„Langsam wird ein Kind zum Luxusgut“ – Kinderbetreuung in Icking wird teurer

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Die Kosten für Kinderbetreuung steigen in Icking. © Monika Skolimowska

Die Gemeinde Icking erhöht die Beiträge für Kinderbetreuung und schulische Nachmittagsangebote. Dabei setzt sie bewusst auf eine moderate Anpassung – und verzichtet auf eine volle Kostendeckung.

Icking– Alles wird teurer – auch das Personal, das in Gemeinden arbeitet. Entsprechend wird nun auch Icking die Gebühren für die Ganztagsbetreuung in der Schule und in Kindertageseinrichtungen anheben. Die Kommune macht das allerdings moderat und nimmt am Ende ein Defizit, das nach neuerlichen Tariferhöhungen entsteht, in Kauf.

Was Familien noch leisten können

Was ist den Eltern zumutbar, wie sehr soll man ihnen entgegenkommen? Darüber wurde im Gemeinderat diskutiert. Hans-Peter Stahn (CSU) meinte: „Müssen wir das denn einfordern?“ Man könne doch auch etwas für die Familien tun. „Langsam wird ein Kind zum Luxusgut“, so seine Befürchtung.

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Ab September steigen die Beiträge

Letztlich wurde beschlossen, die Gebühren anzuheben, und zwar in den Kinderbetreuungseinrichtungen zum September wie auch im darauffolgenden Jahr um je 7,5 Prozent. Damit würden sich ab 2026 die Kindergartengebühren pro Monat zwischen 214 (höchstens fünf Stunden am Tag) und 447 Euro für über neun Stunden Betreuung täglich bewegen.

Schulische Zusatzbetreuung wird teurer

In der Schule sind ohnehin nur kleine Zusatz-Zeitfenster, in denen Eltern ihre Kinder noch betreuen lassen wollen, zahlungspflichtig – von Montag bis Donnerstag nach 16 Uhr und am Freitag nach Schulschluss. Auch dafür müssen Väter und Mütter ab dem kommenden Schuljahr 7,5 Prozent mehr bezahlen – was im Monat, wenn man die maximale Betreuung nutzt, 138 Euro mehr ausmacht.

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Kompromiss statt Vollkostendeckung

Mit dem Kompromiss, nur einen Teil der Mehrkosten auf die Eltern umzulegen, habe man sich an den umliegenden Kommunen orientiert, so Bürgermeisterin Verena Reithmann (UBI). Um kostendeckend zu arbeiten, hätte man die Gebühren um 25 Prozent erhöhen müssen, also ums Doppelte etwa. Vigdis Nipperdey von der Ickinger Initiative fand den angepeilten Mittelweg richtig: „Wenn wir jetzt verzichten, kommt irgendwann der Schluck aus der Pulle“ – dann sei der Schock für die Eltern erst recht groß, meinte sie. „Wir müssen kontinuierlich erhöhen und das den Eltern erklären.“

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