Sündteure S-Bahn-Fahrt: Frau zum fünften Mal ohne Ticket erwischt - Nun knapp entgeht sie dem Gefängnis

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

In der S7 wurde die 28-jährige Wolfratshauserin kontrolliert – sie war zum wiederholten Mal ohne Ticket unterwegs. (Symbolbild) © dpa

Nachdem sie zum fünften Mal ohne S-Bahn-Ticket erwischt wurde, musste sich eine Wolfratshauserin vor Gericht verantworten. Mit einer Geldstrafe entging die 28-Jährige dem Gefängnis.

Wolfratshausen – Weil sie wegen „Erschleichen von Leistungen“, also Fahren mit Bus- oder S-Bahn ohne gültigen Fahrschein, schon mehrmals vor Gericht stand, wurde es für eine junge Wolfratshauserin (28) nun richtig teuer. Die Geldstrafe, die sie vom Amtsgericht Wolfratshausen aufgebrummt bekommen hat, beläuft sich auf 120 Tagessätze zu je 50 Euro, insgesamt also 6000 Euro.

Wolfratshauserin vor Gericht: Sie wurde fünfmal ohne S-Bahn-Ticket erwischt

„Sie wurden zum fünften Mal erwischt, zuletzt erst drei Monate vorher. Das ist doch einfach unglaublich“, bekundete Richter Helmut Berger sein Unverständnis. „Aber jetzt habe ich ein 49-Euro-Ticket im Abo“, signalisierte die Angeklagte, dass sie bemüht sei, dass ihr so ein Vergehen nicht wieder passiere. „Das haben Sie mir letztes Mal auch erzählt“, erinnerte der Richter die Beschuldigte an ihre bis dato jüngste Begegnung an gleicher Stelle im Frühjahr 2023.

(Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)

Damals war die 28-Jährige wegen desselben Delikts bereits zu 3600 Euro Geldstrafe (90 Tagessätze à 40 Euro) verurteilt worden. „Und jetzt müssen wir Sie einsperren, dann wird’s nichts mit der Ausbildung“, zeigte der Richter der Wolfratshauserin, die Anfang 2024 ihrem Leben nach eigenem Bekunden beruflich eine Struktur geben will, einen möglichen weiteren Weg auf.

Am 29. August dieses Jahres war sie in der S7 auf dem Weg nach München kontrolliert worden. Sie sei der Meinung gewesen, eine gültige Isarcard, die sie sich zwei, drei Wochen zuvor gekauft habe, noch dabei zu haben. Aber die Suche in ihren Taschen blieb erfolglos. Und deshalb nun ins Gefängnis?

28-Jährige ohne S-Bahn-Ticket unterwegs: 6000 Euro Geldstrafe

Darauf legte sie keinen Wert, zumal sie schon einmal vier Wochen im Arrest verbracht hatte. „Nicht schön“, sei das gewesen. „Aber es muss doch mal Schluss sein mit diesem Sch….“, wählte der Richter deutliche Worte. Das sah die Frau ein. Zumal sie kaum Geld habe. „Ich kann ja nicht alles für Strafen ausgeben.“

„Tagessätze bringen bei ihr ja nichts“, stellte die Anklagevertreterin angesichts von drei gleich gelagerten Vorstrafen, die allesamt mit Geldstrafen geahndet worden waren, fest. „Deshalb scheint mir eine kurze Freiheitsstrafe von vier Monaten erforderlich, um auf die Angeklagte einzuwirken.“ Die Strafe könne zur Bewährung ausgesetzt werden, mit 24 Sozialstunden als Auflage.

„Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll“, stammelte die Wolfratshauserin, als der Richter ihr das letzte Wort erteilt hatte. „Kann ich’s ändern? Lieber würde ich bezahlen.“ Er finde das Verhalten der Angeklagten „recht unverschämt“, machte Berger deutlich, nachdem er sie zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen verurteilt hatte. „Man fährt nicht ohne Karte. Ist das ein Hobby? Schwarzfahren und schauen, ob ich erwischt werde oder nicht?“ Berger stellte sich die Frage: „Wann kommt das nächste Mal?“ „Hoffentlich nicht so schnell“, entgegnete die Angeklagte. rst

Aktuelle Nachrichten aus der Region Wolfratshausen/Geretsried lesen Sie hier.

Auch interessant

Kommentare