KI-Chatbot hat WhatsApp im Visier: Welche Nutzerdaten sicher sind – und welche nicht
WhatsApp-Nutzer sollten gut aufpassen. Ein neuer KI-Chatbot hat es auf ihre Daten abgesehen. Die Verbraucherzentrale warnt vor möglichen Problemen.
Hamm – WhatsApp-Nutzer haben mit den letzten Updates ihres Messengerdienstes ein neues Feature erhalten: Seit einiger Zeit sehen sie ein kleines, blaues Symbol in ihrer App. Hinter dem Kreis verbirgt sich eine künstliche Intelligenz, über die sich nicht alle freuen. Die Verbraucherzentrale schlägt Alarm, da der Chatbot mit Nutzerdaten verbessert werden soll.
Meta AI: Der KI-Chatbot von Mark Zuckerberg soll bei alltäglichen Aufgaben helfen
Meta, das Unternehmen hinter WhatsApp, Facebook und Instagram, hat seine eigene KI namens Meta AI entwickelt. Diese KI beantwortet Fragen und soll laut Verbraucherzentrale bald auch bei Aufgaben wie Bildbearbeitung und Post-Erstellung unterstützen. Doch nicht alle sind von dieser Entwicklung begeistert – ähnlich wie im Februar, als WhatsApp auf einigen Geräten nicht mehr funktionierte.

KI-Training mit Nutzerdaten: Facebook und Instagram besonders betroffen – Verbraucherzentrale warnt
Um den Chatbot zu trainieren, benötigt Meta zahlreiche Daten. Diese stammen von Facebook und Instagram, es wrden Nachrichten, Fotos und Kommentare von Nutzern über 18 Jahren eingespeist. Daten aus privaten WhatsApp-Chats bleiben unberührt. Die Verbraucherzentrale weist jedoch darauf hin, dass einmal genutzte Daten nicht mehr gelöscht werden können, was gegen den europäischen Datenschutz verstoße.
Nutzer von Facebook und Instagram haben die Möglichkeit, der Datennutzung zu widersprechen. Dazu müssen sie ein entsprechendes Formular ausfüllen, das Meta auf seinen Plattformen bereitstellt. Der Widerspruch muss bis zum 26. Mai eingereicht werden, um zu verhindern, dass die Beiträge für das KI-Training verwendet werden.
Diese sensiblen Daten will Meta für seine AI nutzen: Training des Chatbots erfolgt mit „öffentlichen Daten“
Meta füttert die KI nach eigenen Angaben mit „öffentlich zugänglichen Daten im Internet“ – diese zählen dazu (Quelle: verbraucherzentrale.de):
- Name
- Benutzernamen auf Facebook und Instagram
- Profilbilder
- Aktivitäten in öffentlichen Gruppen, Facebook-Seiten und Kanälen
- Kommentare, Bewertungen und Rezensionen auf Marketplace oder einem öffentlichen Instagram-Konto
- Avatare
- Öffentlich gepostete Stories, Reels, Videos, Fotos, Beiträge und Bildunterschriften
Verbraucherzentrale ist alarmiert: Nutzer von WhatsApp sollten vorsichtig mit Informationen umgehen
Laut Meta sollen alle „öffentlich zugänglichen Daten im Internet“ in die KI integriert werden. Diese Information findet sich in den Erläuterungen zur Nutzung von Informationen für die generative KI bei Meta. WhatsApp-Nachrichtenverläufe bleiben privat und sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Werden jedoch Gruppenchats mit Meta AI genutzt, ändert sich der Status, und die Nachrichten gelten als öffentlich.
Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich davor, sensible Informationen wie Namen, Geburtsdaten oder Gesundheitsdaten preiszugeben, insbesondere bei der Nutzung des Chatbots. Der blaue Kreis in WhatsApp kann nicht deaktiviert oder ausgeblendet werden. Nutzer, die kein Interesse an Meta AI haben, müssen das Symbol ignorieren. Die Verbraucherzentrale hat indes eine Abmahnung gegen Meta eingereicht. Das Unternehmen wird aufgefordert, seine Nutzungsbedingungen zu überarbeiten. Ob es der Aufforderung nachkommt, wird sich zeigen müssen.