Bei einem Dialogforum wurde der Gewinnerentwurf der Neugestaltung des Kreuzlinger Feldes in Germering vorgestellt.
Germering – Wo gehobelt wird, fallen auch Späne – so könnte man das Dialogforum in Germering, welches im Orlandosaal der Stadthalle vergangene Woche stattfand, nennen. Denn bekanntlich ist eine Neubebauung eines bis dato unbebauten Gebietes nicht immer nur eine Sache, die auf Jubelschreie stößt. So luden Vertreter der Stadt, Landschaftsplaner und Architekten des Projektes zu einem Dialogforum ein und stellten den Gewinnerentwurf der Neugestaltung des Kreuzlinger Feldes vor. Bürgerinnen und Bürger konnten sich vorab zu diesem Termin anmelden. Eine handvoll Interessierte hatte sich zum Dialogforum in der Stadthalle angemeldet.
Oberbürgermeister Andreas Haas eröffnete den Abend des Austausches und gab einen kurzen Rückblick zu den bisherigen Schritten in Sachen Kreuzlinger Feld, der sich an diesem Abend bereits in der dritten Dialogphase befand. „Seit Dezember 2022 ist das Kreuzlinger Feld für uns alle ein Thema“, so der OB .Lucas Schneider Zimmer von den Architekten Studio Stadt Region gab nach den Einführungsworten von Andreas Haas einen Einblick in die bisherigen Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten des Kreuzlinger Feldes, die im Anschluss im Detail besprochen werden konnten.
Präsentiert wurden an diesem Abend die drei bisherigen Favorit-Entwürfe und der Siegerentwurf, zu dem in diesem Dialogforum die anwesenden Bürger noch Anregungen abgeben konnten. Professor Georg Sahner von den Architekten Gas Sahner moderierte durch die verschiedenen Entwürfe und stellte sie vor.
Kinder, Wohnen und Urban Gardening
In einem Auswertungsverfahren wurde im Vorfeld von einer Jury über die eingereichten Entwürfe der Architekten Floros und Linder (Rang 3), Breining Buchmaier Architekten (Rang 2) und Auer Weber Architekten (Rang 1) abgestimmt. Bei dieser Abstimmung ging es jedoch nicht darum, einen finalen Sieger zu bestimmen, sondern eine klare Empfehlung auszusprechen, welche an Auer Weber Architekten für ihre Umsetzung und Konzeption hinsichtlich dieses aufwendigen Projektes ging.
Bei dem von Auer Weber vorgestellten Konzept für das Kreuzlinger Feld steht eine Schule im Zentrum, die sich mit einem Sportplatz und einem Kindergarten verbindet. Der Schall hieraus soll an einer frontalen Häuserfront abprallen, sodass Anwohner nicht von Lärm belästigt werden würden .Des Weiteren gibt es ein großes Einkaufszentrum, in dem die Nahversorgung gesichert werden soll. Auf dessen Dach ist ein Vorschlag für Urban Gardening (Nutzung des Daches für Anbau von z.B. Gemüse) angedacht. Die öffentlichen Grünflächen in diesem Entwurf betragen rund 2,4 Hektar und sehen eine umfassende Bepflanzung mit Bäumen vor und einen Frischluftkorridor. Unter den Wohnblöcken soll es Tiefgaragen geben und zudem die Möglichkeit, auch im Einkaufszentrum zusätzliche Parkmöglichkeiten gegebenenfalls anzumieten. Der Grundgedanke dieses Objekts sei es gewesen, Leben, Einkaufen und Kinderbetreuung ineinandergreifend zu organisieren und so viel Grün und Freiraum wie nur möglich zu erhalten.
Die Sorgen der Bürger
Nicht alle Anwesenden waren von diesem Konzept gleichermaßen überzeugt. Viele begrüßten die Gestaltung hinsichtlich der Grünflächen und auch das Konzept, Kita, Schule und Kindergarten auf einer Fläche zu organisieren. „Auf diesem Plan sieht es auch so aus, als ob der Weg für die Kinder sicher ist“, betonte eine Bürgerin, die sich um den Schul- und Kindergartenweg der kleinsten Mitbürger sorgte. Andere bemängelten, dass es zu einem Verkehrskollaps kommen könne, wenn viele ihre Kinder mit dem Pkw brächten. Ein anderer Einwand war, angesichts der zum Termin herrschenden sommerlichen Temperaturen, dass es in den Innenhöfen der Neubauten zu erheblichen Hitzebelastungen kommen würde. Auch hier hätte man bereits im Vorfeld versucht, durch ausreichend Begrünung Abhilfe zu schaffen.
Zustimmung der Grundeigentümer nötig
Die Zukunft ist noch ungewiss. Wie letztendlich aber gebaut werden kann, hänge aber nicht nur von den Planern und Bürgern ab, sondern auch von den Grundstückseigentümern. Zwei der drei Eigentümer hätten sich bereits dazu geäußert, einer Bebauung zuzustimmen. Daher wurden alle Entwürfe auch so gestaltet, dass eine Bebauung stattfinden könne, wenn nicht alle Eigentümer zustimmen würden.
Mit den jetzigen Entwürfen sei erst einmal der Startschuss für einen Bebauungsplan gegeben worden, so Jürgen Thum, Stadtbaurat der Stadt Germering. Anhand dessen können dann weitere Maßnahmen und Umsetzung realisiert werden.
Übrigens: Wer sich noch die Konzepte anschauen möchte, kann sich auf der Seite der Stadt Germering die verschiedenen Entwürfe ansehen.
Ebenso haben die Architekten von Studio Stadt Region eine eigene Website eingerichtet, in der alle Informationen nochmals gebündelt stehen und auch die Möglichkeit zur weiteren Bürgerbeteiligung besteht https://new.maptionnaire.com/p/6jn3d469zsc8.
sdx
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