Seit der Gründung 2002 hat die Kulturgemeinschaft Penzberg mehr als 80 Projekte kulturelle Projekte in der Stadt und Umgebung unterstützt. Fast 200.000 Euro verteilte der Verein. Jetzt wurde wieder das Füllhorn ausgeschüttet.
Penzberg – Im Jahr 2002 wurde die Kulturgemeinschaft Penzberg maßgeblich von den städtischen Kulturpreisträgern Ehrenfried Mock und Franz Wagner aus der Taufe gehoben. Ziel des Vereins ist es, das kulturelle Leben vor allem in Penzberg zu fördern. Seitdem wurden mehr als 80 Projekte mit einer Gesamtsumme von fast 200.000 Euro unterstützt, wie Vorsitzender Thomas Sendl bei der jüngsten Verteilung von Zuschüssen stolz bilanzierte. Dafür hatte die Kulturgemeinschaft eigens 2019 zum 100-jährigen Stadtjubiläum einen Fördertopf aufgelegt, aus dem nun in der dritten Auflage für 2025 Geld verteilt wurde.
Die Kulturgemeinschaft Penzberg verteilte 9.200 Euro aus ihrem Fördertopf an Projekte in Penzberg und Antdorf
Insgesamt zehn Anträge auf eine Förderung waren laut Sendl eingegangen. Die Vorstandschaft beschloss, acht Ansinnen zu entsprechen. Insgesamt 9.200 Euro wurden so an kulturelle Einrichtungen aus Penzberg und Antdorf verteilt.
Für hohe Konzert-Qualität
2000 Euro gingen an die Musikfreunde Penzberg. Diese zeichnen für die „Ländlichen Konzerte“ aber auch weitere Musikveranstaltungen verantwortlich. Wie berichtet, leidet der Verein unter finanziellen Engpässen und dem Wegfall städtischer Zuschüsse, um seinen hochklassigen Konzerte zu stemmen. Zehn bis zwölf Konzerte stünden jährlich auf dem Programm, wie Barbara Lampka vom Verein bei der Spendenübergabe sagte. Zwei große Konzerte im Jahr seien „die DNA“ der Musikfreunde. Das Geld aus dem Fördertopf können sie gebrauchen, um die „gute Qualität“ zu erhalten und Solisten zu bekommen.
Kulturförderer unterstützen
Die Kulturgemeinschaft Penzberg lebt bei ihrer Förderung von Mitgliedsbeiträgen und Spendern. Kontakt und Infos: Telefon 08856/803907 (Thomas Sendl), E-Mail kontakt@kultur-gemeinschaft-penzberg.de, www.kultur-gemeinschaft-penzberg.de.
Für Kopfbedeckungen
1500 Euro gingen an den Bergknappen-Verein Penzberg. Das Geld wird für die Anschaffung von Tschakos verwendet, wie Vereinsvertreter Bernhard Sturma erklärte. Die Kopfbedeckung gehört zur traditionellen Kleidung der Bergleute. Die nicht billig ist: Knapp 2.500 Euro müsse man für die Uniform, ohne Hose, hinlegen.
Für Kinderkonzerte
Ebenfalls 1500 Euro bekam der Verein „tonArt Metropol“. Dieser veranstaltet Konzerte in Kooperation mit der städtischen Musikschule. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden Martin Janner ist eine neue Reihe an Kinderkonzerten geplant. Dafür wird das bekannte Stück „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew einstudiert – bei dem einzelne Instrumente den jungen Musikern „sehr gut zugänglich gemacht“ werden könnten.
Für kostenlosen Musikgenuss
Der Glück-Auf-Chor erhält 1.200 Euro. Der 137-jährige Verein zählt knapp 30 aktive Sänger bis aus Südkorea, Iran und Peru.„Offenheit ist uns sehr wichtig“, betonte Chorleiterin Barbara Mahlke. Für den Zuschuss gibt es bereits eine Idee: Der Chor plant Konzerte mit freiem Eintritt. „So dass jeder kommen kann“, so Mahlke.
Für eigene Komposition
Die Stadt- und Bergknappekapelle erhielt 800 Euro. Damit habe man „ein immaterielles Projekt“ mitfinanziert bekommen, sagte Dirigent Simon Zehentbauer. Anlässlich von 750 Jahren erste urkundliche Erwähnung Penzberg, dass heuer begangen wird, hat sich das Ensemble eigens ein Musikstück von Michael Lindinger komponieren lassen. Das zwölfminütige Werk zeige musikalisch „das Leben in Penzberg“, untermalt von Vogelgezwitscher bis Bergwerksgeräuschen. Sogar echte Penzberger Kohl würde verarbeitet, schmunzelte Zehentbauer.
Für „Stadtlesen“
Über 750 Euro freute sich Ilka Heissig, Leiterin der Stadtbücherei. Die Einrichtung, die heuer ihr 50-Jähriges feiert, hat sich erfolgreich für das „Stadtlesen“ 2025 beworben. 2018 lief es erstmals in Penzberg, 2020 fiel es der Corona-Lage zum Opfer. Heuer findet von 31. Juli bis 3. August statt. Es gibt ein viertägiges Programm mit Lesungen plus „was offenes, entspanntes“, so Heissig.
Für Kino auf der Berghalde
Der Verein „Frischluftfilme Penzberg“ erhält 550 Euro. Er wurde erst im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben. Filmfans hatten sich zusammengefunden, um mit Hilfe des Veranstalters Kino P. weiter Open-Air-Vorführungen auf der Berghalde zu ermöglichen. 2024 war die Premiere, 2025 soll es weitergehen. Geplant sind zwei Abendblöcke jeweils Donnerstag bis Sonntag (17. bis 20 Juli und 24. bis 27. Juli). Der Verein muss aber künftig allein zurecht kommen, die örtlichen Kino-Betreiber ziehen sich zurück, wie Vorsitzende Edith Rink sagte. Für die Ehrenamtlichen „ist sehr viel zu stemmen“. Wichtig: Man wolle die Preise aus sozialen Gründen niedrig halten.
Für Galerie in Antdorf
Auch nach Antdorf ging eine Förderung. Die Galerie Fleissner erhält 900 Euro. Laut Christiane Fleissner sind heuer zwei Veranstaltungen zur bildenden Kunst geplant.
Selber Zuschuss bekommen
Die Empfänger würde zeigen, „wie bunt das kulturelle Leben in Penzberg ist“, bekräftigte Kulturgemeinschafts-Chef Sendl. Die Kulturgemeinschaft ist über die finanzielle Unterstützung auch selber aktiv. Es gibt Kulturfahrten und seit kurzem auch den ehrenamtlichen Kneipenabend „Abgefahren“ im Bürgerbahnhof. Selber bekam der Verein heuer auch ein Förderung: 7.500 Euro von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Oberland für das Projekt der auf dem Stadtplatz gefällten „Mordnacht“-Linden, dass der Verein bekanntlich per Stadtratsbeschluss federführend umsetzen soll.
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