Gemeinsames Schutzprojekt im FFH-Gebiet „Moore zwischen Dietramszell und Deining“: Dortige Infotafeln sollen der Bevölkerung das Thema näherbringen und sie für den Schutz der einheimischen Edelkrebse sensibilisieren.
Egling – In einem Projekt zum Schutz der Restpopulation des heimischen Edelkrebses arbeiten die untere Naturschutzbehörde (UNB), das Landesamt für Umwelt (LfU), die Koordinationsstelle Muschelschutz an der TUM, der Fischereiverein Moosham sowie die Gemeinde Egling zusammen. Der heimische Edelkrebs kommt noch im Mooshamer Weiherbach im FFH-Gebiet „Moore zwischen Dietramszell und Deining“ vor und wird aber durch den als invasiv geltenden Signalkrebs bedroht, da dieser die Krebspest überträgt.
Flusskrebse im Mooshamer Weiherbach: Projekt zum Schutz der Restpopulation
Wie das Tölzer Landratsamt mitteilt, kommen im Mooshamer Weiherbach lokal getrennt voneinander zwei Flusskrebsarten vor: Es sind der einheimische Edelkrebs (Astacus astacus) und der aus Nordamerika stammende und hierzulande als invasiv geltende Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus). Der Edelkrebs sei durch die vom Signalkrebs übertragene Krebspest in seinem Bestand gefährdet. Der Signalkrebs sei gegen diese hingegen immun.
Durch die Barrierewirkung des Siegertshofer Weihers wurde der Signalkrebs bislang am Aufwandern in den oberen Teil des Mooshamer Weiherbaches gehindert. Dort in der Nähe des Mooshamer Weihers gibt es deshalb aktuell noch eine größere Population der heimischen Edelkrebse. „Diese Population wollen die UNB mit dem Landesamt für Umwelt, der Koordinationsstelle Muschelschutz an der TUM, dem Fischereiverein Moosham sowie der Gemeinde Egling erhalten“, erklärt Landratsamt-Sprecherin Marlis Peischer im Schreiben.
Bürger sollen für den Schutz der Tiere sensibilisiert werden
Um den Besiedlungsdruck aus Richtung Unterlauf des Baches möglichst niedrig zu halten, wurden von der UNB Krebsreusen beschafft und dem örtlichen Fischereiverein Moosham zur Verfügung gestellt. Der Mooshamer Weiherbach wird nun regelmäßig von den Mitgliedern des Vereins sowie vom ehrenamtlichen Muschelberater der Koordinationsstelle Muschelschutz bereust. Ziel sei es, die Zahl der Signalkrebse zu senken, gleichzeitig soll ein Monitoring des Befalls möglich sein, so Peischer weiter.
Zudem wurden der sogenannte Mönch, also das Ablaufbauwerk, des Siegertshofer Weihers sowie zwei bachabwärts gelegene Rohrdurchlässe im September 2024 mit Edelstahlbleche ausgekleidet, damit die Signalkrebse die bereits vorhandene Barriere nur möglichst schwer überwinden können. „Den Einbau dieser Krebssperren leisteten Mitglieder des Fischereivereins Moosham in zahlreichen Arbeitsstunden dankenswerterweise ehrenamtlich.“
Zum Projektabschluss baute der Bauhof der Gemeinde Eglfing eine Infotafel am Verbindungsweg Siegertshofen–Ascholding auf, um der Bevölkerung das Thema näherzubringen und sie für den Schutz der einheimischen Edelkrebse zu sensibilisieren.
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