Silvester: Kaufbeurer Feuerwehr im Dauereinsatz – Stadtbrandrat zieht Bilanz

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Auch wegen brennender Feuerwerksbatterien musste die Feuerwehr in der Silvesternacht ausrücken.
Auch wegen brennender Feuerwerksbatterien musste die Feuerwehr in der Silvesternacht ausrücken. © Feuerwehr Kaufbeuren

Achtmal wurde die Kaufbeurer Feuerwehr in der Silvesternacht zum Einsatz gerufen. Stadtbrandrat Christian Martin erklärt, was die Aufgabe war und was er sich zum nächsten Jahreswechsel wünscht.

Kaufbeuren – Schon bevor um 0 Uhr das große Knallerei eröffnet wurde, mussten die Kaufbeurer Feuerwehrler ihre privaten Feiern verlassen und in Dienstmontur ausrücken. Von einem „Dachstuhlbrand“ war am vermeintlichen Brandort im Kaufbeurer Norden aber nichts zu sehen – auf dem Flachdach eines Rohbaus war stattdessen gerade jemand dabei, eine Silvesterparty vorbereiten. Die Feuertonne, an der sich die Gäste auf dem Dach wärmen sollten, hatte ein Augenzeuge offenbar für einen Brand gehalten. „Wir waren erleichtert, dass es ein Fehlalarm war, ansonsten wäre das ein längerer Einsatz geworden“, erklärt Stadtbrandrat Christian Martin gegenüber dem Kreisboten.

Eine Silvesterparty auf dem Dach eines Rohbaus löste einen Feuerwehreinsatz aus – glücklicherweise ein Fehlalarm.
Eine Silvesterparty auf dem Dach eines Rohbaus löste einen Feuerwehreinsatz aus – glücklicherweise ein Fehlalarm. © Feuerwehr Kaufbeuren

Und langweilig sollte es auch danach nicht werden: Zu sieben weiteren Einsätzen wurden rund 30 Kaufbeurer Feuerwehrler in der Neujahrsnacht gerufen. Gerademal eine Zeigerumdrehung war im neuen Jahr geschafft, da ging es los: Kleinbrand in der Ketterschwanger Straße. Hier hatte eine Hecke Feuer gefangen, war jedoch bereits von Anwohnern gelöscht worden, als die Feuerwehr eintraf.

Nächste Stationen wegen brennender Hecken folgten nur Minuten später (Roßau und Hirschzell) und auch hier hatten Bürger vor Ort schon zum Kübel gegriffen. Die Einsatzkräfte übernahmen schließlich die Nachlöscharbeiten und kontrollierten die Hecke mit einer Wärmebildkamera auf Glutnester.

Nach 1 Uhr waren es dann vor allem brennende Mülltonnen, die die Feuerwehr auf Trab hielten. Fast eine halbe Stunde dauerte das Löschen einer Tonne in einem Müllhäuschen in der Bachschmidstraße, parallel rückte eine weitere Löschgruppe in die Buronstraße und die König-Rudolf-Straße aus, wo Feuerwerksbatterien auf der Straße noch brannten.

Die brennende Mülltonne in der Bachschmidstraße.
Die brennende Mülltonne in der Bachschmidstraße. © Feuerwehr Kaufbeuren

Während der Löschzug Neugablonz nach 3 Uhr endlich Feierabend hatte, ging es für die Kaufbeurer Feuerwehr noch zu einem Garagenbrand nach Pforzen. Auch hier hatten sich Anwohner bereits selbst zu helfen gewusst und waren zudem von der Pforzener Feuerwehr unterstützt worden, sodass Kaufbeuren nur noch nachlöschte. Gerade noch verhindert wurde hier, dass das Feuer auf ein angrenzendes Carport übergriff – allein durch die Hitzeentwicklung entstanden dort laut Polizei rund 4.000 Euro Sachschaden.

Feuerwehrchef zieht Bilanz

Christian Martin sprach rückblickend von „Glück, dass kein größerer Schaden passiert ist, aber in der Summe war es dann doch wieder einiges“. Er wünscht sich einen achtsameren Umgang mit den tückischen Feuerwerkskörpern. „Verbieten kann man es ja nicht, aber es ist schon eine gewisse Unachtsamkeit dabei, wenn man die Batterien in Mülltonnen schmeißt. Brände von Mülltonnen können sich schnell ausbreiten“, warnt Martin. Dass in der gesamten Kaufbeurer Altstadt ein striktes Feuerwerksverbot gilt, findet er gut. Doch auch darüber hinaus sei große Vorsicht geboten, gerade in der Nähe von Hecken, Balkonen oder Holzlagern, sagt der Stadtbrandrat.

Das Feuerwerksverbot in der Altstadt sei heuer weitgehend eingehalten worden, teilt die Polizei mit. Für die Mülltonnenbrände werden, obwohl der Schaden jeweils gering ausfiel, Zeugen gesucht.

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