Brotbacken und Räuchern: Neuer Verein im 44-Häuser-Dorf Eck fasst bei Gründung bereits 52 Mitglieder

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Der Gründungs-Vorstand des neuen Brotback- und Räuchervereins: Gisela Wildmoser, Julian Klimsch, Rudi Breitsameter, Marion Lessel, Stephan Furtmayr, Hanna Schmid und Laura Mankel (v. l.); krankheitsbedingt fehlten Carolin Hartl-Wolf, Christa Stegmair und Christine Reißner, die in Abwesenheit gewählt wurden. © ost

Der Ort Eck ist mit 44 Häusern ein kleiner Ortsteil von Jetzendorf, dessen Bürger sich überaus innovativ zeigen. Das sieht man an der Gründung einer Energiegenossenschaft zur Schaffung von Nahwärme mittels Hackschnitzel und dem ungewöhnlichen Schritt, in Eck nun auch einen Brotback- und Räucherverein zu gründen.

Eck – Dieser Verein, dem auch Auswärtige beitreten können, startete mit 52 Mitgliedern. Urheber der Idee und Initiator für die Vereinsgründung ist Rudi Breitsameter, den die Mitglieder auch zum Vorsitzenden wählten. Breitsameter ist auch Vorstandsvorsitzender der im Juni dieses Jahres gegründeten Energiegenossenschaft Eck.

Ziel des neugegründeten Brotback- und Räuchervereins Eck ist in erster Linie die Errichtung eines gemeinsamen Holzbackofens und einer Räucherkammer in Eck.

An der zweiten Stelle steht das Erlernen und Bewahren von Brotback- und Räuchertechniken. Aber auch Brotback- und Räuchervorführungen mit regionalen Zutaten im Brotback- und Räucherhaus sowie das Näherbringen der Brotback- und Räuchertechniken für Interessierte, insbesondere für Kindergärten, Schulklassen und Ferienprogramme sind vorgesehen.

Breitsameter ging in der Gründungsversammlung auf die Brot-Geschichte ein, die vor ungefähr 14 400 Jahren begonnen habe. In einer Natufien-Siedlung, welche sich in Jordanien befindet, wurden die ältesten Überreste von ungesäuertem Brot gefunden. Über die Zeit wurde das Brotbacken weiterentwickelt. Die erste große Neuerung war der Backofen aus Lehm. Durch seine Form wurde die Hitze besser und gleichmäßiger verteilt und so konnten größere Mengen an Brot gebacken werden. Die zweite Verbesserung war die Beimischung von Hefe oder Sauerteig. Erst durch die Hefe wurde der Teig gelockert und ging beim Backen richtig auf. „Damit war das Brot geboren“, so Breitsameter.

Wie der Mensch das Räuchern entdeckte, ist bis heute unbekannt

Der Klassiker heute ist das hausgemachte Bauernbrot, zubereitet mit einem selbst gemachten Natursauerteig. Dadurch sei das Brot sehr bekömmlich und halte sich lange frisch, ganz ohne künstliche Zusätze und ohne Konservierungsstoffe. „Zu einem guten Brot gehören natürlich auch Fleisch und Wurst von Tieren aus artgerechter und biologischer Haltung, darum auch eine Räucherkammer“, unterstrich der Vereinsvorsitzende. Räuchern ist neben Salzen und Trocknen die älteste Methode zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Es sei aber bis heute unbekannt, wie der Mensch auf die Idee des Räucherns gekommen ist, so Breitsameter. „Aber nachdem er es einmal entdeckt hatte – vermutlich über Dörren, das nicht nur in der Sonne, sondern auch über Feuer vollzogen wurde – machte er sich diese Form der Vorratshaltung zunutze“, betonte Breitsameter.

Ihm steht im neugegründeten Verein Carolin Hartl-Wolf als Stellvertreterin zur Seite. Das Amt des Kassiers übernahm Stephan Furtmayr und zum Schriftführer wurde Julian Klimsch gewählt. Als Beisitzerinnen gehören Marion Lessel, Christine Reißner, Christa Stegmair und Gisela Wildmoser der Vorstandschaft an. Zu Kassenprüferinnen bestimmte man Hanna Schmid und Laura Mankel. „In Eck wird das gemeinschaftliche Brotbacken und Räuchern wieder zum Leben erweckt“, versicherte Breitsameter, die aber vor zu viel Euphorie warnte: „Um richtig loslegen zu können, brauchen wir erst mal mindestens 15 000 Euro, um das Back-und Räucherhaus bauen zu können. Zudem muss die Standortfrage noch geklärt werden.“

Weitere Interessierte aus Eck und der Umgebung sind willkommen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die E-Mail-Adresse lautet brotbacken.eck@gmx.de. Da schon zum Start 52 Frauen und Männer Beitrittserklärungen unterschrieben haben, musste der Vorstand schon im Vorfeld die Satzung anpassen – für Breitsameter „ein wahrlich gutes Zeichen“.

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