Hochwasser: Neuer Damm für mehr Schutz - Hilfe für Härtefälle

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Das war noch der alte Damm: Hier baute ihn die Feuerwehr Anfang Juni gerade am Starzelbach auf. © Stadt Olching

Die Stadt Olching war besonders schlimm vom Hochwasser Anfang Juni betroffen. Nun wurde über die Stadtstiftung ein Spendenprogramm aufgelegt für besondere Härtefälle. Außerdem ist bereits ein neues Hochwasserschutzsystem angekommen.

Olching – Die Mitglieder des Hauptausschusses gaben Bürgermeister Andreas Magg (SPD) neulich in der Sitzung grünes Licht für eine sogenannte dringliche Anordnung. Es wurde ein Sonderbudget von 400 000 Euro freigegeben, um beim Hochwasserschutz nachzurüsten. Benötigt werden alleine 165 000 Euro für den Ersatz des mobilen Damms. Laut Rathaus ist das neue System höher und stabiler.

Olching Feuerwehrkommandant Josef Gigl hatte das in der Sitzung präzisiert. Der neue Damm ist 1,40 Meter hoch statt 90 Zentimeter. Und er ist 200 Meter länger. „Das hätte uns richtig geholfen“, erklärte Gigl. Er sagte in der Sitzung außerdem, dass er den alten Damm, der an einer Stelle gebrochen war, erst abbauen werde, wenn ein neuer da sei. Wiederverwenden sei keine Option. „Der Aufwand für Reinigung und Wiederherstellung steht in keinem Verhältnis.“

Alter Damm wird abgebaut

Auch Bürgermeister Magg sagte, dass das System eher eine Einmal-Angelegenheit sei. „Wir sind nicht die Einzigen, die das nun brauchen werden.“ Deshalb sei Eile geboten.

Kommandant Gigl hatte nach eigenen Angaben das System bereits rechtzeitig bei der Firma reserviert. Es folgte der Beschluss des Ausschusses und ungefähr eine Woche später wurde es nun geliefert. Der alte Damm kann in den kommenden Tagen abgebaut werden, mit dem neuen wird die Feuerwehr eine Übung absolvieren.

Weitere Maßnahme: Die Stadtverwaltung hat das Wasserwirtschaftsamt gebeten, einen stündlich aktualisierten Pegel des Grundwasserstands in Olching im Internet zu veröffentlichen. Dies sei aus Datenübertragungsgründen bislang noch nicht möglich. Die Behörde habe jedoch zugesagt, die Prozesse auf den Prüfstand zu stellen.

Starzelbachfrei geräumt

Laut Rathaus blieb der Starzelbach auf Olchinger Stadtgebiet zwar weitestgehend in seinem Bett, dennoch wurde auch hier nachgebessert. Der städtische Bauhof habe in Kooperation mit einer Fachfirma und dem staatlichen Bauamt dafür gesorgt, dass das Gewässer wieder ungehindert fließen kann. Das rechte Ufer wurde oberhalb der Durchlässe etwas abgeflacht, um den Querschnitt zu verbreitern, und mit Wasserbausteinen am Böschungsfuß gesichert. Am gegenüberliegenden Ufer, südlich des Amper-Altarms, wurde eine sogenannt Leitbuhne mit Wasserbausteinen eingebaut, die dafür sorge, dass beide Durchlassröhren möglichst gleichmäßig durchströmt werden.

Vier Zisternen errichtet

Mit der Graßlfinger Firma Reitinger errichteten die Bauhofmitarbeiter vier Zisternen im besonders vom Hochwasser betroffenen Bereich. Diese dienen dazu, dass die Hochwasserpumpen optimal eingesetzt werden können.

Interkommunales Konzept

Die Kommunen an Starzel- und Gröbenbach haben bereits seit Längerem ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept erarbeitet. Hier geht es darum, durch abgestimmte Maßnahmen zu verhindern, dass sich die Flut überhaupt so aufschaukeln kann. Insbesondere aus Alling kommen nach der aktuelen Hochwasser-Extremlage Stimmen, dass die Sache zu langsam vorwärts gehe.

Laut Olchinger Rathaus hat es aber bereits ein Arbeitstreffen mit einem spezialisierten Ingenieur-Büro gegeben. Die Stadtverwaltung wolle im Vorgriff auf die Umsetzung des gemeinsamen Konzeptes bereits eigene Maßnahmen angehen.

Hilfe für Härtefälle

Die gute Gemeinschaft wird dieser Tage viel gelobt in der Stadt, auch im Hauptausschuss. Man will, soweit möglich, niemanden alleine lassen. Deshalb wurde zusätzlich zur Soforthilfe durch die Staatsregierung ein Spendenprogramm für Härtefälle aufgelegt. Möglich wurde dies laut Mitteilung des Olchinger Rathauses auch durch die Hochwasser-Spenden, die bereits vom Förderverein der Grundschule Graßlfing, der AWO Olching, von Radio Top FM und dem TSV Geiselbullach bei der Stadtstiftung eingegangen sind.

Personen oder Familien in Olching, die besonders hart vom Hochwasser betroffen waren und sind, können bei der Stadtstiftung Hilfe beantragen. Dazu muss ein Antrag ausgefüllt werden, der in Kürze der Internetseite www.olching.de zu finden sein wird. Dieser wird dann an die E-Mail-Adresse stadtstiftung@olching.de gesendet.

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