Nächste Immobilien-Insolvenz: Baukrise zieht immer mehr Firmen in den Abgrund
Die Baukrise zieht in Deutschland immer weitere Kreise. Ein Immobilienentwickler aus Frankfurt ist jetzt Pleite. 90 Mitarbeitende müssen jetzt bangen.
Frankfurt – Die nächste Pleite erfasst die Immobilien- und Baubranche: Der Projektentwickler Schoofs Immobilien mit Sitz in Neu-Isenburg (Hessen) hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Damit ist Schoofs Immobilien die neuste in einer ganzen Reihe von Insolvenzen in der Immobilienbranche, der prominenteste Fall war bisher die Signa-Pleite in Österreich, das zahlreiche weitere Insolvenzen nach sich zog. Prominente Projekte wie der Elbtower in Hamburg sind dadurch ins Wanken geraten.
Hohe Kosten und Zinsen sowie eine gesunkene Nachfrage führten die Firma in die Pleite

Grund für die neuste Insolvenz ist die extrem schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt durch gestiegene Zinsen und hohe Baukosten, die vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in eine Schieflage bringt. „Die notwendige Sanierung ist Folge der kritischen Marktentwicklung mit gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten, der Zurückhaltung bei der Vergabe von Darlehen und der gleichzeitig gesunkenen Nachfrage und Bewertung von Objekten bei potenziellen Käufern“, sagt Mohamed Younis, Geschäftsführer der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt dem Portal immobilienmanager.de zufolge.
Dem Portal zufolge erhalten die rund 90 Mitarbeitende nun Insolvenzgeld. Gespräche mit einem potenziellen Investor seien auch schon fortgeschritten, sodass eine Rettung wahrscheinlich sei.
Die Zahl der Insolvenzen in der Immobilienbranche erreichte 2023 ein neues Hoch. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, gab es 2023 insgesamt 1164 Pleiten in der Branche, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Befürchtet wird, dass die Krise in diesem Jahr zu noch mehr Insolvenzen führt, wenn die Bauaufträge nicht zeitnah wieder ansteigen. Ansonsten könnten Firmen Personal nicht mehr halten, mit einer Entlassungswelle zur Folge.