Ärger um den Eingangsbereich der neuen Polizeiinspektion
Ärger um die neue PI: Inspektionsleiter Andreas Ruch moniert einen Lichtmast im Eingangsbereich. Der ADFC bedauert, dass der Radweg geopfert wurde.
Gauting – Am 18. Dezember wurde die neue Polizeiinspektion, Postadresse Pentenrieder Straße 1, offiziell eingeweiht. Das Who's who aus Politik und Verwaltung war vertreten, um das topmoderne Gebäude zu würdigen, in dem zeitgemäße Polizeiarbeit möglich sein soll. „Hier ist etwas vollbracht worden“, sagte Staatssekretär Sandro Kirchner. Den regulären Betrieb sollen die Beamten dort Mitte Januar aufnehmen.
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Doch der Teufel steckt im Detail. Bürgern monierten sehr bald, dass der Eingangsbereich nicht optimal gestaltet ist. Insbesondere der Lichtmast, unmittelbar neben den Fahrrad㈠ständern, stört so manchen Anwohner. Noch im Dezember stellte eine Gruppe aufgebrachter Gautinger Dienststellenleiter Andreas Ruch und dessen Stellvertreter Andreas Rau vor Ort zur Rede und wies die Beamten darauf hin, dass das so nicht geht. Es war die Rede davon, dass es einen Schildbürgerstreich darstellt, ausgerechnet vor einer neuen Polizeistation eine Gefahrenstelle zu schaffen.

Ihnen musste Ruch und Rau zuerst einmal erklären, dass die Polizei für die Ausgestaltung nicht verantwortlich ist. Inhaltlich mussten sie den Bürgern aber recht geben. „Der Lichtmasten unmittelbar vor der neuen PI stellt tatsächlich eine gefährliche Stelle für Radfahrer dar, die so auf keinen Fall bleiben darf“, sagt Ruch. Er will sich gar nicht vorstellen, dass ein Bürger bei schlechten Sichtverhältnissen mit dem Rad zur Polizei kommt, sich kurz orientiert, wo die Abstellplätze stehen – und in diesem Moment gegen den Mast prallt. „Die Situation ist ein Unding.“ Seine Bedenken habe er der Gemeinde im Dezember mitgeteilt, habe aber bislang keine Auskunft erhalten. Die bislang ergriffene Gegenmaßnahme – eine notdürftige Verkleidung – hält Ruch für völlig unzureichend.
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Und noch etwas erzürnt die Bürger. Es geht um die Tatsache, dass der Radweg, der früher von Pentenried direkt bis zum Kreisel führte, auf Höhe der neuen Inspektion jetzt abrupt endet. Er wurde offenbar für ein von hohen Randsteinen eingefasstes Blumenbeet sowie Parkplätze geopfert. Das heißt: Wer mit dem Rad in Richtung Gauting fährt, wird nun kurz vor dem Penny-Kreisel auf die Straße gezwungen. In einer E-Mail an unsere Zeitung beklagt ein Leser die Situation. Der Pentenrieder findet: „Für die Parkplätze wäre doch genug Platz gewesen, um den bisherigen Radweg zu belassen.“ Und: „Auf das blockierende Rasenstück könnte man leicht verzichten, denn es sind noch genügend Grünbereiche vorhanden.“
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Dem schließt sich Sebastian Fuchsberger vom ADFC voll und ganz an. Er freut sich, dass die Polizei jetzt ein zeitgemäßes Zuhause hat. Zeitgemäß sei leider auch, dass die Belange der Radfahrer wieder einmal vergessen wurden. „Ausgerechnet in dem verkehrlich sensiblen Einmündungsbereich zum Kreisel werden die Radfahrer wieder zurück auf die Straße geschickt“, stellt er fest. Insbesondere weist er auf die Gesamtsituation hin, die sich jetzt ergibt. Denn: Radfahrer, die von Pentenried kommen, begegnen bei der Einmündung „An den Holzwiesen“ einem blauen Verkehrsschild über einen gemeinsamen Rad- und Fußweg. „Dadurch sind Radfahrer zur Benutzung verpflichtet.“ Dann aber – bei der neuen Polizeidienstelle – ist plötzlich Schluss. Fuchsbergers Resümee: „Im Sinne der Verkehrssicherheit ist eine eindeutige und durchgängige Lösung für die Radler notwendig, nicht erst Hü, dann Hott und dann gar nichts mehr.“
Das Staatliche Bauamt Weilheim, das für den Bau der Inspektion verantwortlich zeichnete, hat mit der Sache nichts zu tun. „Wir hatten und haben darauf keinen Einfluss“, teilt Pressesprecher Michael Meister mit. Sowohl für den Lichtmast als auch für den Geh- und Radweg sei die Gemeinde Gauting zuständig.
Diese versichert auf Nachfrage unserer Zeitung, dass der Fahrradweg erhalten werden soll. „Laut Bebauungsplan wird der Radweg hinter den Stellplätzen vorbei- und fortgeführt“, heißt es aus dem Gautinger Rathaus. Im Übrigen verweist die Pressestelle darauf, dass der Bereich, über den momentan so viel diskutiert wird, noch nicht fertig ist. „Der entsprechende Fachbereich wird sich Anfang nächster Woche ein Bild vor Ort von dem aktuellen Stand der Baumaßnahmen machen.“
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