Windkraft-Projekt nahe Eismerszell schreitet voran

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Vier Windräder sind bei Hausen geplant. (Symbolfoto) © Julian Stratenschulte

Zum zweiten Mal fand eine Infoveranstaltung über die geplanten Windkraftanlagen bei Hausen statt. Sie richtete sich ausschließlich an Geltendorfer, wie ein Hinweis an der Tür des Bürgerhauses deutlich machte. Draußen demonstrierte die AfD.

Geltendorf – Am Eingang zum Saal fragten Bürgermeister Robert Sedlmayr und eine Gemeindemitarbeiterin die Eintreffenden nach ihren Wohnorten. Sedlmayr machte klar, dass der Abend sich um den Planungsstand des Bürgerwindprojekts drehen werde, nicht um eine Diskussion über Sinn oder Unsinn der Windkraft. Sollten Plätze freibleiben, werde man sie Auswärtigen zur Verfügung stellen. Diese Möglichkeit nutzten letztendlich nur etwa zehn Personen – mit rund 60 Besuchern war der Saal längst nicht gefüllt. Das Grüppchen Windkraftgegner und Klimaleugner vor der Tür löste sich auf, nachdem die Veranstaltung begonnen hatte.

Abstand deutlich größer als 1000 Meter

Die Planungen sind vorangekommen. Die Ausweisung einer „Sonderbaufläche Windenergie“ zwischen Hausen und Eismerszell (Gemeinde Moorenweis) sei vom Landratsamt genehmigt worden, berichtete Planer Robert Sing. Hier sollen vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 162 Meter und einem Rotordurchmesser von 175 Meter entstehen. Sie werden in einer schrägen Linie von Nord nach Süd angeordnet. Der Abstand zur Wohnbebauung betrage mindestens 1000 Meter, so Sing. Der nächstgelegene Ort ist Hausen. „Die Abstände zu Eismerszell sind deutlich größer als 1000 Meter.“

Gutachten zu Schall und Schattenwurf

Bei der Standortwahl müssen militärische Mindestflughöhen berücksichtigt und Mindestabstände zu einer Stromfreileitung der Deutschen Bahn, einem Modellflugplatz und der dort verlaufenden ㈠NATO-Pipeline eingehalten werden. Außerdem müssen die Anlagen zueinander Abstände von etwa 500 Metern haben, um sich nicht gegenseitig abzuschatten. In puncto Schallemissionen und Schattenwurf geben Gutachten grünes Licht. Seit März läuft eine sechsmonatige Windmessung, im Anschluss wird ein Ertragsgutachten erstellt. Beim Anschluss an das Umspannwerk in Türkenfeld sei man auf einem „sehr guten Weg“, ein eigenes Umspannwerk auf dem Gelände sei nicht geplant.

Mit der Baugenehmigung rechnet Sing Anfang 2026. Dann wird eine Betreibergesellschaft gegründet, an der sich die Grundeigner, die Gemeinde und die Geltendorfer zu insgesamt 80 Prozent beteiligen können. Bau und Betriebsstart der Anlagen werde frühestens 2027/28 sein.

Details bald im Internet einsehbar

Im Anschluss beantwortete Sing Fragen zu Kosten, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer der Anlagen. Das Investitionsvolumen liege bei 40 Millionen Euro, die Mindestbeteiligungshöhe bei 5000 Euro. Wenn nach 20 Jahren die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz endet, entscheide der Markt, ob die Anlagen weiterlaufen. Man gehe aber von 25 Betriebsjahren aus. Alle Details gibt es demnächst auf geltendorf.de/buergerwindkraft.

So sieht es derzeit bei den Windkraftplanungen im Landkreis Fürstenfeldbruck aus.

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