Pentagon nennt Kims Soldaten im Ukraine-Krieg „legitimes Ziel“
Die USA gehen fest davon aus, dass die in der russischen Grenzregion Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen an Moskaus Seite kämpfen werden.
Kiew/Washington – Bislang hat das Pentagon noch keine „nennenswerten“ Indizien gesehen, dass die in Kursk stationierten nordkoreanischen Soldaten „aktiv an Kampfhandlungen“ im Ukraine-Krieg beteiligt sind. Das könne sich aber bald ändern. „Wir gehen fest davon aus, dass sie sich am Kampf beteiligen werden“, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh am Donnerstag (21. November) gegenüber Reportern.
Nach Entsendung von 11.000 Soldaten: USA sehen Nordkorea mittlerweile als Beteiligter im Ukraine-Krieg
Sollte sich bewahrheiten, dass die gesendeten Soldaten vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un an der Seite der russischen Soldaten kämpfen, seien die rund 11.000 Soldaten „ein durchaus legitimes Ziel“, so die Pentagon-Sprecherin. Die USA sehen mittlerweile Kims-Truppen als Mitstreiter im Konflikt mit der Ukraine an.

„Wenn man ein anderes Land in den Kampf einbezieht, wenn man mehr als 11.000 nordkoreanische Soldaten in den Kampf einbezieht, dann ist das eine eskalierende Aktion“, sagte Singh.
Pentagon schweigt: Nordkoreanischer General soll bei ukrainischem Raketenangriff verletzt worden sein
Wozu sich Singh nicht äußern wollte, ist das Gerücht, denen zufolge ein nordkoreanischer General bei einem kürzlichen Angriff auf die russische Region Kursk verwundet worden sei. Über den Vorfall berichtete das Wall Street Journal am Donnerstag (21. November) unter Berufung auf anonyme westliche Beamte.
Bei der Pressekonferenz im Pentagon fragte ein Reporter Singh: „Es gibt heute Berichte, dass ein nordkoreanischer General verletzt worden sein könnte. Können Sie diesen Bericht bestätigen?“
Darauf antwortet Singh: „Ich kann den Bericht über einen nordkoreanischen General, der – wie Sie wohl sagten – auf dem Schlachtfeld verletzt wurde, nicht bestätigen. Aber da, wo sie stationiert sind, sind sie absolut ein legitimes Ziel, und wir gehen absolut davon aus, dass sie in die Kämpfe verwickelt sind“.
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Angriff auf Kommunikationszentrale der russischen Armee: Kiew nutzt Storm-Shadow-Raketen aus UK
Der Angriff sei Teil einer Angriffsserie gewesen, die Kiew mit aus Großbritannien gelieferten Storm-Shadow-Raketen durchgeführt hat. Die Ukraine soll am Mittwoch (20. November) mindestens zehn aus Großbritannien gelieferte Storm-Shadow-Raketen auf das Anwesen Maryino, das rund 32 Kilometer von der Frontlinie in der Region Kursk entfernt liegt, abgefeuert haben.
In dem Anwesen sollen sich ein Kommandoposten und eine Kommunikationszentrale der russischen Armee befunden haben. Während des Angriffs sollen nordkoreanische Generäle anwesend gewesen sein, berichten ukrainische Medien.
Nato-Chef Rutte spricht mit Trump: Themen sind „globale Sicherheitsprobleme“
Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg ist auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte in den USA mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump zusammengetroffen. Bei dem Gespräch am Freitag im Bundesstaat Florida sei es um „globale Sicherheitsprobleme“ gegangen, mit der das Verteidigungsbündnis konfrontiert sei, erklärte Nato-Sprecherin Farah Dakhlallah am Samstag. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola drängte indes auf die rasche Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.

Der Grund für das Treffen: Im Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Russland am Donnerstag erstmals eine neuartige Mittelstreckenrakete vom Typ Oreschnik eingesetzt und auf die ukrainische Stadt Dnipro abgefeuert. Nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin kann diese Rakete auch mit Atomsprengkörpern bestückt werden. Putin kündigte in einer TV-Ansprache die Serienproduktion von Oreschnik-Raketen an, deren „besondere Stärke und Kraft“ er hervorhob. Russland verfüge über einen „Vorrat“ dieser „einsatzbereiten“ Raketen. „Niemand sonst auf der Welt“ habe derzeit diese Art von Waffen, sagte Putin.
Kurz zuvor hatten die westlichen Verbündeten der Ukraine erlaubt, mit den von ihnen gelieferten Waffen mit größerer Reichweite auch russisches Territorium anzugreifen. Putin erklärte daraufhin in einer Fernsehansprache, der Konflikt habe „Elemente eines globalen Charakters“ erreicht. Er drohte mit Angriffen auf jene westlichen Unterstützer Kiews, deren Raketen gegen russisches Territorium eingesetzt würden. (bg/dpa)