Sporthalle muss saniert werden

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Gut 12 Millionen Euro dürfte die Sanierung der Wittelsbacher Halle kosten. © Bugdoll

Wittelsbacher Halle in Fürstenfeldbruck erfüllt heutige Vorschriften nicht mehr und muss saniert werden.

Fürstenfeldbruck – Als wichtiges Bauwerk für Landkreis und Stadt erfüllt die Wittelsbacher Halle in Fürstenfeldbruck zentrale Funktionen für den Schul- und Vereinssport. Nach einer Machbarkeitsstudie steht nun fest: das Gebäude aus dem Jahr 1982 muss nach mehr als 40 Jahren Betrieb vor allem energetisch saniert werden, um heutige Vorschriften und Standards zu erfüllen.

Am 7. Juli stimmte der Ausschuss für Kultur, Freizeit und Sport (KuFSA) der Beschlussvorlage der Verwaltung zur Modernisierung der Wittelsbacher Halle zu und empfahl dem Kreisausschuss und dem Kreistag, den Grundsatzbeschluss zur Aufnahme der Baumaßnahme zu fassen. Die Kosten werden auf 12,2 Millionen Euro geschätzt. In diesem Planungsstadium sprechen die Architekten von einer Kostenschätzung mit einer Schwankungsbreite von etwa 30 Prozent.

Mindestens ein Jahr gesperrt

Der derzeitige Zustand zeigt einen erhöhten Sanierungsbedarf, jedoch ist die Nutzung mit geringfügigen Einschränkungen weiterhin sowohl für den Schul- als auch den Vereinssport bis zum Beginn der Bauarbeiten möglich. Der Zeitraum der Bauarbeiten wird auf etwa 1 bis 1,5 Jahre prognostiziert. In dieser Zeit muss die Halle für den Schul- und Sportbetrieb komplett gesperrt werden.

Bei der Errichtung der Halle wurde diese nach Vorgabe des Kreistags als Sport- und Versammlungsstätte geplant. Die Stadt Fürstenfeldbruck beteiligte sich damals an der Finanzierung. Heute wird die Halle als Turnhalle von Real- und Berufsschule ebenso wie von Fachoberschule für den Schulsport genutzt. Nur die Stadt Fürstenfeldbruck nutzt die Halle als Versammlungsstätte. Für die schulische Nutzung allein ist keine Versammlungsstätte erforderlich Zur Nutzung für den Vereinssport ist das Objekt an die Stadt Fürstenfeldbruck vermietet. In diesem Zusammenhang finden auch Liga-Spiele des TuS Fürstenfeldbruck in der Wittelsbacher Halle statt.

Wegen dieser großen Bedeutung für den Vereins- und Schulsport möchte der Landkreis die mehr als 40 Jahre alte Halle energetisch und technisch ertüchtigen. Ziel der Maßnahme ist die Verlängerung der Lebensdauer des Bauwerks und damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz.

Energetische Sanierung

Grundsätzlich ist die energetische Sanierung von Sporthallen aus den 1980er-Jahren von großer Bedeutung, um die Energieeffizienz zu erhöhen, Betriebskosten zu sparen und die Aufenthaltsqualität von Sportlern ebenso wie von Besuchern von Veranstaltungen zu verbessern. Mit der Ertüchtigung der bestehenden Bausubstanz trägt der Landkreis aktiv zum Klimaschutz bei, da bestehende sogenannte „graue Energie“ bei einer Sanierung erhalten bleibt. Das heißt, Energie- und Rohstoffressourcen für den Grundbaukörper werden damit eingespart. Gleichzeitig wird durch energetische Maßnahmen die Energiebilanz des Gebäudes wesentlich verbessert.

Hierfür wird die Glas-Fassade des Gebäudes energetisch modernisiert, um heutige Standards der Wärmedämmung zu erfüllen und Heizverluste zu reduzieren. Auch wird das Dachtragwerk ertüchtigt und das Dach energetisch gedämmt. Damit werden zukünftig auch die Betriebskosten des Bauwerks reduziert. Auch eine Erneuerung der Sonnenschutztechnik trägt wesentlich zum Schutz vor Wärme, sowie zur Verbesserung der Energiebilanz und der Reduzierung der Betriebskosten bei.

Gleichzeitig wird eine Photovoltaik-Anlage errichtet, um Betriebskosten der Heizungs- und Lüftungsanlagen zu reduzieren. Diese hilft zukünftig, fossile Energie einzusparen und leistet damit einen Beitrag zur klimafreundlichen Energieerzeugung im Landkreis. Grundlage für die Realisierung der Anlage auf dem Dach ist ein Grundsatzbeschluss des Kreistags vom 15. Dezember 2022.

Dieser sieht eine Installation von PV-Anlagen auf kreiseigenen Gebäuden und Schulen vor, sofern dies technisch möglich ist. Seit 2019 wird die Bestandserfassung der PV-Anlagen der vom Referat Kreiseigener Hoch- und Tiefbau betreuten Liegenschaften kontinuierlich fortgeschrieben. Bei Neubauten und Generalsanierungen sind wirtschaftlich sinnvolle PV-Anlagen fester Bestandteil der Projektplanung, um die Energiebilanz von Altbauten zu verbessern beziehungsweise Neubauten energieneutral zu realisieren.

Frühere Planungen sahen auf dem Objekt der Wittelsbacher Halle keine Installation einer PV-Anlage vor, aufgrund von Verschattung. Neuere Berechnungen haben ergeben, dass eine PV in Kombination mit neuer Lüftungs- und Heizungsanlage sehr gut unterstützend wirken kann und wird deswegen empfohlen.

Neue Technik

Neben der energetischen Sanierung wird die Haustechnik auf heutige Standards angehoben. Eine neue Lüftungs- und Heizungsanlage ermöglicht zukünftig eine optimale Nutzung der Halle durch ein verbessertes Raumklima. Die bestehenden Sanitärinstallationen stammen noch aus der Zeit der Inbetriebnahme in den Achtzigerjahren und müssen erneuert werden, während die Sanitärgegenstände größtenteils erneuert worden sind.

Auch wird das Bauwerk heutigen gesetzlichen Vorgaben zur Barrierefreiheit angepasst. Der derzeitige Schrägaufzug im Haupttreppenhaus kann nicht selbsttätig bedient werden und schränkt den Fluchtweg ein. Im Zuge eines neuen barrierefreien Zugangs zum Lift, wird auch der Brandschutz des Gebäudes optimiert.

Zudem ist geplant, den Brandschutz im Bereich der Treppenhäuser heutigen Standards anzupassen. Erste Optimierungsmaßnahmen bezüglich des Brandschutzes wurden bereits 2024 vollzogen, als die Brandmeldeanlage erweitert wurde.

red

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