Riesenaufwand für den Winterdienst – und das noch mindestens sechs Wochen

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Das Salzlager der Stadtwerke: Insgesamt 19 Winterdienst-Fahrzeuge werden hier für Einsätze vorbereitet. © Stadtwerke Weilheim

Auch wenn große Schneemengen in Weilheim die Ausnahme sind: Für den Winterdienst in der Stadt wird großer Aufwand getrieben. 32 Mitarbeiter sind je Wochenschicht dafür im Einsatz – und das noch bis Ende März.

Die Stadt Weilheim ist ja für alles mögliche bekannt. Aber für besonders große Schneemengen sicher nicht. Trotzdem: Wenn es schneit, sollen auch hier nach Meinung vieler die Straßen schnellstens geräumt sein. Und auch wenn kaum Schnee fällt, ist oftmals der Winterdienst gefordert – etwa bei überfrierender Nässe oder Eisregen.

In diesen Fällen von früh bis spät für Sicherheit zu sorgen, das verlangt den Stadtwerken Weilheim – denen die Stadt diesbezüglich ihre Verkehrssicherungspflicht übertragen hat – großen Einsatz an Personal und Fahrzeugen ab. Und auch wenn viele schon vom Frühling träumen, ist die Saison für die Verantwortlichen längst nicht vorbei: „Winterdienst leisten die Stadtwerke witterungsbedingt ab Anfang November bis Ende März bei Gefahr von Eisglätte oder Schnee“, erklärt das Kommunalunternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung.

Eine Glättemeldeanlage am Trifthof hilft bei der Einschätzung

Und dieser Dienst beginnt im Fall des Falles früh: Unterstützt durch digitale Wettermeldungen via Smartphone und Angaben einer Glättemeldeanlage am Trifthof, ist der Einsatzleiter bei Bedarf schon ab 2.30 Uhr unterwegs und prüft die Gefahrenlage. Entsprechend teilt er die zuvor im Dienstplan festgelegten Mitarbeiter zum Winterdienst ein. Die Teams wechseln wochenweise, mit bis zu zwei Schichten pro Tag. Denn die Einsatztage können von 3 Uhr in der Früh bis abends um 20 Uhr dauern.

Der Winterdienst der Stadtwerke besteht aus 32 Personen je Wochenschicht, Subunternehmer eingerechnet. Diese sind aufgeteilt in fünf Fußgruppen für Übergänge, Haltestellen, Treppen oder Eingänge sowie 15 Winterdienst-Fahrzeuge mit Fahrern der Stadtwerke. Dazu kommen vier Fremdfahrzeuge mit Fahrern für die Außenbereiche. Sie räumen und streuen über 170 Kilometer Straßen und Wege im Weilheimer Stadtgebiet mitsamt der Ortsteile Unterhausen, Marnbach und Deutenhausen. „Das tun sie, wenn nötig, sieben Tagen die Woche“, betont das Unternehmen.

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Diese Straßen haben Priorität beim Winterdienst

Weilheims Straßen und Wege sind dafür in verschiedene Prioritätsstufen eingeteilt – je nach ihrer Bedeutung für Verkehrsfluss und Sicherheit: „Prio 1 haben stark frequentierte Straßen, die Haupt- und Durchgangsstraßen sowie Zufahrten zu Krankenhaus, Feuerwehr und Rotem Kreuz“, erläuter Sebastian Soyer, einer der Bereichsleiter vom Betriebshof. „Diese befahren wir als Erstes mit unseren Räum- und Streufahrzeugen.“ Anschließend sind mit Prio 2 die „Wohnsammelstraßen in Wohngebieten und Bereiche mit erhöhtem Verkehrsaufkommen“ dran. Es folgen mit Prio 3 Nebenstraßen in Wohngebieten und weniger frequentierte Straßen in den Außenbereichen. „Hier streuen wir nur noch Salz an Gefahrenstellen wie Kreuzungen oder Steigungen“, so Soyer.

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Eingesetzt werde dabei „Feuchtsalz mit modernen, wegeabhängigen, gut dosierenden Streugeräten“, erklären die Stadtwerke in ihrer Mitteilung: Das Salz-Sole-Gemisch, im Betriebshof mit dem Sole-Aufbereiter maschinell hergestellt, zeige schneller Wirkung, hafte besser auf der Fahrbahn, wirke somit länger und schone die Vegetation. Auf Parkplätzen, Geh- und Radwegen kommt Splitt oder Blähschiefer zum Einsatz, der im Frühjahr wieder mit Kehrmaschinen und Fußtrupps beseitigt wird.

Auch die Bürger sind beim Winterdienst gefordert

Übrigens: Für Bundes- und Staatsstraßen ist die staatliche Straßenmeisterei zuständig. Und Gehwege oder ein Streifen am Fahrbahnrand müssen gemäß städtischer Satzung „von den Bürgern geräumt und mit abstumpfenden Streumitteln gestreut werden“, betonen die Stadtwerke: „Die Grundstücksanlieger innerorts haften für Pflichtverletzungen, falls sich ein Fußgänger verletzt. Auch wenn die Fahrbahn für Fahrzeuge nicht mehr passierbar ist, müssen Fußgänger gefahrlos vorankommen.“

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