Putin-Satz nach Trump-Treffen entlarvt Russlands Spiel: Kreml-Chef gibt Ziele nicht auf

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Der Alaska-Gipfel sollte Fortschritte für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg bringen – doch Beobachter sehen Putin kaum zu Zugeständnissen bereit.

Anchorage – Fast drei Stunden lang saßen sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin in Alaska gegenüber. Trotz militärischer Ehren, rotem Teppich und demonstrativer Freundlichkeit blieb der Gipfel ohne greifbare Ergebnisse: Weder ein Abkommen noch ein Waffenstillstand kam zustande.

Der mit Spannung erwartete Gipfel ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Laut Trump gibt es viel Übereinstimmung, aber „keinen Deal“.

Treffen von Trump und Putin
Trump und Putin sprachen knapp drei Stunden miteinander © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Trotz Lob für USA: Einschätzungen zufolge hält Putin an Kriegszielen fest

Putin betonte in Anchorage die konstruktive Atmosphäre. „Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut“, sagte er auf der Pressekonferenz. Mehrfach lobte er die Zusammenarbeit mit den USA und dankte dem Gastgeber.

Gleichzeitig wiederholte er seine bekannten Begründungen für den Angriff auf die Ukraine. Putin erklärte, die Ereignisse in der Ukraine seien eine fundamentale Bedrohung der russischen Sicherheit. Er sagte weiters: Für eine Lösung des Konflikts „müssen alle ursächlichen Gründe für die Krise beseitigt werden, über die wir mehrfach gesprochen haben“. Ein klares Indiz, dass der Kreml-Chef seine ursprünglichen Kriegsziele nicht aufgegeben hat.

Trump bewertet Gespräche mit Putin positiv – konkrete Fortschritte bleiben aus

Trump sprach seinerseits von einem gelungenen Treffen: „Wir hatten ein äußerst produktives Treffen und über viele Punkte bestand Einigkeit.“ Allerdings räumte er ein: „Ein paar wenige sind noch offen. Einer davon ist der wichtigste. Aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu kommen. Wir sind noch nicht da, aber wir haben eine gute Chance.“ Substantielle Fortschritte in Richtung Waffenstillstand blieben jedoch aus.

Internationale Beobachter reagierten ernüchtert. CNN analysierte, dass das Treffen für Putin bereits ein Sieg sei – allein durch die symbolische Rückkehr in die internationale Diplomatie. Russische Staatsmedien feierten den Handschlag mit Trump als „historisch“.

Putins Auftritt in der Kritik – Experten sprechen von unveränderten Kriegszielen

Oleh Shamshur, früherer ukrainischer Botschafter in Washington und Fellow beim Atlantic Council, warnte: „Putin war in der wichtigsten Frage der Gespräche unnachgiebig.“ Für ihn sei der eigentliche Erfolg des Kreml-Chefs, wieder auf der großen politischen Bühne präsent zu sein.

Auch andere Experten bewerteten Putins Auftritt kritisch. Brian Whitmore vom Atlantic Council erklärte: „Russlands Ziele bleiben maximalistisch und eliminierend.“ Es gehe dem Kreml nicht um einzelne Territorien, sondern darum, „die Ukraine als souveränen Staat auszulöschen“. Seine Kollegin Melinda Haring betonte: „Trump sollte daran denken, dass die Vereinigten Staaten die Karten in der Hand halten, nicht Russland.“ (jal)

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