Straße in Neubauviertel bekommt besonderen Namen
Am Dienstagnachmittag wurde der „Saint-Brevin-Ring“ im neuen Wohnquartier „Con Bravura“ in Peißenberg offiziell eingeweiht. Der Termin war bewusst gewählt, damit die Gäste aus der französischen Partnergemeinde dabei sein können.
Weilheim hat schon lange seinen „Narbonner Ring“, der die Verbundenheit mit der französischen Partnerstadt am Mittelmeer zeigt. Seit Dienstag findet sich die Partnerschaft Peißenbergs mit der Gemeinde, die an der Atlantikküste in Frankreich liegt, nun auch in der Liste der Straßennamen des Marktes wieder. Die Bürgermeisterin von Saint-Brevin-les Pins, Dorothée Pacaud, ihr Peißenberger Amtskollege, Frank Zellner, und Roland Görgens, der Geschäftsführer von „Conductor-Bau“, durchschnitten das Band in den französischen Nationalfarben und damit war der „Saint-Brevin-Ring“ im neuen Wohnquartier „Con Bravura“ offiziell eingeweiht.
Das kleine Zelt war am Dienstagnachmittag schon aufgebaut, das blau-weiß-rote Band über die Straße gespannt, Zellner, Bauhofleiter Roman Bals und Görgens waren zum Band-Durchschneiden bereit, dann gab es noch eine kurze Verschnaufpause: Der Bus mit den Gästen aus Saint-Brevin war noch nicht von seinem Ausflug von Augsburg nach Peißenberg zurückgekehrt.
Wenig später bog der Bus dann in das neue Wohnquartier ein, durch das der „Saint-Brevin-Ring“ führt, und schnell füllte sich die Straße mit denen, nach denen man sich bei dem Einweihungstermin gerichtet hatte: den 44 Gästen aus der französischen Partnergemeinde, die Peißenberg derzeit einen einwöchigen Besuch abstatten. Auch Bürgermeisterin Pacaud entstieg dem Reisebus und der Akt der Straßeneröffnung konnte starten.
Eröffnung mit den französischen Gästen
„Wir freuen uns sehr, dass wir den ,Saint-Brevin-Ring‘ gemeinsam mit Ihnen eröffnen können“, sagte Bürgermeister Zellner und übergab das Wort an Görgens, der den Gästen aus Frankreich das Wohnquartier kurz vorstellte, in dem nun eine Straße nach der Partnergemeinde heißt. Als überzeugten Europäer freue es ihn, dass es in der neuen Siedlung nun den „Saint-Brevin-Ring“ gebe, sagte der Geschäftsführer. Insgesamt sollen auf der 44 000 Quadratmeter großen Fläche, auf der früher die Firma „MTP“ angesiedelt war, 57 Reihen- und Doppelhäuser sowie acht Mehrfamilienhäuser mit rund 80 Wohneinheiten entstehen. Die Firma, deren Geschäftsführer Görgens ist, hatte das ehemalige Industriegelände, das nach dem Weggang von „MTP“ brach lag, gekauft, um dort das „Con Bravura“ zu entwickeln.
„Als Hauptwerkstoff haben wir Holz als nachwachsenden Rohstoff verwendet“, erläuterte Görgens. Bei Planung und Bau der neuen Siedlung sei insbesondere darauf geachtet worden, dass die ökologischen Aspekte beachtet werden. So befinde sich auf jedem Haus eine eigene Photovoltaikanlage, zudem sei in Zusammenarbeit mit den Peißenberger Gemeindewerken ein Biomasseheizkraftwerk auf das Gelände gebaut worden, dessen Nahwärme für das neue Viertel genutzt wird., erklärte Görgens beim Termin.
Ökologische und soziale Aspekte
Das Regenwasser wird so abgeleitet, dass es die Kläranlage nicht belastet. Zudem sei ein Biotop geplant. Neben den ökologischen Gesichtspunkten seien auch die soziologischen in die Planung eingeflossen, sagte Görgens. Zum Beispiel seien Plätze und Flächen der Begegnung geplant wie der große Spielplatz, der noch gebaut werden solle.
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Eine Deutschlehrerin, die zu der Besuchergruppe gehört, übersetzte die Ansprachen ins Französische, der Leiter des Partnerschaftskomitees Hans-Peter Hoheisel übersetzte die Rede der Saint-Breviner Bürgermeisterin: „Wir sind sehr erfreut und fühlen uns geehrt, dass wir heute hier sein dürfen“, sagte Pacaud. Dass nun sogar eine Straße nach der Partnergemeinde benannt worden sei, „ist als zusätzliches Zeichen für die Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden zu sehen, die seit 38 Jahren besteht“. Es sei bemerkenswert, dass in dem neuen Quartier Wohnraum für Familien geschaffen werde, der in Deutschland und Frankreich fehle.