Die Kinderbetreuung in Altenstadt wird deutlich teurer

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Auch im Kindergarten St. Michael in Altenstadt werden die Gebühren erhöht, um eine Konkurrenz zwischen den Trägern zu vermeiden. © lehmann

Tiefer in die Tasche greifen müssen Familien in Altenstadt und Schwabniederhofen ab dem kommenden Kindergartenjahr: Denn die Gebühren werden ordentlich steigen. Und zwar um rund 50 Euro im Durchschnitt. Auch für die Betreuung in Krippe und Hort wird mehr verlangt.

Altenstadt – „Die Kindergarten-Gebühren sind deutlich zu niedrig“: Mit dieser Aussage eröffnete der Altenstadter Bürgermeister Andreas Kögl den entsprechenden Tagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Grund: Kindergartenkinder bezuschusst der Freistaat Bayern seit dem Jahr 2019 mit 100 Euro im Monat. Die Auszahlung erfolgt im Rahmen der kindbezogenen Förderung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBig) direkt an die Gemeinden.

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Zwei Kinderbetreuungs-Einrichtungen hat die Kommune derzeit: Den Kindergarten St. Michael in der Jahnstraße, Träger ist die gleichnamige Pfarrei. Und das neu eröffnete Kinderhaus mit der Kinderhilfe Oberland als Träger, aktuell untergebracht in den Räumlichkeiten der nahe gelegenen Grundschule.

Nach Abzug der Förderung bleiben bisher 15 Euro - das ist zu günstig

Bislang belief sich in beiden Häusern der Betrag für die Mindestbuchungszeit von vier bis fünf Stunden auf 115 Euro. „Das heißt, nach Abzug der Förderung bezahlen die Eltern 15 Euro“, so Kögl. Zu wenig, wie der Rathauschef findet. So würden die Bürger ihren Nachwuchs sogar immer länger in der Kita betreuen lassen, „weil es grad wurscht ist“.

Zudem würden die Kosten stetig steigen. „Das Defizit zahlt die Gemeinde.“ Die monatlichen Beiträge sollen darum für das kommende Kindergartenjahr auf 160 Euro steigen. Für Geschwisterkinder werden 110 Euro und für Kinder unter drei Jahren 185 Euro fällig. In der Krippe, ist der Sprung nicht ganz so groß – trotz staatlicher Förderung. Es werden mit 210 Euro für die Mindestbuchungszeit zehn Euro mehr als bislang verlangt. Geschwister kosten 160 Euro.

Spielgeld von vier Euro

Im Hort müssen Schüler mindesten zwei bis drei Stunden pro Tag angemeldet sein. Dieser Zeitraum kostet ab September statt 91 Euro nun 115 Euro, Geschwister zahlen 95 Euro. Dazu kommt noch ein Spielgeld von vier Euro.

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Kein Verständnis für diesen Vorstoß zeigte SPD-Mann Konstantin Papamichail: „Die Aussage, dass Eltern immer mehr Stunden im Kindergarten buchen, weil es so billig ist, finde ich völlig daneben. Die Regierung hatte mit dem Zuschuss den Plan, Eltern bewusst zu entlasten, und wir wollen die Gebühren nach oben korrigieren.“ Seiner Meinung nach seien die alten Beiträge nicht zu gering, sondern niederschwellig. „Viele werden sich die Erhöhung leisten können, viele aber auch nicht.“

Erhöhung gegen drei Nein-Stimmen beschlossen

Der Altenstadter Haushalt sei gut ausgeglichen. „Weshalb müssen wir jetzt genau an dieser Gebührenschraube drehen“, adressierte er an den Rathauschef. Der konterte prompt: „Wir wollen das Thema nicht schieben, da im März die Einschreibungen für 2024/2025 starten, und die Eltern wissen sollen, was es kostet.“ Und diejenigen, die es sich tatsächlich nicht leisten könnten, erhielten eine staatliche Förderung. Mit drei Nein-Stimmen sprach sich das Gremium für die höheren Beiträge aus.

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SABINE LEHMANN

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