Putins brisanter „Business-Pitch“ in Alaska: Spekulation um Trump-Tower in Moskau
US-Präsident Donald Trump ist für Business-Deals sehr empfänglich – und beim Gipfeltreffen hat Russlands Präsident Wladimir Putin ihn wohl genau damit gelockt. Er kann Trump einiges bieten.
Anchorage – US-Präsident Donald Trump rollte ihm den roten Teppich aus: Der Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Für Putin ist es der erste Empfang durch einen US-Präsidenten, seit er den Befehl zum russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 gegeben hatte.

Der Kreml-Chef wurde von den USA und ihren Verbündeten daraufhin jahrelang isoliert, der Internationale Strafgerichtshof erließ im März 2023 wegen Kriegsverbrechen sogar Haftbefehl gegen Putin. Kritiker werfen Trump deshalb vor, Putin erstmals wieder eine große Bühne zu bieten.
Putin nutzt Gipfel-Treffen für „Business Pitch“ an Trump
Und die nutzte Russlands Präsident gleich in mehrfacher Hinsicht: Denn es sollte nicht nur um die Ukraine gehen, sondern auch darum, wirtschaftliche Handelsbeziehungen wieder aufzunehmen. Der Westen hat Russland jahrelang mit zahlreichen Sanktionen überzogen – nun hat eine hohe Inflation das Land im Griff, die russische Wirtschaft funktioniert nur als Kriegswirtschaft. Für Putin wäre die Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen mit den USA die Rettung aus dieser Misere. Auch deshalb ließ sich Putin wohl von Anton Siluanov, Russlands Finanzminister, und Kirill Dmitriev, einem hochrangigen Wirtschaftsdiplomaten und Leiter des russischen Staatsfonds, begleiten.
Laut dem Korrespondenten des amerikanischen Senders Fox News strich Putin nach dem Treffen in seinem Statement seinen „Business Pitch“ an Trump noch einmal heraus. Dabei erwähnte er vor allem mögliche Kooperationen in der Raumfahrt-, Hightech- und Digital-Industrie – hier hinkt Russland dem Westen stark hinterher. Aber es könne laut dem Korrespondenten auch um Rohstoffe gehen, die sich unter anderem in den von Russland besetzen Gebieten der Ukraine befinden.
Seltene Erden, Nuklearabkommen: Womit Putin Trump locken könnte
Auch David E. Sanger, Korrespondent im Weißen Haus der New York Times, spekuliert über mögliche „Business-Deals“ mit Trump: Es könne sein, dass der Kremlchef mit „seltenen Erden oder kritischen Mineralien, mit US-Investitionen in Russland oder vielleicht sogar mit russischen Investitionen in den USA um Donald Trumps Gunst“ werben würde. Zudem könnte ein neues Nuklearabkommen mit Russland könnte im Gespräch sein. Sanger meint: „Diese Kombination – Geschäftsabschlüsse und eine Art Nuklearabkommen – sind zwei Dinge, auf die Trump bekanntermaßen sehr empfänglich reagiert.“
Das wäre nicht der erste Versuch Putins, eine Annäherung zu Trump herzustellen: Kirill Dmitrijew sprach schon einmal Anfang April in Washington mit dem Sonderbeauftragten und Trump-Vertrauten Steve Witkoff über die Förderung von Seltenen Erden und eine Wiederaufnahme von Handelsbeziehungen. So soll US-Finanzminister Scott Bessent die Möglichkeit prüfen, zusammen mit Russland neue Bergbauunternehmen zu gründen. Damit könnten dann ukrainische Lithium-Vorkommen besser erschlossen werden, die wichtig für die Batterieproduktion sind, schreibt das Handelsblatt.

Trump-Tower in Moskau: Ein Wolkenkratzer für das Ego des Präsidenten
Außerdem könnte es noch sein, dass Putin für Trumps Ego noch ein Ass im Ärmel hat: Laut Wall Street Journal könnte er dem US-Präsidenten anbieten, doch noch einen Trump-Tower in Moskau zu bauen. Das wollte der Geschäftsmann schon 2013 umsetzen – doch der Plan platzte wegen fehlender Finanzierungen. Die Idee ist wohl nicht neu: Der Moscow Times zufolge überlegt man in Russland schon länger, Trump einen 150 Etagen hohen Wolkenkratzer in Moskwa City, einem Stadtteil Moskaus, hinzustellen. „Der Kreml sucht jetzt nach Anreizen, von denen er glaubt, dass sie die Aufmerksamkeit von Donald Trump auf sich ziehen und bewahren können“, schreibt die Zeitung. Ob Trump aber wirklich auf diese Offerten anspringt, bleibt abzuwarten.