Die teuersten Spiele der Geschichte? Selbst freiwillige Helfer können sich Paris nicht mehr leisten
Besucher der Olympischen Spiele in Paris müssen sich auf horrende Wohnpreise einstellen. Die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft stellt auch tausende Helfer vor Probleme.
Paris – Wucherpreise und Wohnungsnot: Darauf müssen sich Zehntausende Fans und Besucher einstellen, wenn vom 26. Juli bis zum 11. August dieses Jahres die Olympischen Spiele in Frankreichs Hauptstadt Paris stattfindenden. Bezahlbare Unterkünfte während der Sommerspiele gibt es in der „Stadt der Liebe“ kaum noch – und das trifft auch die viele freiwilligen Helfer.
Olympia 2024: Freiwillige Helfer kämpfen mit Wucherpreisen
Über 300.000 Menschen hatten sich beworben, um im Sommer freiwillig als sogenannte Volunteers bei den Spielen zu helfen. Rund 45.000 davon wurden vom olympischen Organisationskomitee ausgewählt. Mehr als die Hälfte wird im Großraum Paris eingesetzt, doch angesichts von horrenden Mietpreisen während der Spiele, stellt sich die Frage, wo viele von ihnen unterkommen werden.
Laut der französischen Nachrichtenagentur AFP liegt der durchschnittliche Preis für eine Übernachtung in der Hauptstadt im Juli und August bei rund 1.050 Euro die Nacht. Und auch im weiteren Umland der Hauptstadt werden die Kosten für die Volunteers kaum zu stemmen sein. Nach Angaben des Fremdenverkehrsamts liegen die Kosten dort bei durchschnittlich 342 Euro pro Nacht. Während ihrer Tätigkeit werden den Helfern jedoch lediglich die täglichen Fahrtkosten und das Essen erstattet.

Unterbringung von Volunteers bei Olympischen Spielen gestaltet sich schwierig
Bei Einsatzzeiten von teils über zwei Wochen kommen auf die Helfer also hohe Wohnkosten zu. Zwar versuchen die Organisatoren, die Helfer in der Nähe ihres Wohnorts einzusetzen, bei allen wird das jedoch kaum möglich sein. Die hohen Unterbringungskosten wurden zuletzt sogar vom Beauftragte der Regierung für die Olympischen Spiele, Michel Cadot, im französischen Senat thematisiert.
Dabei zeigte sich Cadot jedoch optimistisch, dass viele der Freiwilligen über persönliche Beziehungen eine Bleibe finden. „Wer zu solchen Veranstaltungen kommt, lernt viele neuen Freunde kennen“, sagte er. Außerdem hätten die Helfer bei ihrer Bewerbung gewusst, dass sie – „abgesehen von ein paar tausend unter ihnen“ - weder bezahlt noch beherbergt würden, betonte er.
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Camping als Alternative für viele Helfer
Um den hohen Wohnpreisen in der Pariser Innenstadt aus dem Weg zu gehen, greifen viele der Helfenden zur kostengünstigen Alternative Camping. Ein halbes Jahr vor den Spielen sind viele der Plätze in der Nähe der Austragungsorte bereits ausgebucht. „Für die Spiele ist schon jetzt alles belegt - völlig ungewöhnlich für diese Jahreszeit“, sagte eine Angestellte des Campingplatzes Paris-Ost.
Weil jedoch schon jetzt auch die Plätze an weiteren Camping-Standorten knapp werden, sucht Frankreichs Nationales Olympisches Komitee nach weiteren Lösungen, um die Helfenden unterzubringen. (LuHa/AFP)