Wegen Trumps Zöllen: Anleger in der Region beunruhigt

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Zoll-Schock: Donald Trump hat mit seinen Ankündigungen für ein Auf und Ab auf den weltweiten Finanzmärkten gesorgt. © IMAGO/Andrew Leyden

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt auf den Finanzmärkten weltweit für Aufruhr. Auch im Landkreis sind Anleger verunsichert. Örtliche Geldinstitute raten, Ruhe zu bewahren.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Auf den Börsen der Welt ging es in den vergangenen Tagen auf und ab. Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, hohe Zölle auf nahezu alle Importe zu verhängen, rutschten viele Aktienkurse historisch stark ab. Inzwischen gehen die Indizes wieder nach oben. Auch weil Trump nun erklärt hat, die Zölle für 90 Tage auszusetzen. Keine leichten Zeiten für Anleger, die teils um ihre Ersparnisse bangen.

„Verzeichnen verstärkt Rückfragen“: Kunden der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen beunruhigt

„Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und deren Folgen für die Finanzmärkte bewegt natürlich auch unsere Kundinnen und Kunden“, erklärt Thomas Bundschuh, Sprecher der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen. Viele Anleger seien verunsichert. „Aktuell verzeichnen unsere Beraterinnen und Berater deshalb verstärkt Rückfragen.“ Dabei gehe es zumeist darum, ob Handlungsbedarf bei den eigenen Geldanlagen besteht. Gerade in solchen Krisenzeiten zeige sich die hohe Bedeutung von persönlichen Beratern.

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Anfragen von Kunden, die jetzt ihre Depots schnell auflösen möchten, gebe es derzeit nicht, so Bundschuh. Die Sparkasse empfehle vor allem mittel- und langfristige Anlagen mit einem breit gestreuten Portfolio. „Solche Portfolios sind grundsätzlich krisenfest und robust“, erklärt er. Diese würden kurzfristige Ausschläge und Kursverluste überstehen. Bei Kunden, die kurzfristig über ihr Geld verfügen wollen, rate die Sparkasse zu anderen Formen der Anlage. Dadurch könne es zu Notverkäufen gar nicht erst kommen.

Wer Geldanlagen mittel- bis langfristig ausrichtet, kann Krisenzeiten aussitzen.

Bundschuh bleibt trotz der aktuellen Entwicklungen optimistisch. Märkte veränderten sich täglich, erklärt er. Krisenzeiten seien immer zeitlich befristet. „Wer seine Geldanlagen mittel- bis langfristig ausrichtet, kann Krisenzeiten aussitzen und auf lange Sicht mit einem Wertzuwachs rechnen“, so der Sparkassen-Sprecher. Bei fallenden Kursen könnten Anleger zudem günstig investieren. Für Kunden, die auf krisensichere Anlagen setzen möchten, rücken Spareinlagen wieder in den Fokus.

Kunden der Raiffeisenbank reagieren besonnen auf Trumps Zollpolitik

Anspannung auf den Finanzmärkten beobachtet auch die Raiffeisenbank im Oberland. „Einige Anleger sind beunruhigt und suchen vermehrt Rat bei ihren persönlichen Beratern“, erklärt Sprecherin Franca Winkler. Der Großteil der Kunden reagiere jedoch besonnen auf die Schwankungen am Kapitalmarkt. Es sei schließlich möglich, „dass sich die Situation durchaus schnell wieder ändert, wie auch der US-Präsident im zügigen Tempo Änderungen veranlasst“.

„Von überstürzten Reaktionen ist abzuraten“

Die meisten Anleger der Raiffeisenbank im Oberland hätten „eher eine abwartende Position eingenommen“. Panik sei bei den Kunden nicht zu spüren. „Von überstürzten Reaktionen ist zudem abzuraten“, betont Winkler. Die Raiffeisenbank empfiehlt dennoch eine individuelle Finanzberatung. Denn „jegliches Anlagegeschäft wird ganz auf die persönliche Lebenssituation und die finanziellen Mittel der Kunden angepasst“, so Vorstandssprecher Manfred Gasteiger. Situationen wie die jetzige seien immer auch ein Anlass, um die eigenen Anlagen zu betrachten.

Wer nach krisenfesten Geldanlagen sucht, sollte sich laut Raiffeisenbank „zu bankeigenen Anlagen beraten lassen, die dem Einlagensicherungssystem unterliegen“. Dadurch seien Kundengelder „vollumfänglich geschützt“. Dies gelte zum Beispiel für Tagesgeld-, Spareinlagen oder Sparbücher. (vfi)

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