Warum sollten besonders Frauen bei "Gesundheitsprodukten" vorsichtig sein?
Frauen sind generell gesundheitsaffiner und damit empfänglicher für Heilsversprechen ,Die Gründe dafür bestehen aus einem komplexen Zusammenspiel von sozialen, psychologischen und historischen Faktoren. Dazu gehören:
- Höhere Gesundheitsorientierung: Frauen neigen tatsächlich dazu, sich mehr mit Gesundheitsthemen zu beschäftigen, häufiger Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und aktiver nach Informationen zu suchen. Dies ist oft auf eine stärkere Sensibilisierung für den eigenen Körper (z.B. durch Menstruationszyklen, Schwangerschaft) und eine größere Verantwortung für die Familiengesundheit zurückzuführen. Diese Gesundheitsaffinität kann jedoch auch bedeuten, dass sie offener für neue Ansätze und Produkte sind, die eine Verbesserung ihrer Gesundheit versprechen.
- Zielgruppe der Marketingindustrie: Die Marketingstrategien für Gesundheitsprodukte zielen oft spezifisch auf Frauen ab, indem sie deren Gesundheitsbedürfnisse und -ängste ansprechen. Werbung für Diätprodukte, Anti-Aging-Cremes, Nahrungsergänzungsmittel für hormonelles Gleichgewicht oder "Detox"-Produkte richtet sich überproportional oft an Frauen. Dies kann den Eindruck erwecken, dass Frauen empfänglicher sind, während es in Wirklichkeit eine gezielte Beeinflussung ist.
- Sozialer Druck und Schönheitsideale: Frauen sind oft stärkerem gesellschaftlichem Druck ausgesetzt, bestimmte Schönheits- und Gesundheitsideale zu erfüllen. Dies kann dazu führen, dass sie eher zu Produkten greifen, die schnelle Lösungen für Gewichtsverlust, Hautprobleme oder Anti-Aging versprechen, auch wenn diese fragwürdig sind.
- Tendenz zur Selbstmedikation: In einigen Fällen könnten Frauen aufgrund von Scham oder mangelnder Zeit eher dazu neigen, Beschwerden selbst zu behandeln, anstatt einen Arzt aufzusuchen. Dies macht sie zu einer leichteren Zielgruppe für Produkte, die eine schnelle und diskrete "Heilung" versprechen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass Frauen von "Natur aus naiver" sind, sondern vielmehr, dass sie in einem Umfeld agieren, das sie für solche Botschaften empfänglich machen kann. Es bleibt entscheidend, dass jeder Einzelne, unabhängig vom Geschlecht, bei Gesundheitsprodukten und ihren Versprechen kritisch bleibt, sich informiert und im Zweifelsfall immer professionellen medizinischen Rat einholt. Das gilt besonders für "Menstruationswellness", wie foodwacth gerade gezeigt hat.
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Uwe Knop ist Diplom-Ernährungswissenschaftler, Buchautor, und Referent für Vorträge bei Fachverbänden, Unternehmen und auf Ärztefortbildungen. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
Was hat die neue foodwatch-Analyse ergeben?
Die Verbraucherorganisation foodwatch hat Functional-Food-Produkte für Frauen unter die Lupe genommen – und warnt vor Abzocke: Unternehmen verkauften überteuerte Schokoriegel, Pulver und Kapseln als angebliche Wundermittel für die Menstruation. Mit Schlagworten wie „Female Health” vermarkteten die Hersteller ihre Produkte reichweitenstark auf Instagram als gut gegen Stimmungsschwankungen oder Periodenbeschwerden.
Das verstößt laut foodwatch gegen die europäische Health-Claims-Verordnung, die Verbraucher vor irreführender Werbung schützen soll. Die Verbraucherorganisation forderte eine bessere Kontrolle von Gesundheitswerbung im Netz. „Kein Schokoriegel der Welt macht aus der Periode ‚Wohlfühltage‘. Die Hersteller nutzen den Wunsch von Frauen nach einer Linderung ihrer Beschwerden schamlos aus, um ihre überteuerten und meist unnützen Produkte zu vermarkten – das ist die reinste Abzocke. Der wachsende Online-Markt muss endlich wirksam überwacht werden!”, sagte Alina Nitsche von foodwatch.
foodwatch hat die Werbeversprechen für fünf Produkte analysiert, die zum Wohlbefinden während der Menstruation beitragen sollen. Einbezogen wurden Instagram-Posts der Hersteller sowie Werbeclaims auf der Verpackung. Das Ergebnis: Die Hersteller werben mit Aussagen wie „mehr Wohlbefinden“, „lindert Stimmungsschwankungen“ oder „für hormonelle Balance“ – obwohl solche Gesundheitsversprechen für die enthaltenen Inhaltstoffe weder wissenschaftlich belegt noch gesetzlich zugelassen sind.
Hinzu kommt: Die Produkte sind extrem teuer. Hält man sich während der Menstruation an die empfohlenen Verzehrmengen der Hersteller, bewegen sich die Kosten zwischen knapp 20 Euro und mehr als 100 Euro monatlich – dabei enthalten die Produkte meist nur einfache Zutaten wie Kakao, Zucker plus einen Zusatz von Vitaminen, Mineralien oder Eisen. Vitamin- oder Eisenpräparate gibt es in der Drogerie für einen Bruchteil des Preises. Entgegen der Suggestion der Hersteller leiden Menstruierende nicht per se an einem Nährstoffmangel.
Sind derartige Erkenntnisse neu?
Nein. Auch und besonders im Abnehm-Business wird mit unerfüllten Wünschen, Hoffnungen und Träumen gearbeitet, um Menschen nutzlose Produkte für viel Geld unterzujubeln. Ein ARD-TV-Bericht hat diese jüngst bestätigt - das Fazit der Redaktion: Finger weg von rezeptfreien Abnehmmitteln aus dem Internet! Denn hier wimmelt es nur so von Betrügern und Scharlatanen. Diese „Powerseller“ versuchen schamlos die tiefe Verzweiflung übergewichtiger Menschen ausnutzen, um nutzlose Nahrungsergänzungsmittel als die „einfachen Fettkiller“ teuer zu verkaufen.
Braucht man überhaupt Nahrungsergänzungsmittel (NEM)?
Grundsätzlich nicht. Denn es liegen weder für Multivitamin- noch andere NEM-Einnahmen belastbare Belege beispielsweise zur Vorbeugung oder Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder anderen Krankheiten vor. Für Menschen hingegen, bei denen ein klinisch relevanter Mangel im Labor gesichert nachgewiesen ist, kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein, um diesen Mangel auszugleichen. Darüber hinaus können NEM in Einzelfallentscheidungen ein Baustein in einem ausgewogenen Therapiekonzept sein. Das sollte jedoch immer der behandelnde Mediziner im Gesamtkontext der Behandlung und im transparenten Dialog mit dem Patienten entscheiden. Im Normalfall reicht eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Wie esse gesund und ausgewogen?
Richtig gut, gesund und ausgewogen zu essen, das ist im Grunde sehr einfach. Man muss dazu nur für Abwechslung & Vielfalt im Speiseplan sorgen sowie auf seine individuelle Intuition und persönliche Ethik vertrauen - das ist alles. Merken Sie sich dazu einfach das Schlagwort der vier Anfangsbuchstaben: l´AVIE, gesprochen wie „das Leben“ auf französisch - denn auch die Bedeutung passt perfekt: Erst mit dem richtigen, persönlich perfekt passenden Essstil wird das Leben wirklich schön. Mehr dazu lesen Sie hier.