Eiffelturm, Metro-Tickets und Hotels: Paris erhöht zu den Olympischen Spielen drastisch die Preise
Wer zu den Olympischen Spielen nach Paris reist, sollte wirklich ein Fan sein. Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel und Hotels wurden um ein Vielfaches erhöht.
Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 finden in Paris die Olympischen Sommerspiele statt. Die Metropole hat dies zum Anlass genommen, kräftig an der Preisschraube zu drehen. Wer während des sportlichen Events eine Reise in die Hauptstadt Frankreichs plant, muss also deutlich mehr Geld berappen als noch im vergangenen Jahr. Folgende Mehrkosten kommen auf Touristen zu.
Eiffelturm kostet 20 Prozent mehr
Die neueste Preiserhöhung in Paris betrifft die wohl bekannteste Attraktion der Stadt: Der Eiffelturm soll ab dem 17. Juli – also kurz vor den Olympischen Spielen – 20 Prozent mehr kosten als bisher. Das heißt konkret: Erwachsene, die mit dem Aufzug nach oben fahren wollen, zahlen statt 29,40 Euro dann 35,30 Euro. Wer zu Fuß die Stufen des Eiffelturms erklimmt, muss statt 10 Euro ab diesem Stichtag 14,20 Euro bereitlegen. Der deutliche Preissprung wird mit den hohen Verlusten der Betreibergesellschaft während der Corona-Pandemie begründet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Auch die Instandhaltungskosten des mittlerweile 135 Jahre alten Wahrzeichens würden mehr Aufwände mit sich ziehen. Im vergangenen Jahr besuchten rund 6,3 Millionen Touristen den Eiffelturm.

Metro- und Bustickets während der Olympischen Spiele fast doppelt so teuer
Bereits im vergangenen Jahr kündigte der Verkehrsverband Ile-de-France Mobilites (IDFM) an, die Preise für Metro- und Bustickets während der Olympischen Spiele erhöhen zu wollen. Im Zeitraum vom 20. Juli bis zum 8. September sollen Einzeltickets dann vier Euro anstatt 2,10 Euro kosten. Für das sogenannte „Carnet“, welches zehn Fahrscheine zu einem vergünstigen Preis enthält, wird 32 Euro anstatt 16,90 Euro verlangt.
Ein speziell für Besucher gedachtes Tagesticket soll für 16 Euro verkauft werden. Wer sich gleich ein Wochen-Ticket holt, zahlt 70 Euro. Andere touristische Fahrkarten wie der Paris-Visite-Pass, mit dem für 43,30 Euro fünf Tage lang in Paris die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden können, gelten während der Olympischen Spiele nicht.
Valerie Pecresse, die IDFM-Vorsitzende und Präsidentin des Regionalrats der Region Ile-de-France, begründete diese Maßnahme in einem Video auf X mit Mehrkosten von 200 Millionen Euro, die nicht von den Einwohnern der Region bezahlt werden sollen.
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Hotelbetreiber wollen auch ihren Teil vom Kuchen
In freudiger Erwartung auf die Olympischen Spiele und damit erhofften Touristenmassen erhöhten zahlreiche Hotels in Paris ihre Zimmerpreise um ein Vielfaches. Der Durchschnittspreis für eine Hotelübernachtung lag vor einigen Monaten sogar bei 699 Euro, wie es in einem Bericht der dpa heißt. Zum Vergleich: Im Juli 2023 befand sich der Durchschnittspreis noch bei 202 Euro, einem Bruchteil davon. Auch das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) empfahl Besuchern im Vorfeld, nicht zu lange mit einer Buchung zu warten.
Manche Hoteliers versuchten sogar, ihre Preise noch im Nachgang zu erhöhen. So schildert das EVZ den Fall eines deutschen Touristen, der im vergangenen Jahr eine Hotelübernachtung für den August 2024 gebucht hatte – für 90 Euro. Später verlangte das Hotel plötzlich 600 Euro von ihm, für dasselbe Zimmer ohne Zusatzleistungen. Die gute Nachricht für Urlauber: Ein derartiges Gebaren verstößt gegen französisches Recht. Gastgeber in Frankreich dürfen den Preis nach der Buchung nicht ohne die Zustimmung des Kunden erhöhen.
Hinzu kommt, dass Pariser Hotels und Vermieter von Privatwohnungen ihre Preise mittlerweile wieder zurückschrauben. Offenbar pokerten einige von ihnen viel zu hoch – was dazu führte, dass viele Unterkünfte noch frei sind. Eine 29-jährige Pariserin erhöhte laut dpa den Übernachtungspreis für ihre Wohnung pro Nacht von 150 auf 300 Euro. Die Anfragen blieben jedoch aus. „Ich habe viele Freunde, die dieselbe Erfahrung gemacht haben“, sagte sie gegenüber dem Sender France Info. Eine 100-Quadratmeter-Wohnung in Eiffelturm-Nähe, die für 3.000 Euro pro Nacht angeboten wurde, blieb ebenfalls ohne Interessenten. Selbst als die Vermieter den Preis halbierten, gab es keine Anfragen.
Die Bereitschaft der Besucher, aberwitzige Preise für einen Paris-Aufenthalt zu zahlen, hat also offenbar seine Grenzen. Trotzdem müssen Touristen, die aktuell eine Reise zum Veranstaltungsort der Olympischen Spiele planen, mit höheren Unterkunftspreisen rechnen als üblich. So liegt der Durchschnittspreis für eine Übernachtung im Hotel derzeit bei 411 Euro, wie das Tourismusbüro von Paris mitteilte.
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