Eingekesselte Ukraine-Truppen: US-Geheimdienste widersprechen Trumps Behauptung

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US-Beamte haben Trumps Äußerungen, dass Russland ukrainische Soldaten umzingelt hat, widersprochen. Der Präsident soll Bescheid gewusst haben.

Kursk – US-Geheimdienstberichte haben die Behauptung des US-Präsidenten Donald Trump, Russland habe ukrainische Truppen in der westrussischen Grenzregion Kursk umzingelt, widerlegt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Nach eigenen Angaben sagten US-amerikanische und europäische Beamte der Nachrichtenagentur, dass die Äußerungen von Trump nicht der Lage vor Ort entsprechen. Die namentlich nicht genannten Beamten seien mit Geheimdienstinformationen zum Ukraine-Krieg vertraut.

Ukraine-Krieg: Trump soll über die Lage informiert worden sein

Einer der US-Beamten gab an, dass die US-Regierung über die tatsächliche Lage in der Ukraine informiert sei. Aus diesem Grund sei unklar, warum Trump unwahre Angaben machte. Bereits zuvor hatten zahlreiche Analysten und Experten vermutet, dass Trumps Äußerungen nicht auf Fakten basieren – sondern auf einem russischen Narrativ. Auch der russische Präsident Wladimir Putin hatte von einer angeblichen Umzingelung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten gesprochen.

Vor wenigen Tagen hatte Trump, der zuletzt potenzielle F-35-Käufer enttäuschte, in einem Beitrag auf seiner Nachrichten-Plattform Truth Social Putin aufgefordert, das Leben von umzingelten ukrainischen Soldaten zu verschonen. Der russische Staatschef erklärte sich dazu bereit, wenn sich die umzingelten Streitkräfte zur Kapitulation bereit erklärten. In den folgenden Tagen wiederholte Trump die Behauptung eingekesselter Soldaten.

Ukraine hatte Trump mehrfach widersprochen

Diese Äußerungen hatte die ukrainische Regierung mehrfach dementiert, unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der von einer ukrainischen Politikerin mit Anschuldigungen konfrontiert wird. Er bezichtigte Putin der Lüge, um sich einen Vorteil in bevorstehenden Verhandlungen über eine Waffenruhe zu verschaffen. Allerdings räumte Selenskyj ein, dass seine Truppen unter enormen Druck geraten seien. Auch der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, hatte einen Teilrückzug seiner Soldaten aus Kursk angedeutet.

Donald Trump verzieht sein Gesicht und hält einen Finger an sein linkes Ohr.
US-Präsident Donald Trump spricht mit Reportern vor dem Weißen Haus. © Jacquelyn Martin/dpa

Nachdem die Ukraine bei einer überraschenden Sommeroffensive im August 2024 einige Gebiete in Kursk erobert hatte, befinden sich Selenskyjs Truppen offenbar auf dem Rückzug. Laut zahlreichen Berichten hat Russland einen Großteil der Region wieder zurückerobert. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Am Donnerstag (20. März) hatte ein ukrainischer Angriff auf einen Flugplatz in Russland für Aufsehen gesorgt. Mittlerweile lassen erste Aufnahmen das Ausmaß der Schäden erahnen. (Jan-Frederik Wendt)

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