Baustart für 30-Millionen-Euro-Projekt
Seit Monaten laufen die Vorarbeiten für die 162 Arbeitsplätze umfassende Erweiterung des Staatlichen Bauamts in Weilheim. Kürzlich erteilte der Freistaat grünes Licht für den Baubeginn: Ein Anlass, der jetzt neben Vize-Bürgermeisterin Angelika Flock auch den CSU-Landtagsabgeordneten Harald Kühn in die Münchener Straße lockte.
Weilheim - Es ist angerichtet: Auf dem Gelände des Staatlichen Bauamts in der Münchener Straße kündigen Bagger, Dampfwalzen und Radlader unübersehbar die bevorstehenden Arbeiten für den geplanten Erweiterungsbau an. Laut Peter Aumann vom Staatlichen Bauamt Weilheim soll es bald losgehen – denn aus München kam kürzlich die Bauge㈠nehmigung.
Schwere Maschinen pflügten derweil schon seit Monaten über das Gelände und waren bis zuletzt fleißig mit den Vorarbeiten beschäftigt. Als signifikantes Zwischenergebnis klafft seit Kurzem eine metertiefe Grube stattlichen Ausmaßes nördlich des altehrwürdigen Bestandsgebäudes.
Zahlreiche Hürden im Vorfeld
Um vor der rund zweijährigen Bauphase noch einen Blick hineinwerfen zu können, war sogar der CSU-Landtagsabgeordnete Harald Kühn aus München angereist.
Mit Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech, Starnberg und Weilheim-Schongau betreut das Staatliche Bauamt in Weilheim gleich fünf Landkreise. „Geografisch eine Ansage“, ließ Kühn verlauten und unterstrich dabei die regionale Bedeutung der Behörde.
Dass das lange geplante Projekt nun endlich in die Realisierungsphase übergeht, freue ihn sehr. Immerhin habe das Vorhaben im Vorfeld zahlreiche Hürden nehmen und „viele Jahre und Wendungen“ durchstehen müssen, so Kühn. Nach Abschluss der Vorarbeiten soll nun „nahtlos an die Umsetzung“ angeknüpft werden. Läuft alles nach Plan, ist der neue Bau Ende 2026 bezugsfertig. Die Gesamtkosten belaufen sich Kühn zufolge auf rund 30 Millionen Euro.

Ernsthaftem Gegenwind aus dem Stadtrat sah sich das Millionen-Projekt in der Vergangenheit kaum ausgesetzt. Die überschaubare Zahl an kritischen Stimmen sorgten sich vorrangig um den Erhalt des örtlichen Baumbestandes und eine ausreichend dimensionierte Tiefgarage (wir berichteten). Ansonsten begegnete das Gros der Weilheimer Stadtpolitik dem Projekt mit Wohlwollen.
So auch Vize-Bürgermeisterin Angelika Flock: Ihrer Ansicht nach trage das Projekt erheblich zur Stärkung der Kreisstadt Weilheim als regionales Oberzentrum bei. Außerdem halte sich der Erweiterungsbau „städtebaulich im Rahmen“, sagte sie und verwies in der unmittelbaren Nachbarschaft auf andere, deutlich höhere Gebäude.
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Bislang beherbergt das Bestandsgebäude 98 Arbeitsplätze. Der vierstöckige barrierefrei gestaltete Erweiterungsbau soll ab Dezember 2026 ganze 162 Beschäftigte mehr in der Münchener Straße einquartieren, für innerbehördlich kurze Wege sorgen sowie die Kommunikation verbessern. Nicht zuletzt möchte man auf diese Weise aber auch Unterhalts- und Mietkosten einsparen.
Künftig 260 Arbeitsplätze
Hauptaufgabe des neuen Gebäudes ist es allerdings, die vier Liegenschaften der Behörde zusammenzuführen. Bislang befindet sich neben drei amtlichen Einrichtungen in Weilheim eine vierte im rund 40 Kilometer entfernten Landsberg.
„Auch die Behörde hat strukturpolitische Relevanz“, betonte Kühn. Dass sich der Erweiterungsbau „verkehrsgünstig“ in Sichtweite des Bahnhofs befinden wird, sei „geradezu ideal“. Dem pflichtete auch Peter Aumann bei. Attraktiv sei vor allem die Zugverbindung gen Süden, sagte er. Viele Mitarbeiter kämen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen und könnten ihr Auto demnach in der heimischen Garage stehen lassen.
Trotz der guten Anbindung an den Nahverkehr sei jedoch auch eine gewisse Zahl an Stellplätzen unabdingbar – gerade für Mitarbeiter aus den umliegenden Dörfern, merkte Kühn an. „Und irgendwo müssen die Autos ja hin.“ Abhilfe schaffen soll neben 36 neuen Parkmöglichkeiten an der Oberfläche auch eine große Tiefgarage mit 48 Stellplätzen.
Glück, dass es keinen Bombenfund gab
Aumann erinnert sich noch gut an den steinigen Weg, den das Projekt bis dato hinter sich bringen musste. Einige Änderungen des Bebauungsplans seien nötig gewesen, blickte er zurück. Dennoch: Die Stadt Weilheim habe „toll mitgezogen“, sagte er und lobte auch die Unterstützung seitens des CSU-Landtagsabgeordneten. Kühn sei in der Landeshauptstadt gewissermaßen ihr „verlängerter Arm“ gewesen und habe regelmäßig „ein gutes Wort eingelegt“.
Schon jetzt, zweieinhalb Jahre vor der geplanten Fertigstellung, ist Peter Aumann gespannt, wie die Menschen die futuristische Konstruktion annehmen werden. Bei den Entwürfen jüngerer Amtsgebäude seien die Meinungen häufig auseinandergedriftet. „Von europaweit führend bis Hasenstall“ habe es schon eine große Bandbreite an positiven wie auch negativen Kritiken gegeben. „Wahrscheinlich muss man es dreimal sehen“, vermutete Aumann achselzuckend.
Ihm zufolge sind die Vorarbeiten bislang ohne Zwischenfall über die Bühne gegangen. „Wir sind auch alle glücklich, dass es keinen Bombenfund gab“, bemerkte Flock. Schließlich sei ein Zutage-Treten explosiver Weltkriegsrelikte gerade in Bahnhofsnähe nie völlig auszuschließen, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
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