„Ein wertvolles Orgeldenkmal“: Instrument in Weiher erklingt nach Sanierung erstmals

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Begeistert vom Wohlklang der sanierten Orgel sind (v.l.) Orgelbaumeister Andreas Kiss, Verwaltungsleiter Gerhard Gaigl, Kirchenpfleger Konrad Larasser, Kirchenmusikdirektor Wolfgang Kiechle und Pfarrer Josef Kriechbaumer. © hd

Beim Patrozinium in der Kirche St. Laurentius in Weiher ist die frisch sanierte Orgel zu hören.

Isen – Wenn am Mittwoch, 7. August, um 19.30 Uhr das Kirchenpatrozinium des Heiligen Laurentius in der gleichnamigen Filialkirche in Isen-Weiher gefeiert wird, ertönt die Orgel in einem schönen Wohlklang. Das ist einer umfassenden Restaurierung des Instruments zu verdanken, die Kirchenmusiker Lorenz Gömbi, Pfarrer Josef Kriechbaumer und die Kirchenverwaltung Weiher initiiert hatten.

Die Restaurierung, die unterm Strich gut 33 000 Euro gekostet hat, diente vor allem auch dem Erhalt der historisch wertvollen Orgel. Dank großzügiger Spenden von Frauenbund, Bezirk Oberbayern, Kirchweihopfergaben sowie einer Großspende und Mitteln der Pfarrei konnte die Finanzierung sichergestellt werden.

Gebaut wurde die Orgel 1896/97 von Franz Borgias Maerz mit einem neugotischen Prospekt – das ist der obere Teil, in dem die Pfeifen sichtbar sind. Sie befindet sich seit 1914 in der Kirche St. Laurentius.

Restauriert wurde das Instrument im vergangenen Jahr von Orgelbaumeister Andreas Kiss, dem Inhaber der Orgelbauwerkstätte Georg Weishaupt in Ellgau bei Augsburg. Fachmännisch abgenommen hat sie Kirchenmusikdirektor Wolfgang Kiechle, Orgelsachverständiger der Erzdiözese München und Freising. Er bescheinigt Kiss „hervorragende fachliche und künstlerische“ Arbeit.

„Die Gemeinde kann sich glücklich schätzen, ein solch wertvolles Orgeldenkmal zu besitzen“, sagt Kiechle. Nun könne die historische Maerz-Orgel „ihre volle Klangschönheit zur Freude der Kirchengemeinde und ihrer engagierten Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker“ entfalten.

Nach dem kompletten Einbau wurde das Instrument gründlich nachintoniert und gestimmt. Kirchenmusiker Lorenz Gömbi gab bereits eine Klangprobe im Rahmen eines Orgelkonzerts mit geistlicher Abendmusik. Zu den Zuhörern gehörten neben einigen Musikliebhabern auch Pfarrer Kriechbaumer sowie Ruhestandspfarrer Sebastian Allram und Vertreter von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, die, wie Verwaltungsleiter Gerhard Gaigl betont, „vom Wohlklang der restaurierten Orgel begeistert“ waren.

Mit der generalsanierten Orgel wurde auch die Kirche in Weiher aufgewertet. Zwar liegen deren Wurzeln vermutlich bereits in der Römerzeit, das heutige Kirchengebäude im spätgotischen Stil stammt aber aus dem 16. Jahrhundert und wurde seither erweitert.

Um 1862 kam die Sakristei hinzu, um 1900 wurde das nun vierjochige Langhaus um das westliche Joch sowie um ein Vorhaus ergänzt. Den Innenraum prägt ein ebenfalls spätgotisches Tonnengewölbe.

Überraschenderweise ist die Ausstattung, die auch Skulpturen des Landshuter Bildhauers Christian Jorhan enthält, im Stil des Rokokos gehalten und wird auf die Zeit um 1760 datiert.

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