Insider spricht über Details aus Selenskyjs „Siegesplan“ – Festhalten an Kursk-Offensive
In den USA hat Selenskyj seinen „Siegesplan“ für den Ukraine-Krieg vorgestellt. Einige Aspekte sind bekannt – einzelne Details sollen hingegen geheim bleiben.
Kiew – Seit über zweieinhalb Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Ein Krieg, der nach Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „schon im nächsten Jahr zu einem fairen Ende“ gebracht werden könne – durch „entschlossenes Handeln“. In den USA hat Selenskyj in der vergangenen Woche US-Präsident Joe Biden seinen „Siegesplan“ im Krieg gegen Russland vorgestellt. Der Plan des ukrainischen Präsidenten enthalte Berichten zufolge vier bis fünf Punkte – insbesondere Wünsche an die westlichen Unterstützer.
Laut Bericht der Sunday Times sehe Selenskyjs Plan unter anderem vor, an der im August gestarteten Offensive in der russischen Grenzregion Kursk festzuhalten. Damit sollen die Verhandlungspositionen der Ukraine gegenüber Russland für ein Ende des Krieges gestärkt werden. Weitere Aspekte des Plans betreffen die Unterstützung der westlichen Partner.
Selenskyjs „Siegesplan“ für den Ukraine-Krieg: Einige Details sollen geheim bleiben
So sehe der Plan Sicherheitsgarantien des Westens für die Ukraine in Form einer Einladung für die Aufnahme in die Nato, die Erlaubnis des Einsatzes von Langstreckenraketen auf russischem Territorium sowie weitere finanzielle Unterstützung vor. Auch soll es in dem Plan um Lieferungen spezifischer Waffen an die Ukraine gehen. Während einige Aspekte also bereits bekannt sind, sollen nach Aussage des Leiters des Präsidialamts der Ukraine, Andrij Jermak, einzelne Details des ukrainischen „Siegesplans“ unter Verschluss bleiben.
Gegenüber Meduza erklärte Jermak über den Inhalt des Plans: „Alles, was öffentlich wird, wird nicht nur in unserem Land gehört, sondern auch vom Feind.“ Dies sei der Grund, warum einige „Details dieses Plans“ unter Verschluss bleiben sollen, so der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes. Weiter erklärte Jermak: „Es ist wichtig, die Umsetzung dieses Plans auf feindlichem Territorium zu sehen und sehen Sie es in den Ergebnissen, in den Siegen unseres Militärs.“

Reaktionen auf Selenskyjs „Siegesplan“: „Krieg wird so lange andauern, wie Putin an diesem Plan festhält“
Selenskyj erklärte im Vorfeld seines Besuchs bei US-Präsident Biden: „Partner sagen oft: ‚Wir werden der Ukraine bis zu ihrem Sieg zur Seite stehen.‘ Jetzt zeigen wir deutlich, wie die Ukraine gewinnen kann und was dafür nötig ist.“ Laut Bericht des Wall Street Journal sollen hochrangige amerikanische und europäische Beamte sich von dem Plan des ukrainischen Präsidenten jedoch „unbeeindruckt“ gezeigt haben.
Auch der ehemalige US-Botschafter bei der Nato und US-Sondergesandte für die Ukraine, Kurt Volker, erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, „der Siegesplan wurde völlig überbewertet“. Volker erklärte weiter: „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Sieg und Frieden in greifbarer Nähe sind.“ Über ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges sagte der Ex-Botschafter: „Dieser Krieg wird so lange andauern, wie Putin an diesem Plan festhält.“
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Auch Putin hat im Juni eine „Theorie des Sieges“ für den Ukraine-Krieg vorgestellt. Bei einer Rede auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum ließ der russische Präsident durchblicken, dass er im Krieg in der Ukraine vorhabe auf Zeit zu spielen. Laut Institute for the Study of War (ISW) sehe Putins Plan „eine schrittweise schleichende Offensive auf unbestimmte Zeit“ vor. (pav)