Ländliche Konzerte in Penzberg: Leiter beklagt finanzielle Engpässe für musikalische Reihe

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Begeisterte die Zuhörer: Die „Johannespassion“ im Rahmen der Ländlichen Konzerte in der Christkönigskirche. © Privat

Die Ländlichen Konzerte in Penzberg sind seit Jahren ein kulturelles Aushängeschild für die Stadt. Doch die erfolgreiche Reihe leidet unter finanziellen Engpässe. Grund sind wegen des Sparkurses bislang ausbleibende städtische Zuschüsse. Die Folge: Es gibt heuer nur noch ein großes Konzert.

Penzberg – Es war wieder ein beeindruckender Kulturabend, der mit standing ovations der Zuschauer in der Christkönigskirche gefeiert wurde: Rund 100 Mitwirkende, Sänger und Instrumentalisten, hatten an diesem Abend unter der Leitung von Günther Pfannkuch die bewegende „Johannespassion“ von Johann Sebastian Bach zu Gehör gebracht.

Ländliche Konzerte: Leiter Pfannkuch beklagt finanzielle Engpässe für musikalische Reihe

Begleitet wurde der Chor vom Sinfonieorchester im Pfaffenwinkel. Als Solisten traten Sopranistin Julia Duscher, Altistin Valerie Pfannkuch, Bariton Christopher Dollins und Nikolaus Pfannkuch als Tenor-Evangelist auf. Höhepunkt war sicherlich auch die aufwühlende Tenor-Arie „Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken“. Am Ende war das erste Konzert 2025 der bereits seit 1991 bestehenden Konzertreihe der Musikfreunde Penzberg und Umgebung ein voller Erfolg.

Informieren und zuhören

Infos zu geplanten Konzerten online unter www.musikfreunde-penzberg.de.

Eigentlich kann Günther Pfannkuch, musikalischer Leiter der Konzertreihe, ja zufrieden sein. Wenn nicht die finanziell angespannte Situation wäre. „Die Situation ist gelähmt“, klagt der Leiter gegenüber der Rundschau. Pfannkuch verweist darauf, dass es noch keinerlei Konzert-Zuschüsse der Stadt gebe. Auch bei sehr gutem Besuch würden sich die Solisten-, Chor-, und Orchester-Konzerte – wie woanders auch – nur zu „maximal der Hälfte“ der Kosten tragen. Der Rest müsse aus Eintrittsgeldern, Sponsoren und Spenden erwirtschaftet werden.

Großes Konzert im Dezember geplant

Aus diesem Grund „können wir für 2025 nur ein weiteres großes Konzert in Christkönig ansetzen“, so Pfannkuch. Am 7. Dezember (16.30 Uhr in der Christkönigskirche) erklingt der „Lobgesang op. 52“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Aber für Sommer ist derzeit nichts vorgesehen, lediglich im Herbst sind zwei Konzerte angesetzt.

Der Konzertreihe tut der Wegfall der städtischen Finanzspritze weh. Laut Pfannkuch gab es in der Vergangenheit bis zu 25.000 Euro jährlich für die Ländlichen Konzerte. Dafür habe man sieben bis zwölf Konzerte „abgeliefert“. Und zwar von „hervorragender Qualität“, rechnet der Leiter auf. Schon im vergangenen Jahr sei der Zuschuss eingeschränkt gewesen. Heuer habe man extra den erst 2001 angeschafften Flügel verkauft, um Konzerte zu finanzieren, sagt der Leiter. Pfannkuch nimmt die Kommune generell in die Pflicht: „Die Stadt hat durchaus eine Verantwortung“, sagt er mit Blick auf das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Penzberg.

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