Offensive an Kursk-Front: Putins Kampfjets bombardieren eigenes Territorium mit Fliegerbomben
In Kursk bereitet die Ukraine eine neue Gegenoffensive vor, um das russische Gebiet gegen Putins Truppen zu verteidigen. Der Druck auf Russland erhöht sich.
Kursk – Russland versucht den Druck auf Kiew im Ukraine-Krieg zu erhöhen – und bombardiert in Kursk sogar eigenes Territorium. Acht Luftangriffe mit insgesamt 14 gelenkten Bomben sollen die russischen Kampfjets in der Region bisher gestartet haben, wie Ukrainska Pravda berichtet. Das Gebiet in Russland entwickelt sich momentan zur heißesten Zone an der Ukraine-Front. Kiews Truppen sollen im vergangenen Tag rund 47 Angriffe der russischen Armee abgewehrt haben, wie der ukrainische Generalstab berichtet.
Dabei versucht die ukrainische Armee den Spieß in Kursk umzudrehen. Um Russland wieder zurückzudrängen, hatte die Ukraine eine erneute Offensive in Kursk gestartet. Das russische Verteidigungsministerium berichtete zunächst, dass der Kreml weiter Fortschritte in Kursk verzeichnet, doch russische Militärblogger schrieben über schwere Kämpfe in Kursk und Probleme für die russische Armee. Andrij Kowalenko, Chef des ukrainischen „Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation“ sagte, dass die ukrainischen Truppen mehrere Überraschungsangriffe auf Stellungen der russischen Armee in Kursk gestartet hatten.
Ukraine mit Gegenoffensive in Kursk – Blamage für Putin in Russland
Am Sonntag schrieb Andrij Jermak, Büroleiter des ukrainischen Präsidenten auf Telegram: „Kursk-Region, gute Nachrichten, Russland bekommt, was es verdient.“ Der Kreml sagte unterdessen, man habe den Gegenangriff Kiews abgewehrt und eine „entscheidende“ Antwort auf die Gegenoffensive vorbereitet. In einem russischen Militärblog hieß es am Sonntag: „Der Feind hat seine Reserven in eine Offensive in der Kursk-Region gesteckt.“
Für Russland und Diktator Wladimir Putin war die ukrainische Offensive im August 2024 eine herbe Blamage. Die Kursk-Offensive Kiews war die erste Bodeninvasion in Russland einer ausländischen Macht seit dem Zweiten Weltkrieg, wie CNN schreibt. Die vor Ort stationierten Truppen in Kursk wurden von dem Angriff der Ukraine überrascht. Kiews Truppen konnten um die 1000 Quadratkilometer erobern, bis Russland die Ukraine wieder zurückdrängen konnte. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommt der Zeitpunkt der Offensive gelegen.

Kursk als Hebel bei möglichen Verhandlungen über Waffenstillstand im Ukraine-Krieg?
Denn am 20. Januar ist die Amtseinführung Donald Trumps als 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Und Trump hatte zuvor bereits mehrfach angekündigt, er wolle den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden. Sollte die Ukraine bis dahin russisches Territorium halten, hätte Kiew bei Verhandlungen um einen Waffenstillstand einen größeren Handlungsspielraum. Deshalb war Putin wohl in den letzten Wochen so bemüht, die ukrainischen Truppen aus Kursk zurückzudrängen.
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Zur Verstärkung Russlands hatte Nordkorea 10.000 bis 12.000 Soldaten nach Kursk geschickt. Laut Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes sollen bisher über 1000 Nordkorea-Soldaten in Gefechten mit den ukrainischen Truppen verletzt oder getötet worden sein. Russland selbst verliert aktuell rund 1500 Soldaten im Ukraine-Krieg. Über die ukrainische Offensive in Kursk ist aktuell von Seiten Kiews nicht viel bekannt. Selenskyj oder Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee Oleksandr Syrskyj hatten sich bisher über die Offensive noch nicht geäußert. (sischr)