Neue Vogelzählung: Gast aus Nordeuropa landet in Rangliste weit vorn
Bei der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ im Landkreis schaffte ein Gast aus Nordeuropa den Sprung auf Rang sechs – und landete damit einen Platz vor einem heimischen Verwandten.
Landkreis – Platz eins ging wie in den Vorjahren an den Haussperling, doch es hat auch einige Besonderheiten gegeben bei der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ im Landkreis Weilheim-Schongau. Einen großen Sprung nach oben machte in der Rangliste der Bergfink, ein Gast aus dem Norden: 2023 noch auf Platz 32 und im Vorjahr auf Rang elf, wurde er heuer Sechster. Er landete damit sogar einen Platz vor seinem heimischen Verwandten, dem Buchfink.
Nicht genug Buchensamen in den Wäldern Schwedens
Beim Bergfink, der bei der Zählaktion im Landkreis 962 Mal gesichtet wurde, handelt es sich um einen „Wintergast aus Skandinavien und Nordosteuropa“, wie Knut Neubeck in einer Pressemitteilung zitiert wird. In den Wäldern Schwedens gebe es in diesem Jahr nicht genug Buchensamen, um die Millionen dieser Finken, die dort erfolgreich brüteten, durch den Winter zu füttern, so der erste Vorsitzende der Regionalgruppe Garmisch-Partenkirchen/Weilheim-Schongau im Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Daher sind viele Vertreter der Vogelart auf der Futtersuche in Bayern anzutreffen. Bayernweit kam der Bergfink bei der Vogelzählung hinter dem Buchfink auf Rang sieben (2024: 19. Platz).
Bei der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“, veranstaltet vom 10. bis 12. Januar von LBV und seinem Partner NABU, wurden 601 Teilnehmer aus dem Landkreis registriert. Sie sichteten an 390 Stellen insgesamt 12 154 Vögel. Das entspricht etwa 31 Tieren pro Zählort – ein Wert, der knapp unter dem vom Vorjahr (rund 32), aber klar über dem von 2023 (circa 28) liegt. Der langfristige Trend bei der Aktion zeigt allerdings laut LBV, dass bayernweit die Anzahl und Vielfalt der gemeldeten Vögel im Mittel abnimmt. In diesem Jahr habe der Kälteeinbruch zu den Zähltagen Vögel vermehrt an die Futterhäuschen getrieben.

Mit über 2000 Sichtungen führt der Haussperling die Rangliste zur „Stunde der Wintervögel“ im Landkreis an. Auf Platz zwei und drei landeten Kohlmeise und Feldsperling, gefolgt von Amsel und Blaumeise. Hinter Berg- und Buchfink gehen die Ränge acht bis zehn an Elster, Stieglitz und Gimpel. Erlenzeisig und Grünfink wurden aus den Top Ten verdrängt.

„Vogel des Jahres“ viermal gesichtet
Der „Vogel des Jahres 2025“, der Hausrotschwanz, wurde viermal registriert (bayernweit 277 Mal). Auch andere sogenannte Kurzstreckenzieher wurden im Landkreis von den Beobachtern bei der „Stunde der Wintervögel“ gezählt: 17 Stare, zwei Zilpzalpe und eine Mönchsgrasmücke. „Sie fliegen nicht in den Mittelmeerraum, weil sie aufgrund der milderen schneearmen Winter auch im Freistaat durchgehend genug Nahrung finden. Die Futterstellen in den Gärten tragen wahrscheinlich ihren Teil dazu bei“, wird Neubeck in der Mitteilung zitiert. Auch mit drei Gebirgsstelzen, zwei Eisvögeln und zwei Fichtenkreuzschnäbeln gingen laut LBV Besonderheiten in die Statistik der Vogelzählung ein. Weitere Infos zur Aktion: www.stunde-der-wintervoegel.de.