Opti-Wohnwelt gibt „schwierigen“ Standort Kaufbeuren an der B12 auf

Vor gut einem Jahr hatte die Opti-Wohnwelt in Kaufbeuren an der B12 große Neueröffnung gefeiert. Nun steht der Standort vor dem Aus. Das bestätigt das Unternehmen auf Nachfrage des Kreisboten.
Kaufbeuren – Der Möbelhändler, der in Kaufbeuren ein Möbelhaus mit einer Lagerhalle betreibt, war zuletzt in wirtschaftliche Schieflage geraten. Die Folge: Ende Juli stellte die Opti-Wohnwelt Gruppe am zuständigen Amtsgericht Schweinfurt einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, dem das Gericht schließlich stattgab. Durch das Verfahren erhofft sich die Firmengruppe die Chance auf einen Neustart.
Diesen plant Opti-Wohnwelt jedoch ohne den Standort Kaufbeuren – die Filiale sei innerhalb des Konzerns deutlich hinter den wirtschaftlichen Erwartungen zurückgeblieben, begründet das Unternehmen. Noch Ende 2024 soll der Rückzug aus der Wertachstadt erfolgen, kündigt eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage an.
Warum Kaufbeuren in den Planungen von Opti-Wohnwelt künftig keine Rolle mehr spielt? „Die Rahmenbedingungen am Standort Kaufbeuren waren anhaltend schwierig, was auf absehbare Zeit eine positive wirtschaftliche Prognose ausschloss. Deshalb war dieser Schritt unausweichlich“, erkärt Sanierungsexperte Dr. Philipp Grub von der Kanzlei Grub Brugger, der die Opti-Wohnwelt Gruppe in der Eigenverwaltung als neuer Generalbevollmächtigter unterstützt.
Opti-Wohnwelt-Standort in Kaufbeuren: Investor gesucht
Um den 20 Beschäftigten am Standort eine Zukunftsperspektive zu bieten, hat die Unternehmensführung Gespräche mit potenziellen Interessenten aus der Branche aufgenommen – dabei soll ausgelotet werden, ob das Möbelhaus möglicherweise unter anderer Führung fortbestehen kann.
Mit der Übernahme von 20 neuen Standorten seit 2021 hatte sich die Unternehmensgruppe mit Sitz in Niederlauer (Unterfranken) offenbar verhoben, die Rechnung ging nicht auf: Die neuen Standorte hätten sich nicht so positiv entwickelt wie erwartet, räumt das Unternehmen ein. Der Ukraine-Krieg, die Inflation, zerrissene Lieferketten und hohe Rohstoffpreise hätten die Erträge weiter geschmälert.
„Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation“ sei das Eigenverwaltungsverfahren nun die beste Option, um den Neuanfang einzuleiten, sagt Geschäftsführer Oliver Föst. Mit insgesamt 41 Möbelhäusern – 28 Opti-Wohnwelten und 13 Opti-Megastores – zählt sein Unternehmen nach eigenen Angaben aktuell zu den 20 größten Möbelhändlern in Deutschland. Für den Neustart will man sich nun nur noch auf die rentablen Standorte konzentrieren, heißt es in einer Pressemitteilung.