „mit Sicherheit getötet werden“ sollten.
Bibeldrohungen und keine Warnungen für Europa: Moskau will Nato-Länder mit Hyperschallwaffe angreifen
„Das erinnert an das biblische ‚sie sollen getötet werden, ihr Blut sei auf ihnen‘“, so Solowjow. „Das wurde in Bezug auf Homosexuelle gesagt, was eine gewisse Relevanz für die Menschen hat, die im Westen verschiedene Entscheidungen treffen. Kommt alle ein bisschen zur Besinnung“, so die wirre Drohung des Putin-Vertrauten.
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Zuvor hatte Putins Pressesprecher Dmitry Peskow der US-Regierung in einer russischen Fernsehsendung am Wochenende vorgeworfen, „einen friedlichen Weg“ in Europa zu untergraben, den der designierte US-Präsident Donald Trump befürwortet. „Während des Wahlkampfs sprach Trump davon, auf irgendeine Weise Frieden schaffen zu wollen, und führte alle auf einen friedlichen Weg“, so Peskow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. Jetzt riskiere Bidens Regierung „die Situation so zu eskalieren, dass Friedensabkommen zum Scheitern verurteilt sind“, mahnte der Pressesprecher. (tpn)