Förderprogramme laufen wieder – KfW unterstützt klimafreundlichen Neubau
Wegen des Streits um den Haushalt hatte die Bundesregierung bestimmte Förderprogramme von KfW und BAFA ausgesetzt. Nun können Hausbesitzer aufatmen. Die KfW-Förderung startet wieder.
Berlin – Noch im Dezember 2023 hatte die Ampel-Koalition eine Reihe von Förderprogrammen gestoppt. Gründe gab es dafür genug: Bei einigen Programmen war die Art der Finanzierung unsicher, seitdem das Bundesverfassungsgericht den Haushaltsstreit ausgelöst hatte. Andere Programme waren so erfolgreich gelaufen, dass schlichtweg die Mittel aufgebraucht waren. Mehrere KfW-Programme laufen nun erneut an.
Neustart der Förderprogramme zum nachhaltigen Wohnungsbau | 20. Februar 2024 |
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Maximale Kreditsumme für das KFN | 150.000 Euro |
Maximale Kreditsumme für Genossenschaftliches Wohnen | 100.000 Euro |
Förderprogramme der KfW – Am 20. Februar läuft die Förderung an
Ab dem 20. Februar 2024 starten die Förderprogramme Klimafreundlicher Neubau (KFN), Genossenschaftliches Wohnen und Altersgerecht Umbauen. Wie das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mitteilte, können Interessierte auf der Website der KfW-Bank die entsprechenden Anträge stellen. „Jeder Förder-Euro löst Aufträge in den Büchern der Handwerker aus und kurbelt die Binnennachfrage an. Das sind genau die Impulse, die wir jetzt brauchen“, sagte Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, dazu.

Das geht mit dem KFN los, dem Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau. Für diesen stehen im Jahr 2024 insgesamt 762 Millionen Euro in Form von zinsverbilligten Krediten zur Verfügung. Konkreter: Der Endkundenzinssatz soll bei 2,1 Prozent liegen, was laut der Ministerin weit unter den marktüblichen Zinsen für Baufinanzierungen liegt. „Damit kommt Bauen wieder in finanzierbare Größenordnungen“, erklärte Geywitz. Hier sind Kreditsummen bis zu maximal 150.000 Euro (klimafreundliches Wohngebäude) beziehungsweise 150.000 Euro (klimafreundliches Wohngebäude mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) möglich.
100.000 Euro Kredit für nachhaltigen Neubau
Das Programm fördert den Neubau und den Ersterwerb neu errichteter klimafreundlicher Wohn- und Nichtwohngebäude. Diese müssen dazu spezifische Grenzwerte für Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus unterschreiten. Investoren, Genossenschaften und Unternehmen können ebenso vom KFN profitieren wie Privatpersonen. Kommunen und Landkreise erhalten weitere Investitionszuschüsse.
Als zweites Programm läuft das Genossenschaftliche Wohnen wieder an. Laut Geywitz ist dieses mit sechs Millionen Euro in 2022 gestartet, 2023 erreichte es die neun Millionen Euro und jetzt stattet die Regierung es mit 15 Millionen Euro für 2024 aus. Mit dem Programm will die Regierung Menschen unterstützen, die eine Genossenschaft gründen, um anschließend zu bauen. Die Instrumente dafür sind zinsgünstige Kredite und ein Tilgungszuschuss. Der Zinssatz wird je nach Laufzeit zwischen 2,0 und 2,5 Prozent liegen, Interessierte können einen Kredit bis zu 100.000 Euro aufnehmen. Die Förderung erfolgt sowohl bei Neugründung als auch bei der Beteiligung an einer bestehenden Wohnungsgenossenschaft.
Umbauten sind ebenfalls bezuschusst
Und zuletzt startet die KfW-Bank das Programm Altersgerecht Umbauen. Dieses fördert – wie der Name sagt – den barrierefreien Umbau von Wohnungen. Im vergangenen Jahr hatte das Programm 31.000 Wohnungen oder Einfamilienhäuser unterstützt. 2024 stehen dafür 150 Millionen Euro bereit. Dies entspräche der doppelten Summe vom Vorjahr.
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Einzelne Maßnahmen erhalten dabei einen Zuschuss von bis zu 2.500 Euro, teilte das BMWSB mit. Dazu gehören zum Beispiel der Einbau einer bodengleichen Dusche, das Entfernen von Türschwellen oder der Einbau von Aufzügen. Eigenheimbesitzer, die ihr Haus zum Standard „Altersgerechtes Haus“ umbauen, erhalten eine Erstattung von bis zu 6.250 Euro.
Bauindustrie kritisiert Wohnungsbaupolitik: „Wichtige Vorhaben hängen fest“
Vonseiten der Bauindustrie kommen trotz des Neustarts der Förderprogramme warnende Worte. Es würde zwar eine zweimonatige Förderlücke geschlossen, aber trotzdem fehle eine „konsistente und auf Verlässlichkeit ausgerichtete Wohnungsbaupolitik“. Der Bundestag müsse spätestens im Sommer eine Mittelaufstockung debattieren, sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
„Zum anderen fehlt auf Bundes- und Länderebene eine umfassende Prioritätensetzung zur Beseitigung der Wohnungsnot. Während sich Bundesministerin Klara Geywitz für eine verlässlichere Linie in der Wohnungsbaupolitik einsetzt, hängen wichtige Vorhaben im Bundesrat fest“, bemängelte Müller in einer Verbandsmeldung. Der Bundesrat müsse „endlich seine Blockade beim Wachstumschancengesetz aufgeben“. Die Branche brauche mehr Klarheit und Sicherheit für unternehmerisches Handeln – und das am besten für mehrere Jahre.