„Lüge!": Ahmad Mansour attackiert Correctiv und kündigt rechtliche Schritte an

Der arabisch-israelische Psychologe und Islamismus-Experte Ahmad Mansour ist eine zentrale Figur in der deutschen Debatte um Radikalisierung, Antisemitismus und Islamismus. Für seinen unermüdlichen Kampf, den er auch direkt in Schulen führt, wurde der Bundesverdienstkreuzträger (2022) seit Jahren mit Anfeindungen und Personenschutz konfrontiert.

Nun gerät Mansours Präventionsprojekt „Dis-Ident“, das mit rund neun Millionen Euro vom Bund gefördert wird und sich gegen israelbezogenen Antisemitismus und islamistische Radikalisierung richtet, ins Visier der Medienplattform Correctiv.

Der Vorwurf: Die Fördermittel für das Projekt, das von Mansour und seiner Frau Beatrice umgesetzt wird, seien politisch „durchgewunken“ worden – trotz kritischer Stimmen externer Gutachter.

Beim exklusiven MUT-Talk am Rande des Mut Maker Awards in Karlsruhe nahm Ahmad Mansour detailliert und emotional Stellung zu den Anschuldigungen.

„Gemeinsame Sache mit Islamisten gemacht“: Mansour holt zum Gegenschlag gegen Correctiv aus

Mansour wies die Berichterstattung von Correctiv entschieden zurück und kündigte an, juristische Schritte einzuleiten. Er bezeichnete die Vorwürfe als „Lügen“ und „absurd, idiotisch“.

Vielmehr warf er Correctiv vor, sich durch die Berichterstattung ins Lager derjenigen begeben zu haben, die ihn seit Jahren attackieren. Er sagte im Gespräch mit FOCUS online:

Das Recherchenetzwerk habe gemeinsame Sache mit Islamisten gemacht. Mansour: „Ich rufe sie dazu auf: Kommen Sie, lassen Sie uns in ein Gespräch gehen, und ich kann Sie vielleicht mit Argumenten dazu bewegen, das, was Sie in den letzten Wochen getan haben, in Frage zu stellen.“

Mansour kritisierte scharf, dass Correctivs Darstellung dazu geführt habe, dass ihm persönlich vorgeworfen werde, neun Millionen Euro an Fördergeldern erhalten zu haben. Er betonte, wie absurd es sei, ihn als Person darzustellen, die Gelder beziehe, während er gleichzeitig als „Mossad-Agent“, „Rassist“ und „Islamfeind“ diffamiert werde – eine Darstellung, die seiner Meinung nach auf dem „Mist“ der Berichterstattung von Correctiv gewachsen sei.

Die Fakten zum Förderprojekt „Dis-Ident“

Die Vorwürfe von Correctiv basieren auf internen Unterlagen, nach denen externe Gutachter das Konzept zunächst skeptisch bewertet hätten.

Mansours Ehefrau und Projektleiterin Beatrice Mansour hatte bereits zuvor widersprochen. Sie stellte klar, dass eine fünfseitige Projektskizze mit der späteren Vorhabensbeschreibung verwechselt werde und man jede Kritik am ersten Entwurf aufgenommen und beantwortet habe. Sie betonte, dass die Förderung parteiübergreifend durch den Bundestag genehmigt wurde, nicht von der Bundesregierung durchgewunken.

Sie vermutet, dass die Attacke auf Mansour aus Richtung der emotionalisierten postkolonialen Linken komme, wo er als „Nestbeschmutzer“ gelte, weil er den Islam kritisiere.

Mansours Appell: Deutschland muss die Radikalisierungswelle stoppen

Der Islamismus-Experte nutzte seinen Auftritt in Karlsruhe, um vor der aktuellen Gefahrenlage in Deutschland zu warnen.

„Wir sind in Deutschland unsicher, und zwar unabhängig von Weihnachtsmärkten. Als Experte sehe ich uns seit dem 7. Oktober ununterbrochen mitten in einer Radikalisierung der Welle“, so Mansour.

Diese Welle, die er in sozialen Medien und Schulen beobachtet, werde gezielt von Islamisten instrumentalisiert, um Menschen emotional anzusprechen. Er forderte die Politik dringend zum Handeln auf: Sie müsse diesem Unsicherheitsgefühl eine Sprache verleihen und den Kampf gegen Islamismus und Terrorismus intensivieren, auch durch engere Zusammenarbeit mit internationalen Geheimdiensten.

Abschließend appellierte er, dass die Zeit der Harmonie in der NGO-Landschaft vorbei sei. Sein Projekt und seine Haltung seien nun da, um sich einzumischen und alle dazu aufzurufen, „auf argumentativer Ebene“ zu streiten.