Sind Männer das eigentliche Problem, Herr Mansour? Islamexperte antwortet

Nachdem Friedrich Merz einen Journalisten aufforderte, seine Töchter zu fragen, was er mit seinen "Stadtbild"-Äußerungen gemeint haben könnte, hatte FOCUS online genau das getan. Und mit 15 Frauen gesprochen, die ihre Meinung zu Merz' Ansicht kundtaten, es gebe in Zusammenhang mit der Migration "Probleme im Stadtbild"

Sind Männer Schuld am schwindenden Sicherheitsgefühl der Frauen?

Auffällig dabei: Gerade die jüngeren unter ihnen nahmen statt der Gruppe migrantischer Männer eher das männliche Geschlecht im Allgemeinen ins Visier. So schrieb etwa Marie D. (28) aus Berlin-Wedding: "Die größte Gefahr im öffentlichen – und leider vor allem im privaten – Raum für uns ‚Töchter‘ sind Männer, egal welcher Herkunft, sozialen Schicht oder Alters."

Laura J. (28) aus Stuttgart schloss sich dieser Haltung an: "Vor allem abends und nachts fühle ich mich draußen oft unsicher. Dabei hat das für mich wenig mit der Herkunft der Menschen zu tun, sondern mit geschlechtsspezifischem Verhalten."

Mansour: Jene, die Männlichkeit in den Fokus stellen, haben eines vergessen

In dieselbe Kerbe schlägt nun ein Brandbrief, verfasst von 50 prominenten Frauen aus Politik und Kultur, der Merz die Verbreitung "rassistischer Narrative" unterstellt und ihn dazu auffordert, sich stärker mit der Sicherheit von Frauen auseinanderzusetzen.

Im Gespräch mit Ahmad Mansour, Integrationsexperte, Psychologe und Autor, wollte FOCUS online wissen: Stimmen Sie der Auffassung zu, dass Männer das eigentliche Problem sind? Mansour antwortet klar. Sehr klar sogar. Er merkt an: Diejenigen, die immer Männlichkeit als größtes Problem in den Vordergrund stellen, haben "eine Sache vergessen". Sehen Sie das Interview im Video.