Oliver Kahn sorgt mit Patriarchen-Vergleich für Wirbel

  1. Startseite
  2. Sport
  3. FC Bayern

KommentareDrucken

Auf indirektem Weg macht Oliver Kahn deutlich, was er von Uli Hoeneß nach seinem Rauswurf beim FC Bayern hält. Er bemüht einen Patriarchen-Vergleich.

München – Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge legten ihm ihr Kind, den FC Bayern, in den Schoß – und nahmen es ihm nach weniger als zwei Jahren wieder weg. Weil Oliver Kahn in ihren Augen versagt hatte. „Ein großer Fehler“ sei dessen Berufung an die Spitze des Klubs gewesen, resümierte Hoeneß.

Die geräuschvolle Kahn-Entlassung beim FC Bayern

Kahn durfte – im Gegensatz zum ebenfalls entlassenen Sportvorstand Hasan Salihamidžić – am letzten Spieltag der Saison nicht mit der Mannschaft nach Köln reisen. Intern befürchtete man einen „Vulkahn“, der sich nicht im Griff hat. Durch all das kam Kahn in der Öffentlichkeit nicht gut weg – verzichtete allerdings im Anschluss auf ein öffentliches Geradebiegen. Stattdessen schwieg er.

Bis auf seinen öffentlich diskutierten Trip nach Saudi-Arabien (über den er unter anderem im tz-Interview sprach) war nach dem Bayern-Aus nicht viel von Kahn zu hören. Nun allerdings schlägt ein Zitat hohe Wellen, das aus einer Spiegel-Reportage stammt. Das Magazin hatte ihn nach der Bayern-Entlassung begleitet.

Uli Hoeneß entzog Oliver Kahn das Vertrauen, weil er ihn für nicht fähig hielt, den FC Bayern zu leiten.
Uli Hoeneß entzog Oliver Kahn das Vertrauen, weil er ihn für nicht fähig hielt, den FC Bayern zu leiten. © Minkoff/imago

Kahn vergleicht Hoeneß mit „Patriarch“ aus TV-Serie

Auf die Frage des Spiegel, ob Kahn sich nicht ausreichend um Hoeneß gekümmert habe, erwähnt er eine TV-Serie, die er gerne geschaut habe: „Kennen Sie ‚Succession‘?“, wird Kahn zitiert. „Eine grandiose Serie über einen Patriarchen und mächtigen Medienmogul, der keinen für fähig hält, ihn zu beerben?“

Die Handlung komme ihm bekannt vor, fügt Kahn hinzu. Dass mit diesem Vergleich Hoeneß gemeint ist, dürfte eine nicht allzu kühne Interpretation sein. Der Bayern-Patron hatte Kahn im Nachhinein unter anderem vorgeworfen, ihn in seiner Amtszeit „nur fünf Mal angerufen“ zu haben.

Kahn reagiert auf Hoeneß-Vorwürfe: „Habe meinen Job gemacht, wie ihn ein CEO macht“

Weitere Hoeneß-Vorwürfe: „Er hat sich aus dem Sport weitgehend rausgehalten. Dabei ist der Sport die Hauptaufgabe. Unser Produkt ist Fußball.“ Und: „Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben.“

Und was sagt Kahn dazu? „Ich habe meinen Job gemacht, wie ihn ein CEO macht. Für die, die jemanden gesucht haben, der den FC Bayern ein bisserl verwaltet, für die war ich der falsche Mann.“ Der 54-Jährige betont: „Der FC Bayern brauchte keinen rustikalen Oliver Kahn.“ (epp)

Auch interessant

Kommentare