Roter Punkt und Ärger: Herrenlose Autos halten Behörde auf Trab

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Ist ein Pkw abgemeldet und ohne Kennzeichen auf der Straße abgestellt, wird ein Punkt aufgeklebt. © Stadt Puchheim

Immer wieder stellen Autobesitzer ihre abgemeldeten Fahrzeuge am Puchheimer Straßenrand ab. Für das Ordnungsamt bedeutet das monatelange Arbeit.

Puchheim - Dem ein oder anderen Anwohner mag das bekannt vorkommen: Ein Auto ohne Kennzeichen blockiert wochenlang einen öffentlichen Parkplatz in der Nachbarschaft. Besitzer? Fehlanzeige! Dann taucht irgendwann ein roter Punkt an dem Wagen auf – immerhin, das Auto wird bald verschwinden. Doch dahinter steckt viel Arbeit für die Behörden.

Rund 90 solcher abgemeldeter Fahrzeuge finden sich in Puchheim und das jedes Jahr, berichtet Andre Ameri, Leiter des Referats öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die werden dann mit dem „Roten Punkt“ gekennzeichnet. Auf dem unübersehbaren Aufkleber das Datum, bis wann das Fahrzeug wegmuss.  

Zwei Drittel reagieren auf Verwarnung

Ebenso eines hatte Jürgen Honold (UBP) kürzlich gesehen und sich gewundert, was anschließend mit den Fahrzeugen passiert. Er brachte die Frage im Stadtrat auf.

Laut Ameri reagieren die Halter nach Anbringung des „Roten Punkts“ in der Regel. In rund zwei Dritteln der Fälle würden die Fahrzeuge „zeitnah entfernt, in einen fahrtauglichen Zustand gebracht oder erneut zugelassen“.

Und das restliche Drittel, das macht dann Arbeit: Wenn der Halter ermittelt werden kann, wird er angeschrieben und ihm wird nochmal „Gelegenheit gegeben, das Fahrzeug in einem angemessenen Zeitraum zu entfernen“, so Ameri weiter.

Selbst wenn der Halter dann reagiert, kostet es, schließlich handelt es sich um eine „unerlaubte Sondernutzung des öffentlichen Verkehrsraums“. Tut er das nicht, kann es finanziell arg werden: Das Fahrzeug wird abgeschleppt und verwahrt, die Kosten trägt jeweils der Halter, freilich zusätzlich zu den Gebühren für die unerlaubte Sondernutzung. 

Suche erfolglos: Pkw wird abgeschleppt

Nicht immer ist die „intensive Recherche“ nach dem Halter von Erfolg gekrönt. In solchen Fällen werde ebenfalls abgeschleppt und verwahrt. Danach muss das herrenlose Fahrzeug begutachtet werden, um den Wert festzustellen. Meist handele es sich aber um Schrottfahrzeuge. So oder so erfolgt die Verwertung.

Laut Jens Tönjes, Geschäftsleiter des Puchheimer Rathauses, sei es nicht ungewöhnlich, dass ein halbes Jahr zur Klärung eines solchen Falles vergehe. Viel Arbeit für den Schrott anderer.

von Patrick Tietz

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