100-jähriger Kalender: Bauernregeln für August zeigen Wettertrend für Herbst und Winter
Der 100-jährige Kalender dient vielen als Orientierung. Die Bauernregeln vom August werfen einen ersten Blick auf die kälteren Jahreszeiten – mit gemischten Aussichten.
München – Die jahrhundertealten Wetterweisheiten unserer Vorfahren versprechen für dieses Jahr einen außergewöhnlich schönen Herbst. Während der Sommer zumindest bis nächste Woche noch auf sich warten lässt und es aktuell so gar kein Ferienwetter ist, deuten die traditionellen Bauernregeln sogar schon auf die Wintermonate voraus.
Der 100-jährige Kalender basiert auf Wetterbeobachtungen und astrologischen Theorien des 17. Jahrhunderts
Die Grundlage dieser Wetterprognosen bildet der sogenannte 100-jährige Kalender, der auf den Benediktinerabt Mauritius Knauer aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht. Wie der Deutsche Wetterdienst erläutert, sammelte Knauer im Kloster Langheim systematisch Wetterbeobachtungen und entwickelte daraus ein System, das auf den Bewegungen der damals bekannten sieben Planeten basierte.
Obwohl die strenge 100-Jahres-Regel wissenschaftlich nicht haltbar seien, hätten moderne meteorologische Untersuchungen gezeigt, dass viele dieser überlieferten Weisheiten durchaus berechtigt seien, so wetter.de. Sie entstanden aus jahrhundertelanger Naturbeobachtung und waren für die Landwirtschaft von existenzieller Bedeutung.
Hundstage als Winterpropheten: Aussichten auf Schnee 2025 eher gering
Besonders interessant sind die Regeln rund um die Hundstage, die traditionell vom 23. Juli bis zum 23. August dauern. Diese nach dem Hundsstern Sirius benannte Periode gelte laut br.de normalerweise als heißeste Zeit des Jahres. Eine der bekanntesten Bauernregeln besagt: „Hundstage heiß - Winter lange weiß“.
Statistische Auswertungen zeigen tatsächlich diesen Zusammenhang: Wenn die mittlere Höchsttemperatur in der ersten Augustwoche bei 25 Grad oder höher liege, sei im kommenden Winter mit einer überdurchschnittlich hohen Anzahl an Tagen mit Schneedecke zu rechnen, bestätigen die Meteorologen von wetter.de.

Von Hitze ist Deutschland derzeit jedoch weit entfernt. Wechselhaftes Wetter mit Temperaturen teilweise unter 20 Grad und Regenschauern vermiesen uns aktuell den Hochsommer. Laut Prognose geht es mit diesem April-Wetter auch in den ersten Augusttagen weiter. Vertraut man der Bauernregel, deutet dies eher auf einen milden Winter ohne viel Schnee hin.
Prognosen für Heiligentage geben etwas Hoffnung auf weißen Winter
Hoffnung auf winterliche Verhältnisse macht hingegen der Dominikus-Tag am 8. August. Die Regel lautet: „Wenn‘s heiß ist an Dominikus (8. August), ein strenger Winter folgen muss“. Für diesen Tag prognostizieren Meteorologen immerhin sommerliche Temperaturen um die 25 Grad.
Vielversprechend sind die Aussichten für den Herbst. Der Laurentiustag am 10. August gilt als zuverlässiger Indikator: „Ist das Wetter zu Laurenzi schön, lässt ein guter Herbst sich seh‘n“. Diese Regel hat eine beeindruckende Trefferquote: Eine Schönwetterperiode um den Laurentiustag führe wetter.de zufolge in vier von fünf Jahren zu einem zu trockenen Herbst. Aktuell prognostizieren die Experten für den 10. August in Kassel, Köln und Hamburg zwischen 25 und 26 Grad bei Bewölkung, in München und Dresden viel Sonne bei ähnlichen Temperaturen. Beste Voraussetzungen also für einen goldenen Herbst.
Wetter-Prognose: Kassian bestimmt den weiteren Sommerverlauf
Für viele Urlauber liegen Herbst und Winter noch in weiter Ferne. Sie stellen sich momentan die Frage, ob sich die Sonne endlich wieder langfristig in Deutschland blicken lässt und hohe Temperaturen zum Baden und Grillen einladen. Auch hierauf hat der 100-jährige Kalender eine Antwort. Die Weisheit „Wie das Wetter an Kassian (13. August), hält es noch viele Tage an“ habe durchaus meteorologische Grundlagen. Bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer bleibe das schöne Wetter wetter.de zufolge in drei von vier Fällen bis Monatsende bestehen.
Für den 13. August erwarten die Wetterexperten deutschlandweit viel Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30 Grad. Dies würde nach den Bauernregeln eine Verlängerung des Sommers bedeuten, bevor der trockene Herbst und ein überwiegend schneefreier Winter folgen. (jaka)